Plastik Plankton

Plastik Plankton
Plastik Plankton

Typ: Beneteau Oceanis Clipper 361 shallow draft

Baujahr: 1999

Länge: 10,80m

Breite: 3,83m

Tiefgang: 1,53m

Motor: Volvo Penta 29 PS

Segelfläche: 65qm

Wassertank: 310l

Dieseltank: 75l

Kabinen/Kojen: 3/8 

 

 

 

Weitere Ausrüstung: Radar, Sonar, Epirb, Selbststeueranlage, Solarkocher, Halbkardianisches Backrohr, Geräteträger mit Solaranlage, Amateur Funkanlage, UkW- Funkanlage, Satelitentelefon, Wassermacher, Maststufen, Großsegel (Roll), Arbeitsfock, Genua (beide Roll), Sturmfock, Blister, Rettungsinsel, Jordan Series Drogue, 3xGPS, Solarboiler (schwarzer Kanister)

 

Die Entscheidung dieses Boot zu kaufen fiel relativ schnell, die Überlegung welcher Bootstyp es sein sollte war schon schwieriger. Die meisten Boote auf dem Gebrauchtmarkt schwimmen, und viele davon würden einen auch um die Welt fahren, aber welches ist nun das richtige Boot für uns? Aufgrund der finanziellen Situation kam für uns sowieso nur ein gebrauchtes Einrumpfboot in Frage. Kathis Wunsch war ein Klo und 2 Gästekabinen für Besuche - hier ein ganz unauffälliger Aufruf KOMMT UNS BESUCHEN! - und auf keinen Fall ein Seelenverkäufer der noch grundlegend saniert werden muß, sprich nicht älter als 15-20 Jahre und gut in Schuß. Wolfi war eher für die inneren Werte, ein effizientes selbstlenzendes Cockpit, eine funktionstüchtige Maschine, solide Segeleigenschaften und möglichst nur Standardbauteile damit Ersatzteile überall auf der Welt einfach zu bekommen sind. Wichtig waren uns auch noch eine L-förmige Küche, damit man auch bei Seegang gut kochen kann sowie eine separate Navigationsecke - alles Dinge die übrigens auf Neubauten dieser Bootsgröße heutzutage nicht mehr eingebaut werden, scheinbar geht man da ins Restaurant und läßt den Computer navigieren. Dann sollte das Boot auch nicht allzu groß sein, so dass alles auch noch von einer Person bedient werden kann, als Nebeneffekt sind auch die Liegegebühren in der Marina überschaubarer. Langsam kristallisierte sich heraus: wir brauchen ein Boot, welches um die 10m Lang ist, aus GFK und einer bekannten Marke die größere Stückzahlen produziert hat. Fündig wurden wir in Frankreich in der Nähe von Nizza, im Rahmen eines 3-wöchigen Urlaubs in Südfrankreich sahen wir uns mehrere in Frage kommende Boote an und entschieden uns nachdem wir das Boot von einem Experten prüfen ließen für die Ocenais 361.

 

 

Grundriss Oceanis 361 3 Kabinen
Grundriss Oceanis 361 3 Kabinen

Plastik Planktonauten

Katharina Hirschl, geb. 1983

Geboren und aufgewachsen in Wien. Von klein  auf zahlreiche Fernreisen mit der Familie.

Nach dem Medizinstudium Turnus im Wilhelminespital, seit 2015 Ärztin für Allgemeinmedizin. Wolfgang lernte sie 2007 im USI-Kletterkurs kennen. Danach folgten 3 Jahre Fernbeziehung Wien-Bregenz mit über 70.000 Zugkilometern unzähligen Skitagen, Kletterausflügen und auch erste Segelerfahrungen am Bodensee. 

 

Ich möchte sehen wie groß die Welt wirklich ist!

Ich war immer schon von Reisen im Stil von „ In 80 Tagen um die Welt“ begeistert. Da ist eher der Weg das Ziel, und es geht in einer Geschwindigkeit voran in der man die Größe der Welt auch wirklich wahrnehmen kann.  Mit den heutigen Transportmöglichkeiten ist Bregenz ungefähr gleich schnell erreichbar wie New York, Dubai sogar schneller – inklusive Jet Lag und 50°C Temperaturunterschied. Kein Wunder dass wir meinen die Welt sei kleiner geworden.

