Überfahrt von Palma nach Malaga

Nachdem das Schiff vollgeladen war, die letzten Spaziergänge durch Palma absolviert waren und der Pool des königlichen Jachtclubs noch einmal gebührend verabschiedet wurde, brachen wir auf in Richtung Süd-West. Die Wettervorhersage prophezeite uns ideale 4-5 Windstärken aus Nordost für ca. 4-5 Tage. Was will man mehr!

 

Prall gefüllte Segel, rauschende Bugwelle und gurgelndes Kielwasser für 4 Tage und Nächte. In den Nächten wendeten wir wieder unseren Rythmus an mit Kathi erste Schicht 21:00-3:00, dann Wolfi 3:00-9:00. Das funktionierte eigentlich ganz gut, denn wir brauchten immer eine gewisse Zeit zum einschlafen. Wenn wir einmal schliefen, konnten uns weder das Geschaukel noch die vielen Knarrgeräusche aus unserem seeligen Tiefschlaf holen.

 

Leider hat alles schöne einmal ein Ende so auch unser perfektes Wetterfenster. Am 4. Tag ca. 100 Meilen vor Gibraltar lagen wir in bleierner Flaute. Nichts ging mehr. Wir verbrachten einen Tag und eine Nacht dümpelnd auf der Stelle. Nach einer von Wolfis sechs- stündigen Nachtschichten waren wir sogar fünf Meilen richtung Osten zurückgedriftet, wegen einsetzendem Gibraltar-Strom. Bevor sich Frust einstellen konnte bekamen wir wieder sympatischen Besuch eines kleinen blau-weißen Delfins. Neugierig surfte er auf den Wellen und tauchte eine halbe Stunde um unser Boot herum. Zum Teil fast zum Greifen nahe, ohne jede Scheu.

 

Wegen immer noch anhaltender Flaute beschlossen wir am nächsten Tag statt nach Gibraltar noch einen Abstecher nach Malaga per Maschine zu machen.

Bei der Ansteuerung kamen wir zum ersten Mal in dicken Nebel, eine unheimliche Erfahrung! Allerdings geht es wie immer beim Bootsfahren darum richtig zu reagieren:

Geschwindigkeit reduzieren, alle zwei Minuten ein Mal lange hupen, Radarschirm beobachten, eine Person aufs Vorschiff zum auf Motorengeräusche Lauschen,...

 

Nach einer unheimlichen Stunde hatte sich der Morgennebel verzogen und wir erreichten ohne weitere besondere Vorkommnisse Malaga.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Alexander (Mittwoch, 23 September 2015 14:25)

    Erschöpfung ist offenbar ein gutes Schlafmittel.....
    Hätte nicht gedacht, dass mitten am Meer eine so lange anhaltende Flaute möglich ist.

    Liebe Grüße

  • #2

    Helene (Mittwoch, 23 September 2015 16:50)

    Den Delfin bitte einpacken, so süß!!
    Ein Tag und Nacht nur bei Flaute herumtümpeln, das wäre ja so gar nichts für mich und meinen Magen. Und das Nebelmanöver erinnert mich an die kurvigen Strassen in Griechenland, bei jeder Kurve mal kurz Hupen :)