Raroia

Das Tuamoto-Archipel umfasst etwa 70 Atolle die sich über eine Strecke von über 2000 Meilen erstrecken.  17.000 Menschen polynesischen Ursprungs leben auf den meist nur wenige Meter hohen Koralleninseln. An vielen Stellen wird der Korallengürtel regelmäßig von den brechenden Wellen überspült, die Einfahrten sind daher nur schwer erkennbar. Aus diesem Grund war die Navigation in dem Gebiet in der Zeit vor Google-Earth und GPS sehr schwierig, und brachte der Gegend den Beinamen Dangerous Islands ein. Noch vor 10 Jahren mieden die meisten Segler die Atolle.

Heute kann man die meisten Inseln gefahrlos besuchen.

Trotzdem sollte man immer eine Person als Ausguck am Bug postiert haben und nicht gegen die Sonne fahren. Sollte die Strömung im Pass zu stark sein kann man ein Atoll womöglich gar nicht besuchen.

Unserer erste Station in den Tuamotos ist Raroia. Das Atoll ist 6 Meilen breit und 20 Meilen lang, etwas kleiner als der Bodensee, in der Mitte ist die Lagune 40m tief in regelmäßigen Abständen sieht man Korallenköpfe mit 20-50m Durchmesser. Die größten Inseln und das Dorf sind an der Westseite, die besten Ankermöglichkeiten an der Ostseite wo kontinuierlich Sand über das Riff gespült wird.

Wir durchqueren die Lagune und ankern vor Kon Tiki Island, die Insel wo der Norweger Thor Heyerdahl 1947 mit seinem Floß über das Riff gespült wurde. Heyerdahl wollte mit seiner Reise beweisen dass die Besiedelung Polynesiens auch von Südamerika aus erfolgt sein könnte.

Neben unserem Boot wohnen einige Manta-Rochen und ein Riffhai sowie viele kleine bunte Fische. Mit den Crews der anderen Boote machen wir ein Lagerfeuer auf einer der Inseln und Florian von der Esperanza spielt Gitarre und gibt I am from Austria zum besten. In der Zwischenzeit hat der Einsiedlerkrebs unseren Bananenkuchen entdeckt und sich ein Stück abgeschnitten und will grade mit dem Kuchen unter dem Arm abhauen.

Einer der kurzen und heftigen Regengüsse, auch Squall genannt beendet unseren Abend abrupt und so müssen wir die Vorführung der Kon Tiki Dokumentation auf einen anderen Abend verschieben.

Wir verbringen unser Zeit mit Baden, Schnorcheln und Inselspaziergängen. Wir lernen wie man eine Kokosnuss knackt um an den leckeren Saft zu kommen und versuchen Teller aus Palmenblättern zu flechten. Nebenan ist eine Perlenfarm, die Vorarbeiterin zeigt uns wie die Muscheln mit Plastikperlen gefüllt werden.

Das Dorf wir alle 3 Wochen vom Frachtschiff versorgt, es gibt 2 Läden die Grundnahrungsmittel anbieten, frisches Obst und Gemüse gibt es nicht dafür zu unsere Freude riesige Steaks aus Argentinien. Von den 300 Menschen die hier wohnen sehen wir nur 10, es gibt eine Post die täglich 2 Stunden geöffnet hat und einen Flughafen. Etwas außerhalb finden wir unseren privaten Swimming Pool mit schneeweißem Sandstrand.

Der gefährlichste Zeitgenosse in dieser Gegend ist der Shark-Sucker, ein Fisch der sich an der Unterseite eines Hais festsaugt und von ihm mitgenommen wird. Ist aber gerade kein Hai vorhanden möchte sich der Fisch auch gerne an Schwimmern festsaugen, man muß dann wild mit den Flossen wackeln. Falls es ihm doch geling sich fest zu saugen gibt es nur eines: Push forward to release!

 




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Kommentare: 7
  • #1

    Helene (Freitag, 15 Juli 2016 09:54)

    Das hört sich ja fast an wie bei Robinson Crusoe, Gott sei Dank ohne Schiffbruch und doch mit etwas mehr Zivilisation.
    Die Palme die übers Wasser hängt ist übrigens genau so wie ich mir das vorstelle. Also bitte in Tahiti Ausschau halten :)
    Und tut das weh wenn sich der Fisch ansaugt? Ich wusste gar nicht das die das können, ich dachte immer die schwimmen nur unter dem Hai.

  • #2

    Wolfgang (Samstag, 16 Juli 2016 02:27)

    uns ist so ein Andockmanöver noch nie passiert, aber scheinbar tut es sehr weh und es gibt einen riesen Knutschfleck. Drum sind wir bei Sichtung dieser Shark-Sucker bisher immer fluchtartig aus dem Wasser verschwunden. Wir sind natürlich schon am Ausschau halten für deine perfekte Palme!

  • #3

    Vati (Montag, 18 Juli 2016 22:18)

    Wenn ihr Thor Heyerdal nacheifern wollt bleiben ja noch einige Ziele auf der Welt für euch - ist aber keine Empfehlung das zu tun - zumindestens uns reicht eine Weltreise
    LG und weiter alles Gute

  • #4

    Vati (Dienstag, 19 Juli 2016 18:08)

    Liebe Helene
    Bei der Palme liegst du im Wasser und dann beißt dich so ein merkwürdiger Fisch !

  • #5

    Helene (Mittwoch, 20 Juli 2016 09:49)

    Autsch!! Na dann werde ich es auch gleich tun und flüchten :) Bei der Palme liege ich dann doch nicht im Wasser, ich springe da runter (wenn das Wasser tief genug ist)...

  • #6

    Alexander (Sonntag, 31 Juli 2016 12:59)

    Dieser Eintrag beantwortet einigen meiner Fragen von vorhin.
    Kein Obst aber Steaks: das würde man nicht erwarten.....
    LG

  • #7

    Alexander (Sonntag, 31 Juli 2016 13:02)

    Hoffentlich habt ihr dem Krebs sein Stück Kuchen gelassen.
    Vielleicht hat er es für eine Geburtstagsfeier benötigt.....