Weiters ist  die Vorstellung die nächsten 35 Jahre – in meinem Fall als Ärztin durchaus 7 Tage die Woche inklusive sämtlicher Feiertage – mit 5 Wochen Urlaub jährlich auskommen zu müssen eher abschreckend. Ja- ich mache das was ich mache gerne aber ich mache auch viele andere Dinge gern und einem einzelnen Punkt jeden Tag 1/3 meiner Zeit zur Verfügung zu stellen, das finde ich zu viel.

Mein Motto: Arbeitsinseln im Freizeitmeer!

Wolfgang Sperger, geb. 1976

 

Aufgewachsen in Hard, am Bodensee

Architekturstudium in Wien, Paris und Valparaiso (Chile)

02-03 selbständig als Architekt in Wien tätig

03-05 in London im Architekturbüro angestellt; 

05-07 in Wien im Architekturbüro angestellt

07-11 in Bregenz als Hüslebauer tätig

seit  11 teils selbstständig, teils unselbständig als Architekt in Wien tätig.

Seit den 80ern am Bodensee am Segeln

 

Was reitet einen der im Schritttempo um die Welt driften will?

 

Wahrscheinlich fragt sich der eine oder andere von euch wie man auf die Idee  kommt so eine Reise machen zu wollen? Ein spontaner Einfall ist es jedenfalls eher selten. In meinem Fall war die Weltumsegelung ein Jugendtraum! Die Neugier herauszufinden, was die Welt jenseits des Horizontes noch für einen bereit hält… Bernard Moitessier (eine französische Segellegende) war und ist mein Held!

 

Während des Studiums und diverser Auslandsaufenthalte sowie dem Berufseinstieg hatte ich diesen Traum etwas aus den Augen verloren, andere Dinge waren wichtiger.

 

Mit dem Entdecken des Fahrtensegelns gemeinsam mit Kathi war der alte Traum aber plötzlich wieder da. Ich fing an auf diversen Foren und Internetseiten in das Thema des Langfahrtsegelns hinein zu schnuppern. Eine früher undenkbare Datenmenge von Erfahrungen, Tipps, Beschreibungen und Infos aller Art zum Thema war inzwischen im Internet aufgetaucht. Fantastisch!

 

Allerdings folgte nach kurzem die Ernüchterung:

 

Ich stieß auf Beiträge über die Bewaffnung an Bord und die Notwendigkeit im Ernstfall auf Piraten zu schießen. Eine undenkbare Vorstellung!!! Später stellte sich aber wieder heraus, dass eine Routenwahl fern ab von Piraten-Aktivität möglich ist.

 

Der zweite Aspekt, der mir sauer aufstieß war der Umstand, dass aus Sicherheits- und Komfortgründen riesige Mengen Diesel auf den Schiffen „gebunkert“ werden um damit hunderte Meilen durch windstille Gebiete zu motoren sowie Kühlschränke, Klimaanlagen und sonstigen Komfort von zu Hause mit aufs Boot zu nehmen.

 

Die "Eleganz des Segelns" hatte ich mir anders vorgestellt!

Das Segeln ist für mich doch gerade deshalb wieder so interessant geworden, weil  ich mir erhoffe, meine Reiseleidenschaft mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen in Einklang bringen zu können.

 

Ein Augenmerk der Reise soll darum sein, diese „Eleganz des Segelns“ wieder zu finden!

Wir werden versuchen, so gut es geht auf  unseren Schiffsdiesel zu verzichten und uns nach Möglichkeit auf die erneuerbaren Energiequellen zu beschränken, sprich Wind und Sonnenenergie. Außerdem wird vom Boot über die Segel bis zu den Seekarten möglichst viel gebrauchte Ausrüstung verwendet. Eine umfangreiche Werkstatt soll uns ermöglichen Dinge zu reparieren, statt wegzuschmeißen. Wünschenswert wäre auch unsere Nahrungsversorgung teilweise direkt aus dem umliegenden Meer zu fischen, und so die industrielle Landwirtschaft/Fischerei mit Beifang oder Massentierhaltung elegant zu umschiffen,... (Bisher in der Adria leider ein Flop!!)

 

Wie uns die Umsetzung dieses Vorsatzes gelingt, könnt Ihr in den diversen Beiträgen dieser Seite in Erfahrung bringen....