Noumea

Schon bei der Hafeneinfahrt wird klar warum die Hauptstadt Neukaledoniens hier entstanden ist. Ein perfekt geschützter, großer Naturhafen bietet allen Ankommenden komfortablen Ankerplatz. Leider sammeln sich an solchen Orten auch immer so genannte „Seelenverkäufer“, die niemals mehr ablegen werden. Der Hafen ist voll von diesen verlassenen, alten Segelbooten. Wir finden trotzdem noch einen guten Ankerplatz und machen uns bereit für ein bisschen Städtetourismus. Nach Monaten auf entlegenen Plätzen freuen wir uns besonders auf die kulinarischen Leckerbissen, mit denen man in französischen Städten fix rechnen kann. Auch in Noumea werden wir diesbezüglich nicht enttäuscht. Wir schlemmen uns durch das Angebot der Patisserie „Aux delices de Noumea“.

Eine Studienkollegin von Wolfi und ihr Mann, Claudi und Cedric, sind in Südfrankreich als Architekten tätig. Sie haben vor ein paar Jahren einen frankreichweiten Wettbewerb für die Universitätserweiterung hier in Noumea gewonnen und gebaut. Natürlich steht die Begutachtung dieser bemerkenswerten Leistung ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Wir nehmen die perfekt funktionierenden Öffis und erkunden die neue, stylische Uni.

Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Tjibaou Kulturzentrum, von Renzo Piano. Einerseits ist der markante Bau ein Meilenstein der zeitgenössischen Architektur, andererseits wurde das geniale Konzept nicht wirklich überzeugend umgesetzt. Die lokale Kultur und Tradition ist Ausgangspunkt des Entwurfes. Ein fließender Übergang zwischen Architektur und Landschaft soll die Naturverbundenheit der traditionellen Kultur reflektieren. Der vielversprechende Ansatz ist leider nur noch mit viel Fantasie in Form einiger Zimmerpflanzen im Inneren des Gebäudes spürbar.

Das Aquarium besuchen wir, obwohl die Beobachtung der Tierwelt in natürlicher Umgebung viel schöner ist. Der Grund ist der Nautilus. Dieses eigenartige Tier kann man leider beim Schnorcheln nicht beobachten, da es sich in Tiefen von um die 100 Meter aufhält. Der Nautilus stößt Wasser durch eine Düse aus. Dadurch bewegt er sich langsam wippend fort. Seine Schale besteht aus mehreren Kammern wovon nur die äußerste bewohnt ist. Die anderen Kammern werden fürs Tarieren benutzt, ähnlich einem Uboot.

Vor unserer Überfahrt nach Australien wollen wir noch einmal unser Unterwasserschiff reinigen, deswegen verlegen wir uns auf den Ankerplatz beim Ilot Maitre etwa 3 Meilen außerhalb der Stadt. Wir werden bei unserer Ankunft von Delfinen zum Ankerplatz begleitet und können während dem Rumpfschrubben einer Schildkröte beim Grasen direkt unterm Boot zuschauen.

Zurück in der Stadt gibt es ein kleines Abschiedsfest am Steg. Die Hendersens von der Skylark haben ihren Katamaran verkauft und machen sich bereit für die Heimreise. Beim Entladen des Bootes rutscht Stewart am Steg aus, fällt ins Wasser und zerschneidet sich seine Zehen an scharfen Korallen. Kathi darf endlich wieder ein Mal ihre eingerosteten, medizinischen Kenntnisse auspacken.


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Kommentare: 3
  • #1

    Vati (Donnerstag, 09 November 2017 23:13)

    Ein interessanter Ort - hoffentlich überlebt die Konditorei das Unabhängigkeitsreferendum, das nächstes Jahr statt finden soll.
    Katharina wirkt wirklich sehr kompetent - wünsche euch trotzdem das die medizinischen Interventionen auf diesen wenig dramatischen Level bleiben werden.
    Neukaledonien wäre eine Reise wert .
    LG


  • #2

    Helene (Freitag, 10 November 2017 14:53)

    Na da ist Wolfi mit der Architektur ja voll auf seine Kosten gekommen und Katharina mit der Bäckerei :)
    Aso, der Nautilus war im aquarium... und ich dachte ihr habt den Fund schlechthin gemacht. Aber trotzdem schön!

  • #3

    Alexander (Freitag, 17 November 2017)

    Eindrucksvolle Architektur.....Noumea ist ja eine richtig große Stadt..... eine gewisse Abwechslung und Einstimmung auf Australien
    Lg