Überfahrt Cairns nach Darwin

Nach dem Abstecher in den Regenwald mit der Familie Hirschl verlegen wir unser Boot sogleich in die Marina. Wir wollen die letzte Gelegenheit zum Großeinkauf nützen bevor wir in die Einsamkeit des indischen Ozeans aufbrechen. Die Windprognose ist günstig darum stechen wir nach zwei stressigen Tagen sofort in See.

 

Kaum aus dem Hafen beißt schon ein Queenfisch an und wir haben noch was feines für den übervollen Kühlschrank. Der Wind stellt sich als noch leichter heraus als prognostiziert und wir gleiten fast wie auf Schienen dem geschützten Great Barrier Reef entlang. Regelmäßig werden wir von Delfinen eskortiert. Einmal sehen wir einen Buckelwal.

Etwa 24 Stunden vor erreichen beginnen wir unsere Ankunft an der Torresstraße, der Meerenge zwischen Papua Neuguinea und Australien zu planen. Wegen der großen Gezeitenunterschiede kommt es zu starken Strömungen zwischen den Inseln. Wir erreichen die Meerenge etwas zu früh und folgen der Empfehlung unseres Seglerkollegen Chuck: Stick your Nose in! Wir versuchen es einfach Mal. Zu unserer Überraschung haben wir gar keine Gegenströmung, wie zu erwarten gewesen wäre. Dafür bekommen wir zwei Stunden später entgegen der Beschreibung des Segelführers eine Gegenströmung von 2 Knoten zu spüren. Wirklich nachvollziehbar sind diese Strömungen nicht. Es kommt zu allerhand Wirbeln, Eddies und Ripcurrents.

 

Dennoch sind wir nach ca. fünf Stunden wieder aus dem Einflussbereich des Cape York, wie der nördlichste Punkt Australiens heißt und segeln erstmalig seit langem in den Sonnenuntergang, also nach Westen. Wir haben die Arafura-See erreicht und den uns liebgewonnenen Pazifik hinter uns gelassen.

Die Seebewegungen werden jetzt etwas ungemütlicher dafür kommen wir zügig voran. Erst zwei hundert Seemeilen vor Darwin lässt uns unser Glück im Stich. Der Wind flaut immer mehr ab bis wir in einer bleiernen Flaute dahin dümpeln. Als Entschädigung bekommen wir zwei Mal von kleinen Walen Besuch. Die erste Art ist kaum größer als ein klassischer Delfin (Großer Tümmler) aber bei weitem nicht so spritzig. Sie strecken ihre runden Köpfe aus dem Wasser und schwimmen ganz gemächlich dahin. Es handelt sich um Stupsfinnendelfine, die nur hier in diesen Gewässern vorkommen. Noch am gleichen Tag hören wir es unter Deck wieder fiepen. Eine Gruppe neugieriger, kleiner Schwertwale umkreist uns. Es sind ca. vier Meter lange Tiere. Am nächsten Tag ist immer noch kein Wind was einigen Wasserschlangen die Gelegenheit gibt ein ausgiebiges Sonnenbad zu nehmen. Sie treiben reglos an der Oberfläche. Trotz der Idylle werfen wir unsere Maschine an, denn es wartet die nächste navigatorische Herausforderung auf uns. Auch die Darwin vorgelagerten Inseln haben sich in Seglerkreisen einen schlechten Ruf wegen der starken Strömungen gemacht.

Die Empfehlung lautet fünf Stunden vor Hochwasser in Darwin am Cap Don zu sein. Und tatsächlich werden wir von der Strömung mitgerissen und durchqueren im Eiltempo den Van Diemen Golf. Zwischen den Vernon Inseln erreichen wir zu unserer Freude neun Knoten und zwei Stunden vor unseren Berechnungen unseren Ankerplatz in der Fannie Bay, Darwin.

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Kommentare: 4
  • #1

    Vati (Mittwoch, 08 August 2018 21:51)

    klingt nach abwechslungsreicher Fahrt - was ist in den vielen Kisten drinnen ?? das reicht ja bis Südafrika.
    einen schönen Aufenthalt in Darwin - jetzt gibt es ja bald die Temperaturen die Katharina liebt. Diesbezüglich kann ich auch unsere Wohnung empfehlen 29 Grad - wie viel Knoten der Ventillatorwind hat kann ich nicht berichten.
    LG

  • #2

    Helene (Donnerstag, 09 August 2018 14:21)

    Na das klingt dann aber doch nach einer spannenderen Überfahrt... aber ich kenne mich da natürlich nicht aus. Toll dass man da auch immer do viele Tiere sieht, sind die alle eher neugierig?
    Und seit ihr nicht immer Richtung Westen unterwegs gewesen?? Also auf den großen Überfahrten...

  • #3

    Alexander (Donnerstag, 09 August 2018 18:22)

    Eine offenbar anspruchsvolle Etappe!
    Die Sache mit dem Sonnenuntergang ist mir auch nicht ganz klar.......
    Jedenfalls ein paar schöne Tage in Darwin; in der Umgebung gibt es ja zumindest ein großes Naturreservat.
    Alles Gute!

  • #4

    Fam. Angermann (Sonntag, 12 August 2018 19:36)

    Danke für den lieben Gruß aus Queensland.
    Wunderschöne Bilder von Eurer Reise erfreuen uns und besonders natürlich der Familienurlaub.
    Nun sind alle wieder gut zu Hause und für Euch geht es weiter.
    Weiterhin viel Glück und ganz liebe Grüße aus Mallnitz.