Gastbeitrag: Familie Hirschl in Australien

 

Evas Erzählung:

Nach einem Zwischenstopp in Singapur sind wir am 3. Juli in Cairns gelandet und wurden von Katharina uns Wolfi am Flughafen abgeholt. Sie hatten ihr Bötli verlassen und verbrachten mit uns die nächsten Wochen an Land. Das erste Abendessen auf australischen Boden nahmen wir in einem Restaurant am Hafen ein.

Für unseren Aufenthalt in Australien hatten wir ein Auto gemietet. Unser erster Ausflug führte uns in den botanischen Garten in Cairns. Dort gewannen wir einen ersten Eindruck von den vielen exotischen Pflanzen, vom Urwald und vom Regenwald.

 

Die Fahrt auf einer fast 20 km langen und schrecklich kurvenreichen Strecke in die Tablel Lands, und die aufregende Wanderung im Davis Creak Nationalpark werden mir lange in Erinnerung bleiben.

Wir besuchten eine Kaffeeplantage und haben die relativ häufig vorkommende Würgefeige bestaunt. Die Samen dieses Baumes werden von Tieren auf den Ästen von anderen Bäumen abgesetzt. Von dort wachsen die Luftwurzeln nach unten und Zweige nach oben. Sie entziehen dem Wirtsbaum Licht und Nährstoffe, sodass er mit der Zeit d. h. in ca. 1000 Jahren abstirbt.

 

Bei einer Wanderung am Fluss in Yungaburra hatten wir das Glück, das äußerst selten vorkommende Schnabeltier und ein Baumkänguru in freier Wildbahn zu sehen.

Wir erlebten die Natur in unterschiedlichen Formen. Wir sahen riesige Zuckerrohrfeder, Bananenplantagen, Regenwald, Flusslandschaften und tolle Wasserfälle z. B. Babinda Boulders oder Josephine Falls.

Die Ruinen von Paronella Park zeugen davon, dass man in den 30iger Jahren schon gewusst hat Vergnügungsparks anzulegen. Heute sind sie eine Sehenswürdigkeit.

Auch die allgegenwärtigen Zuckerrohrzüge haben uns beeindruckt.

Wir fuhren nach Mission Beach, wo wir auf Helene warteten, die in Frankfurt gestrandet war ( meine Skepsis bezüglich allem was fliegt – Vögel ausgenommen hat sich wieder bestätigt!!)

 

Helenes Erzählung:

Dank einer Verspätung und einer extra Nacht in Frankfurt – jetzt habe ich das auch einmal erlebt – bin ich 1 Tag später als geplant in Cairns angekommen. Am Flughafen von Mami und Vati abgeholt worden und gleich die Fahrt nach Mission Beach einmal verschlafen. Dort haben uns Katharina und Wolfgang schon erwartet. Jetzt konnte also auch mein Urlaub in Down Under beginnen!

 

Die ersten Tage wurde ich gleich einmal eines besseren belehrt, Winter in Australien ist tatsächlich auch kalt. Natürlich nicht so wie bei uns, aber am Abend war Pullover und lange Hose angesagt und tagsüber war nur in der prallen Sonne überhaupt an schwimmen zu denken. Schade aber, dass im australischen Sommer das Baden aber wieder kaum möglich ist, denn da gibt es die gefährlichen Stinger-Quallen. Die können sogar tödlich sein und an jedem Strand weisen mehrere Warnschilder auf die Gefahr hin, außerdem gibt es meist eine Flasche Essig für den Fall, dass eine Qualle einen erwischt hat.

 

Die kurze Zeit in Mission Beach haben wir mit Spaziergängen am Strand und durch den Ort – eher ein verschlafener Straßenzug – verbracht. Dann sind wir weiter nach Townsville, wo Mami und Vati vor über 30 Jahren schon einmal waren. Dort in der Nähe gibt es eine Art Zoo, passend „Billabong“ genannt. Dort gibt es vor allem Krokodile und andere Reptilien. Aber auch Kängurus, die man füttern kann und natürlich Koalas. Im Zuge eines Animal-Talk, darf man die kuscheligen Tierchen dann auch streicheln. Koalas sind wirklich besonders herzig und führen ein beneidenswertes Leben – essen und schlafen. Auch ein Wombat haben wir streicheln können und auch weniges süße Artgenossen wie Schlange und Kroko.

 

In Townsville selber hat uns Gene, eine Seglerbekannte von Wolfi und Katharina durch die Stadt geführt, bevor es dann mit der Fähre nach Magnetic Island ging. Dort konnten wir bei einem unserer ausgiebigen Wanderungen auch Koalas in freier Wildbahn erleben. Die von Katharina angekündigte Lori-Schau fiel leider auf Grund fehlender Loris aus. Und da das Wetter dann doch immer sonniger und wärmer wurde, haben Wolfi, Vati und ich auch den Sprung ins kalte Nass gewagt.

