Gastbeitrag: Silvester mit Ingrid und Franz

Jedes Jahr stellt sich uns irgendwann die Frage:

„Was machen wir zu Silvester?“ Aber normalerweise noch nicht im Juli.

Heuer fiel uns Mitte des Jahres ein Reiseprospekt über Silvester in Sydney in die Hände. Sydney - terminlich immer die erste Weltstadt die jedes Jahr den Jahreswechsel spektakulär feiert. Wir waren sofort begeistert und da es terminlich passte, haben wir gleich gebucht.

Obwohl Ingrid berufsbedingt keinen langen Urlaub nehmen konnte, war uns der angebotene Sydneyaufenthalt doch zu kurz und wir buchten zusätzlich noch Flüge und Hotel für Ausflüge in das Red Centre zum Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon (allerdings bei einem anderen Anbieter).

Im Oktober erhielten wir die Nachricht, dass die Sydneyreise wegen zu geringer Teilnehmeranzahl abgesagt wird. Das war sehr unangenehm für uns. Wir hatten uns schon sehr auf die Reise gefreut und wir hatten ja das Zusatzprogramm bei einem anderen Anbieter gebucht.

Also buchten wir jetzt selbst die Flüge nach Sydney und zurück und ein Hotel – und das sogar kaum teurer als die abgesagte Pauschalreise.

Wir waren zufrieden, obwohl uns Freunde warnten, dass zu Silvester in Sydney immer sehr viel los ist und man stundenlang bei großer Hitze warten muss um einen guten Platz für das Feuerwerk zu erhalten.

Zu Evas Geburtstag im Dezember hat Ingrid angerufen und gratuliert. Dabei fragte Eva, ob wir uns nach den Feiertagen treffen können.  Ingrid erzählte, dass wir nicht da sind, da wir nach Sydney fliegen. Eva sagte voll Freude, dass Helene auch dorthin fliege, da Katharina und Wolfgang mit dem Segelschiff dort sind und die sich sicher freuen, wenn wir uns treffen.

Eva hat uns Katharinas E-Mailadresse gegeben und wir haben sofort Kontakt aufgenommen.

Unsere Vorfreude auf die Reise und jetzt auch noch das mögliche Treffen mit den beiden Weltumseglern und Helene war riesig, noch dazu als uns Katharina das Angebot machte Silvester gemeinsam  auf dem Boot zu verbringen. Dieses tolle Angebot nahmen wir gerne an.

Nach unserer Ankunft in Sydney am 30.12. abends, haben wir gleich geschaut wo die nächste Station der Light Rail ist, mit der wir zum vereinbarten Treffpunkt fahren können. Katharina hat das sehr komfortabel für uns ausgesucht, denn die Haltestelle war direkt um die Ecke bei unserem Hotel und von dort waren es nur ein paar Stationen zum Treffpunkt.

Am 31.12. um 9h, ausgestattet mit den von Katharina empfohlenen Anti-Übelkeitspflastern hinter dem Ohr, hat uns Katharina bei der Station Glebe abgeholt und uns zum Beiboot gebracht, auf dem Wolfgang wartete.

Für uns war es ein überaus freudiges Wiedersehen, denn wir hatten die beiden zuletzt vor ein paar Jahren gesehen, als sie uns von dem mutigen Plan erzählten, mehrere Jahre mit einem 11m langen Segelboot um die Welt zu fahren. Wir hätten uns damals nie gedacht, dass wir dabei einmal Gäste sein werden.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir bei der vor Anker liegenden Plastik Plankton angekommen und Helene hat uns begrüßt.

Katharina machte für uns eine kurze Bootsführung und erklärte uns alles Notwendige, speziell die WC-Bedienung.

Anschließend wurde der Anker gelichtet und wir fuhren los. Ohne Segel, mit Motor. Uns fiel sofort auf, welch toll eingespieltes Team Katharina und Wolfgang sind.

Sie waren schon genau informiert, wo wir ankern werden um alle Attraktionen dieses New Year´s Eve gut bestaunen zu können.

Helene hat ja in ihrem Beitrag schon sehr gut beschrieben, welch interessanter Zeitvertreib es war, die anderen Boote beim Ankern zu beobachten. Spannend war es, ob wir unsere gute Sicht auf Oper und Harbour Bridge behalten werden, oder ob sich nicht doch noch Boote vordrängen würden.

 

Die Zeit verging wie im Flug. Zum Mittagessen gab es einen köstlichen Nudelsalat, zum Abendessen wurde gegrillt.

Vielleicht lag es an den Hinterdenohrenpflastern, vielleicht auch an der ruhigen See, jedenfalls hatten wir keinerlei Unwohlsein. Im Gegenteil, wir fühlten uns pudelwohl und gut umsorgt.

Kurz vor 21 Uhr, kurz vor dem Familienfeuerwerk, musste ich aufs WC und ich bekam einen mittleren Schock, denn die WC-Pumpe ließ sich kein bisschen bewegen. Wolfgang konnte aber die kaputte Pumpe sofort austauschen. Ich war erleichtert, dass der Pumpenfehler nicht an mir lag und ich keinen ärgeren SchIamassel ausgelöst hatte.

Das Familienfeuerwerk war auch schon gewaltig und wir bekamen einen guten Vorgeschmack was uns um Mitternacht erwarten würde.

