Made in ...

Made in GB, made in Ger, made in PR of China

 

Die tragende Säule der Energieversorgung auf unserem Boot ist unsere Solaranlage. Wir sind jetzt seit insgesamt 8 Wochen, was Strom betrifft, autark unterwegs. Wir könnten zwar mit unserem Diesel (Lichtmaschine) die Batterie laden oder uns am Steg im Hafen anstecken, mussten wir aber bisher nicht. Soweit so gut.

Allerdings funktioniert die Anlage bei weitem noch nicht so, wie sie sollte.

 

Unser selbstgebasteltes Solarkraftwerk besteht im wesentlichen aus folgenden Bestandteilen: 4 Photovoltaikzellen (made in China), 2 Laderegler (made in Ger) (kontrolliert die korrekte Ladung der Batterien (Kennlinie muss eingehalten werden, damit die Batterien keinen Schaden nehmen), 4 speziellen AGM-Akkus mit je 100 Ah Kapazität (made in China), 1 Inverter (made in GB)(der wandelt den 12V Strom in 230 V um) und 1 Batteriemonitor (GB). Das ganze muss dann natürlich richtig verkabelt werden und an den verschiedensten Stellen mit den richtigen Sicherungen versehen werden .

 

Das Paket wurde uns Anfang April in Einzelteilen hier in Frankreich zugestellt. Dann montierten wir den ganzen Plunder um kurz darauf festzustellen, dass der Batteriemonitor falsch anzeigt und einer der Laderegler laut brummt, heiß wird und die Batterien auf über 15,4 V auflädt, was mittelfristig die Batterien kaputt machen würde.

 

Zuerst kommen dem Heimwerker natürlich Selbstzweifel: Haben wir alles richtig angeschlossen, haben wir nichts übersehen, ist irgend etwas an der bestehenden Elektronik falsch angeschlossen oder haben wir irgend etwas falsch verstanden....

 

Nach umfangreichen Tests und Versuchen steht fest, die Geräte sind defekt. Nach Rücksprache mit unserem Händler schicken wir die Dinger zurück. Den Batteriemonitor (GB) bekommen wir kommentarlos ersetzt. Der Laderegler (D) wird repariert und kommt mit dem herablassenden Kommentar versehen zurück, wir hätten die Platine im Inneren des Gerätes kaputt gemacht, aus Kulanz wurde es aber repariert.

 

Wir schließen also 2 Monate nach erstmaliger Lieferung die Geräte wieder an und müssen feststellen, dass die Anzeige am Batteriemonitor noch absurdere Werte angibt als zuvor und der Laderegler weiter brummt heiß wird und keine erkennbare Leistungssteigerung der Gestamtanlage bewirkt. In den Antworten auf unsere emails geht man kaum auf die Probleme ein, sondern wiederholt noch ein paar Mal die gebrochene Platine (außen ist das Gerät unversehrt, wie soll ich da innen eine Platine brechen?) und unterstellt uns die falschen Werte würden von uns nur wegen eines Gedankenfehlers falsch interpretiert. Ignoranz und Arroganz pur!

 

Da wir ja keine Profis sind, wollen wir ja auch nicht ausschließen, dass auf unserer Seite ein Problem besteht. Tagelang testen wir mit unserem Multimeter alles durch und machen eine nette Excel- Tabelle mit den ganzen Ergebnissen.

 

Die Tests lassen wieder nur einen Schluss zu: die Geräte sind weiterhin defekt.

Wiederum schreiben wir emails und sind gespannt wie es weitergeht....

 

Die Komponenten, die noch keinerlei Scherereien bereitet haben, sind übrigens die aus China!

Ganz aus der Ruhe bringen uns diese Probleme trotzdem nicht, denn unser System ist großzügig dimensioniert und redundant, das heißt wir kommen gut mit der Leistung der halben Anlage zurecht.

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Alexander (Sonntag, 12 Juli 2015 11:27)

    Gibt es da keinen Elektriker, der das Ganze überprüfen und eventuell reparieren kann? Mir scheint die Stromversorgung doch relativ wichtig...sicher, Kolumbus hat es auch ohne Strom geschafft.......
    LG

  • #2

    vati (Dienstag, 14 Juli 2015 22:29)

    ich wäre auch dafür nicht alles selbst zu basteln !

  • #3

    Wolfgang (Mittwoch, 22 Juli 2015 18:50)

    Ein Elektriker kann kaputte Komponenten auch nicht zum laufen bringen. Selber machen hat den Vorteil, dass man versteht wie's funktioniert. Die Idee ist, dass man auch fern ab der Zivilisation das ganze reparieren kann, falls erforderlich.