 

Nach 3 Tagen hieß es zurück aufs Festland und nach langer Autofahrt erreichten wir den Daintree Nationalpark, nördlich von Cairns. Dort hatten wir ein Haus mitten im Dschungel mit großem Garten, leider waren die Früchte auf den Bäumen alle noch nicht reif. Die Abende wurden mit BBQ und gemütlichem Beisammensitzen verbracht. Wichtiger Bestandteil der Reise war es auch immer ein gutes Eisgeschäft zu finden. Mit der Daintree Ice Cream ist uns das sicher gelungen, die stellen Eis aus lokalen Früchten her. Außer Eis essen machten wir tagsüber mehrere Spaziergänge und Wanderungen im Regenwald. Darunter auch einen im Daintree Discovery Center, der einen auch auf einem Aussichtsturm fast bis in die Baumkronen führte. Die ganze Zeit wurde brav nach Cassowaries und Krokodilen Ausschau gehalten um ja keine Fotogelegenheit zu verpassen. Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, als am letzten Tag die Cassowaries scheinbar Ausgang hatten. Wir haben gleich drei – eins sogar mit Jungtier – gesehen, und das teilweise gleich neben der Straße, ganz unscheu. Die Krokodile hielten sich weiter versteckt, vielleicht auch besser so.

 

Nach der Abgeschiedenheit des Regenwaldes ohne Telefon und Internet, sind wir zurück nach Cairns. Die letzten Tage des Urlaubs haben wir wieder dort verbracht. Zum einen in Cairns selber mit Stadtspaziergang, Aquarium und Handy- Doktor für Katharina nicht mehr laden wollendes I-Phone, und zum anderen mit einem Ausflug nach Kuranda. Dort fährt man zuerst mal mit einer Seilbahn (ohne Ski-Ständer und nicht von Doppelmayr) über mehrere Stationen ins Dorf Kuranda. Dort sind wir dann spazieren gegangen und haben den Vogelpark besucht. Das Dorf selber besteht hauptsächlich aus Restaurants, Shops und Touristen-Ständen. Zurück sind wir vom sehr schönen, alten Bahnhof mit der Scenic Railway gefahren. In alten Wagons fährt man die alte Strecke Richtung Cairns, vorbei an Schluchten und Wasserfällen mit toller Aussicht. Ein sehr lohnenswerter Ausflug.

Und dann war der Urlaub auch schon wieder vorbei. Katharina und Wolfi sind zurück aufs Boot, das in einer Bucht in Cairns geankert war und wir nach langer Flugzeit, aber zumindest ohne Verspätungen, wieder nach Wien.

 

Mirkos Erzählung:

Nach 36 Jahren wieder in Australien – in Wien haben wir uns die alten Fotos angeschaut - gewisse Veränderungen konnte man schon feststellen – und das betrifft nicht nur die besser ausgebauten Straßen und die größere Dichte von Hotels und Appartementhäusern am Strand .

Damals wollten wir auch nach Cairns , aber das war dann doch von Brisbaine aus per Campingmobil zu weit – jetzt haben wir das Ziel mit Verspätung erreicht.

Ein wirklich erfreulicher Nebeneffekt der Weltreise ist die Tatsache, dass wir sonst sicher nie so viel Urlaubszeit mit Katharina und Helene verbracht hätten -so hat alles seine Vorteile!

Queensland bietet viel Abwechslung: in den landwirtschaftlich genutzten Ebenen schauen die Zuckerohrfelder aus wie die Kukuruzfelder im Marchfeld und Weinviertel – der einzige Unterschied: statt Weintrauben kann man Bananen am Straßenrand kaufen. Das Meer und die Strände sind eindrucksvoll – wie schade dass man in den Sommermonaten, bedingt durch die immer weiter nach Norden sich ausbreitenden Quallen, nicht die üblichen Strandaktivitäten ausüben kann.

Die küstennahe Inselwelt muss schön sein – dass haben wir auf Magnetic Island dann auch erlebt – und Koalas in freier Wildbahn das ist doch anders als im Zoo. Hoffentlich schaffen es diese putzigen Tiere ins nächste Jahrhundert. Mit der Umwelt ist man ja nicht sehr sanft umgegangen. Die Reste der ursprünglichen Landschaft – der verbliebene Regenwald - war das wohl eindrucksvollste Erlebnis. Bei Bäumen, viele weit mehr als 100 Jahre alt, da kommt so etwas wie Ehrfurcht auf.

Dagegen hat man vor allem in den kleineren Städten ein „ Wild West Feeling „ – fast wie im Film. Die Geschichte beginnt irgendwo zwischen 1890 und 1930 – aber wir haben auch keine Kathedralen erwartet.

Es war eine schöne Zeit miteinander, viel geredet, viel voneinander erfahren, viel gemeinsam erlebt, viele Spiele gespielt ( mit Emotionen bei Eva die ich bis jetzt nur von Mitspielern in Damüls und Hardt erlebt habe !)

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Alexander (Dienstag, 07 August 2018 21:00)

    Eine nette Idee, die Eindrücke aus der jeweils persönlichen Sicht zu beschreiben!
    Sehr interessant und informativ und das noch mit so vielen schönen Bildern,
    vielen Dank!

  • #2

    Helene (Donnerstag, 09 August 2018 14:15)

    Auch das war wieder ein sehr schöner Urlaub :) viel gesehen und erlebt! Gute Weiterreise!!