Gschichtln I Ein Marquesianer auf Abwegen

Unterwegs kommt man mit allerhand Leuten zum plaudern. Die Geschichten die man dabei so hört passen auf keine Kuhhaut! Einige besonders haarsträubende Anekdoten haben es sich verdient auf unserer Webpage festgehalten zu werden:

Ein Marquesianer auf Abwegen

 

In einer der schönsten Buchten der Marquesas lernen wir einen jungen Einheimischen flüchtig kennen, der komplett alleine in dieser Bucht wohnt. Wir plaudern ein bisschen und holen uns die Zustimmung ein, einige Kokosnüsse vom Strand mitzunehmen. Eine harmlose Begegnung wie so viele andere. Später erfahren wir, dass dieser Bursche eigentlich aus einem der größeren Dörfer in Hiva Oa stammt dort aber nicht mehr willkommen ist. Er hat es sich mit der Dorfgemeinschaft verscherzt, weil er seine Freundinnen -O-Ton der Dorfbewohner- „zu viel“ geschlagen hat!?! Darauf hin musste er sich in die verlassene Bucht zurückziehen. Wegen ihrer Schönheit ist diese Bucht bei Seglern sehr beliebt. Die Cruiser freuen sich meist mit Einheimischen in Kontakt zu treten und so kam es regelmäßig zu Einladungen bei denen besagter Einheimischer Fische zum Grillen mitbrachte. Während die Yachties den Fisch verspeisten begann der Insulaner dem Alkohol aus Bordvorräten zuzusprechen. Da er ja den Fisch mitgebracht hatte konnte man ihm die Bitte um ein Bier nicht abschlagen. Leider kannte unser Freund keine Grenzen und leerte eine Bordbar nach der anderen. Eines Tages ankert eine Yacht mit Familiencrew in besagter Bucht. Bei einem Landausflug lernen sich die Bord-Mama und der Polynesier kennen und lieben. Sie beschließt daraufhin ihre Familie zu verlassen und in der Hütte am Strand einzuziehen. Leider hat diese kulturübergreifende Liebesgeschichte kein Happy End. Einige Zeit später als der Vater mit seinen Kindern schon lange von dannen gezogen war, kommt die enttäuschte Frau auf ein fremdes Boot zu geschwommen und bittet darum ins nächste Dorf mitgenommen zu werden. Über das weitere Schicksal der zerbrochenen Familie ist nichts bekannt, die Geschichte unseres Südsee-Don Juan geht aber noch weiter.

Eines Tages taucht er im Hafen von Papeete (Tahiti) auf und bittet einen bekannten Segler darum, auf seinem Boot wohnen zu dürfen bis er einen Job und eine Wohnung gefunden hat. Zum Horror seiner Frau sagt der gutmütige Yachtie zu. Fast überraschender Weise geht alles gut nur dass der Gast nicht mehr gehen will. Nach drei Wochen muss der Segler unfreundlich werden um sein Boot wieder für sich zu haben. Wieder eine Zeit später wird über Funk durchgesagt, dass ein Fischer aus den Marquesas Inseln in Seenot geraten war und gerettet werden musste. Wenig überraschend handelte es sich wieder um unseren Spezialisten. Er wohnte inzwischen auf einem anderen Boot und hatte sich das Beiboot ausgeliehen. Obwohl der Eigner hinzugefügt hatte er solle innerhalb des Riffes bleiben, war unser Freund aufs offene Meer gefahren, wo ihm der Sprit ausgegangen war. Soweit der bislang letzte Streich...

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Kommentare: 3
  • #1

    Helene (Samstag, 27 Mai 2017 00:11)

    Hmm... das klingt aber nicht nach einer netten Gesellschaft. Aber schon spanend auf was für Menschen man da so trifft

  • #2

    Vati (Sonntag, 28 Mai 2017 19:39)

    auch ein Hmm..... als Kommentar - irgendwie ein armer Mensch .
    Bei uns wäre er in Psychotherapie oder eingesperrt oder beides - und es wäre wohl fraglich ob das hilft.

  • #3

    Alexander (Donnerstag, 01 Juni 2017 10:34)

    Hoffentlich ist die Geschichte nur zur Hälfte wahr......dass eine Mutter ihre Kinder unter solchen Umständen verlässt ist unglaublich.....
    Arme kranke Menschen wohin man schaut.........