Tanna

 

Unser zweiter Stopp in Vanuatu ist die Insel Tanna. Wir ankern in Port Resolution an der Nordseite der Insel in der nähe des Vulkans Mount Yasur. Am schwarzen Lavastrand gibt es überall Locher aus denen heißer Dampf austritt, die Dorfbewohner benutzen sie um ihr Essen zu kochen erzählt uns Willy der mit seinem Kanu bei unserem Boot vorbei kommt. Der Einheimische ist Lehrer und bitte uns seine Handys aufzuladen, es seien gerade Ferien und die Schule wo er sie sonst ansteckt hat geschlossen. Mit seinem Laptop können wir ihm leider nicht behilflich sei, wir haben nicht die passende Steckdose. In den nächsten Tagen sehen wir oft Willy und andere Dorfbewohner die bei den Yachties Strom tanken, nach Fiberglasmatten fragen oder ihren Inverter repariert haben wollen. Wie schon so oft haben wir das Gefühl dass sich die Einheimischen ein bisschen zu viel auf die Touristen verlassen.

 

Stanley der „Betreiber“ des lokalen Yacht Clubs führt uns durchs Dorf. Alle sind sehr freundlich, die Häuser sind zu Wolfgangs Begeisterung noch durchgehend im traditionellen Stil aus Holz und Pandanuss. Wir schenken den Kindern Schlecker und bekommen dafür ein paar Eier. Es geht beschaulich zu, Frauen hängen ihre Wäsche zum trockenen auf Kinder spielen mit Babyhunden und Ferkeln und Männer sitzen in der Wiese.

Wir essen in einem der 3 „Restaurants“ zu Mittag, es gibt lokales Gemüse mit Reis und Papaya zum Nachtisch. Die Hütte ist sauber und die Küche basishaft aber ordentlich, das Essen schmeckt lecker. Wir haben unser eigenes Wasser dabei und trinken am Nachmittag zur Sicherheit noch einen kleinen Rum zu desinfektionszwecken.

 

Die Touristen sind neben der einzigen Stromquelle auch die einzige Geldquelle, was leider immer mehr ausartet und gelegentlich an Nepp grenzt. Der Ausflug zum Vulkan kostet uns insgesamt 215€. 50€ für eine 30 minütige Fahrt auf der Ladefläche eines 4x4 über eine holprige „Straße“ und 85€ pp als Eintrittsgebühr zum Vulkan. Aus den umliegenden Quartieren kommen nochmal etwa 50 Touristen zu dem Spektakel, man fragt sich wohin das ganze Geld wandert und wieso da nichts zur Anschaffung einer Solarzelle für das Dorf übrig bleibt.

Der Vulkan ist derzeit auf Stufe 2, das bedeutet nicht gefährlich aber er spuckt trotzdem rote Lava bis zum Rand des Kraters. Ständig faucht es und Schwefelwolken steigen auf, dann spürt man es rumpeln und er spukt rote Lava. Nach Sonnenuntergang wird es noch spektakulärer, er spukt mehr und die Wolken glühen rot. Nach 2 Stunden treten wir ziemlich durchgefroren trotz Fleecjacke den Rückweg an.

 

Für die Überfahrt zu den Loylaty Islands (gehören zu Neukaledonien) haben wir uns einer Ralley angeschlossen da man sonst dort nicht einklarieren kann. Der große Nachteil ist dass man dann eben zu einem bestimmten Zeitpunkt dort sein muß. So beschließen wir nach ausführlichem Studium des Wetterberichts Vanuatu schon einige Tage früher als geplant zu verlassen.

Wir gehen nochmals ins Dorf und wollen unsere Goodies (Parfüm, Brillen, alte Kleidung) für Obst und Gemüse eintauschen. Am Dorfplatz spricht Kathi 2 junge Frauen an und wirklich sie versprechen uns frische Sachen für unseren Sack. Eine halbe Stunde später kommen wir wieder und ein der Frauen stellt gerade eine „Einkaufstasche“ aus Palmblättern für uns her. Wir erhalten Bananen, Melanzani, Frühlingszwiebel, Papayas, Zitronen, eine riesige Bohne, Choko und ein Ei.

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Helene (Donnerstag, 21 September 2017 23:31)

    Das schaut ja doch wieder sehr traditionell aus.
    Der Preis für den Ausflug ist ja wirklich sehr happig. Aber irgendwie verstehe ich auch, dass die von den "reichen" Touristen etwas abhaben wollen. Aber wäre schon interessant wohin das Geld dann geht.
    Aber auch hier scheinen die Menschen ja dann freundlich und großzügig beim täuschen zu sein

  • #2

    Helene (Donnerstag, 21 September 2017 23:31)

    Beim tauschen war gemeint... blöde Auto Korrektur

  • #3

    Alexander (Montag, 25 September 2017)

    Schöne Bilder und ein sehr interessanter Reisebericht.
    Das Leben der Menschen wirkt schon in jeder Beziehung etwas ärmlich, isoliert und verloren; ein Leben zwischen den Welten, ohne wesentliche Perspektiven.....

  • #4

    Alexander (Montag, 25 September 2017 21:05)

    Bitte weiter so interessante und herrlich bebilderte Blogs schreiben!
    .....eine schöne Art die Eindrücke der Reise zu teilen...ich fühle mich zumindest ein bisschen stets mit dabei...Liebe Grüße

  • #5

    Vati (Samstag, 07 Oktober 2017 15:15)

    wie viel % hat der Rum gehabt damit er zur Desinfektion taugt ??
    Es mussdoch eine Infrastruktur wie medizinische Versorgung , Tankstellen, Autoreparatur , Schulen, Hotels .....geben?
    Einige Bewohner müssen doch da auch Beschäftigung finden ?

  • #6

    Wolfgang (Freitag, 20 Oktober 2017 12:58)

    Es gibt tatsächlich eine Krankenstation wo eine pensionierte Schwester tätig ist. Weder Tankstelle noch Mehaniker sind im Dorf. Es gibt auch keinen öffentlichen Verkehr zum Hauptort der Insel. Großteils Subsistenzwirtschaft sehr interessant! Die Leute wirken nicht unglücklich. Im Gegenteil