Die Sicht auf das spektakuläre Feuerwerk war, dank der guten Platzwahl, ausgezeichnet, das Wetter vollkommen okay, kein Regen, obwohl er bei uns prognostiziert worden war. Leider sind unsere Fotos nicht so gut gelungen, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Ihr habt aber schon ein schönes Video, wo man auch ein bisschen von der Flugshow sieht, online gestellt. Gratuliere, es ist euch sehr gut gelungen.

Nach dem Anstoßen und den gegenseitigen Neujahrswünschen haben wir jeder auch noch einen Neujahrsfisch, vom Schwanz beginnend, ohne Berührung mit den Händen verzehrt.

Wir sind zwar nicht abergläubig, aber das soll Glück bringen.

Nachdem die ganzen Feierlichkeiten beendet waren, haben Katharina und Wolfgang das Boot wieder sicher an den total ruhigen Ankerplatz in die Black wattle Bay gesteuert und wir konnten zu Bett gehen. Ingrid und ich haben ausgezeichnet geschlafen. Für mich war es ein herrliches Erwachen, am 1. Jänner, so weit weg von zu Hause, als bei offener Kabinentür die ersten Sonnenstrahlen hereintrafen und ich die frische Meeresluft spürte.

Nach dem köstlichen Frühstück, hat uns Wolfgang mit dem Beiboot wieder zum Ufer gebracht, von wo aus wir wieder zu unserem Hotel fuhren.

Für den 4.1.2018, vor unserem Weiterflug ins Red Centre, haben wir ein gemeinsames Abendessen vereinbart. Katharina und Wolfgang haben das Lokal (Australian Hotel) im Gebiet The Rocks ausgewählt und uns vorgeschlagen, dass wir uns am Circular Quay bei Wharf 1 treffen. Circular Quay war uns bekannt, da wir mehrmals dort waren. Aber wo ist Wharf 1?

Blöderweise beginnen die mit 2 zu zählen und dort gibt es nur Wharf 2 bis 6.

 

Es war lustig, wir haben mehrere Einheimische gefragt und alle waren überzeugt es gibt Wharf 1.

Die einen haben uns nach links geschickt und andere nach rechts.

Bald wurde uns klar, es gibt kein Wharf 1.

Katharina meinte den 1. Wharf in der Nähe von The Rocks und das ist Nr. 6.

Wir haben uns dann problemlos schon vor dem vereinbarten Zeitpunkt dort in der Nähe getroffen und sind zum Lokal spaziert.

Nach dem Essen, wollten wir uns noch die Lichtershow bei der Oper anschauen, aber die ist nur von einer Seite zu sehen und wir waren auf der anderen.

Anschließend sind wir gemeinsam mit der Bahn zur Station Central gefahren und haben uns dort herzlich verabschiedet.

Für uns war diese Zeit mit euch wunderschön, das Highlight unserer bisherigen Silvesterfeiern und es wird uns immer in angenehmer Erinnerung bleiben.

 

Danke schön.

Wir wünschen euch weiterhin eine tolle Reise, viele schöne Erlebnisse und ein gutes Ankommen.

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Vati (Samstag, 13 Januar 2018 17:18)

    Ein gelungener Reisebericht - mit schönen Fotos - uns zu Hause interessieren ja die Menschen viel mehr als das Feuerwerk, obgleich die Fotos auch vom Feuerwerk perfekt gelungen sind.
    Ein wirklich origineller Zufall - Treffpunkt in Sydney !
    In Wien war es ja fast so warm wie in Sydney - über 10 Grad um Mitternacht - in 20 Jahren kann man dann auch in kurzer Hose am Dachgarten stehen - Katharina aber trotzdem mit warmer Jacke .


  • #2

    Mami (Samstag, 13 Januar 2018 17:27)

    Ein netter Bericht eurer Reise und dem Treffen mit Katharina und Wolfgang und als Draufgabe noch mit Helene. Dass es euch gefallen hat sieht man an den fröhlichen Gesichtern auf den Fotos. Bei unnserem nächsten Treffen werdet ihr viel zu erzählen haben.

  • #3

    Helene (Sonntag, 14 Januar 2018 00:35)

    Ja das war wirklich ein lustiger Zufall. Und so hatten wir alle gemeinsam ein tolles Silvester miteinander. So wie ihr geschrieben habt, auf jeden Fall ein Highlight unter den bisherigen Feiern!

  • #4

    Ingrid (Sonntag, 14 Januar 2018 10:07)

    Man weiß nie, wofür es gut ist....
    Hätte unsere ursprünglich geplante Gruppenreise wie geplant stattgefunden, hätten wir Silvester sicher nicht an Bord der Plastik feiern können.
    Als wir die Absage bekamen, waren wir enttäuscht.
    Heute sind wir froh darüber und freuen uns sehr mit dieser unvergesslichen Erinnerung an das tolle Erlebnis mit Katharina, Helene und Wolfgang.
    Danke!

  • #5

    Alexander (Dienstag, 16 Januar 2018 10:44)

    Mir hat der Bericht wirklich sehr gut gefallen.......vom Anfang bis zum Ende kann man sich da wunderbar hineinfühlen und gedanklich mitreisen!
    Hoffentlich war der weitere Aufenthalt in Australien ebenso gelungen!