Yachties 4: Out of the Bag

 

Bereits vor über zwei Jahren trafen wir dieses australische Seglerpaar zum ersten Mal. An einem der schönsten Plätze der Karibik, dem Swimming Pool Ankerplatz in San Blas.

 

Die beiden waren zu dem Zeitpunkt bereits seit acht Jahren auf Weltumseglung unterwegs. Ihre Route ging von Queensland in Australien über Südostasien, Indien, dem indischen Ozean um Südafrika und das Kap der Guten Hoffnung über Brasilien und die Antillen bis nach Panama, wo sie auf uns stießen. Inzwischen zwei Jahre später haben sie ihre Weltumseglung wieder in Queensland beendet.

 

Eigentlich an sich schon eine beeindruckende Reise, die die allermeisten Segler zufriedenstellen würde. Nicht aber diese beiden „Vollblutsegler“. Bei ihrer Ankunft in der Karibik fanden sie es schade nicht auch durchs Mittelmeer gesegelt zu sein, deswegen beschlossen sie einem Seglerkollegen das Boot zwischen durch von Kroatien über den Atlantik in die Karibik zu überstellen. Nicht viel später wurde ein anderer Seglerkollege und guter Freund von Bill schwer krank und musste zurück nach Australien. Bill bot im kurzer Hand an ihm sein Boot nach Australien zu bringen, was er auch machte inklusive einer Non-Stop Fahrt von Panama nach Australien in 56 Tagen.

 

Statt die Beendigung der Weltumseglung zu feiern und wieder ein Mal den Komfort des Landlebens zu genießen, kaufte Bill sogleich ein weiteres Boot in Martinique und segelte es gemeinsam mit Gene gegen Ende der Saison ebenfalls nach Australien.

 

Hier in der Gegend von Bundaberg leben sie jetzt gerade mit ihrer Flottille. Das zweite Boot soll jetzt etwas hergerichtet und dann verkauft werden. Ein mühsamer Prozess, weil sich die Australischen Behörden bei der Bestimmung der fälligen Steuern unglaublich Zeit lassen. Zu unserem Glück gibt ihnen diese Verzögerung die Zeit uns die Gegend hier zu zeigen. Siehe Blog Bundaberg.

 

Wir kommen dabei ausgiebig ins Gespräch und stellen fest, dass die beiden nicht nur außergewöhnliche Segler sind sondern auch sonst abwechslungsreiche, interessante Leben geführt haben. Zusammen haben sie acht, erwachsene Kinder, sowie einige Enkelkinder (wir haben den Überblick etwas verloren) allerdings mit anderen Partnern.

 

Der gerade anstehende Anzac-Day veranlasst Bill über seine Kriegsgeschichte zu erzählen. Er meldete sich freiwillig für den Vietnam- Krieg. Sein Platoon wurde an vorderster Front eingesetzt und von den dreizehn Mann sind nur drei wieder zurückgekehrt, aber erst nach dem sie von den Vietkong gefangen genommen wurden und in einer halsbrecherischen Aktion entkommen konnten. Sie mussten sich tagelang ohne jegliche Ausrüstung bis zu einer Straße durchschlagen, wo sie auf einen amerikanischen Konvoy stießen. Eine Geschichte die ohne weiteres verfilmt werden könnte.

 

Die weiteren Geschichten vom Schiffbruch in Vanuatu und Bills Zeit in Papua Neuguinea runden das Bild vom perfekten Abenteurer ab.

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Kommentare: 3
  • #1

    Helene (Dienstag, 22 Mai 2018 11:24)

    Spannende Geschichte... die haben ja wirklich einiges erlebt.

  • #2

    Alexander (Samstag, 26 Mai 2018 11:03)

    Ja, ein wirklich spannendes Curriculum......leider sieht man daran auch wie ereignislos und im günstigsten Fall durchschnittlich das eigene Leben verlaufen ist........was mich immer wieder wundert, wie es Menschen (gilt in gewisser Weise auch für euch beide) es schaffen, die ökonomische Basis für ein solches Leben zu schaffen.....eindrucksvoll jedenfalls!

  • #3

    Vati (Sonntag, 27 Mai 2018 20:53)

    wie sind sie von der Karibik ins Mittelmeer gekommen ??