Seychellen

 

Wir liegen an einer Boje des Yacht Clubs in Victoria, der Hauptstadt der Seychellen. Unter Yachtclub darf man sich hier jetzt nicht allzuviel vorstellen. Es gibt einen eher wackeligen (von uns auch seit unseren Erlebnissen dort) „tonganischen Steg, mehrere Bojen die zwar gratis sind aber deren Verankerungen teilweise suspekt aussehen. Glücklicher weise liegt der Ankerplatz aber sehr geschützt im hintersten Winkel des Industriehafens und so sind starker Wind und Wellen unwahrscheinlich. Das Wasser ist allerdings nicht besonders sauber und wenn der Wind aus der falschen Richtung kommt riecht man deutlich die hier ansässige Tunfischfabrik.

Es gibt ein aber nettes Restaurant und wir können auch endlich wieder einmal heiß duschen.

 

Victoria wird im Reiseführer als „picturesque“ beschrieben, wieder einmal eine leichte Übertreibung der Autoren. Es gibt zwar noch einzelne eher schlecht erhaltene koloniale Gebäude, der Rest der Stadt ist aber hässlich, staubig und laut. Der beliebeste Zeitvertreib der Einheimischen ist offenbar auf der einzigen Straße der Insel auf und ab zu fahren. Die Menschen sind hier nicht -wie in Fiji oder Polynesien- besonders freundlich, man hat eher das Gefühl dass sie durch den wachsenden Tourismus weiße als wandelnde Kreditkarten sehen. Für Obst und Gemüse verlangt man am Mark von uns oft das 5-10 fache des Supermarktpreises und Essen in typischen Touristenlokalen ist extrem teuer.

 

Die Bewohner dieser Inseln kommen ursprünglich aus aller Welt. Sowohl Portugiesen als auch Franzosen und Engländer erhoben zu verschieden Zeiten Anspruch auf das Gebiet, jeder Herrscher brachte Sklaven und Arbeiter mit. Heute sprechen die Einwohner Kreolisch, eine Mischung aus Französisch, Englisch und Stammessprachen, es ist jedoch nicht die selbe Sprache die in der Karibik gesprochen wird. Eine traditionelle Küche hat sich, abgesehen von indischen Curries, leider nicht gehalten, heute gibt es überall Burger und Fritten. Nach langem suchen finden wir dann aber doch ein nettes französisch-kreolisches Restaurant, das Le Bistro in der Sociétée française in Victoria.

 

Wir besuchen die Insel La Digue, sie liegt etwa 35sm von Mahe entfernt. Hier läuft alles noch sehr gemütlich ab. Es gibt keine Autos, alle – sowohl Touristen als auch Einheimische sind mit Rädern unterwegs. Diese kann man zu einem sehr fairen Preis von 10 Euro pro Tag gleich am Hafen ausborgen. Wir radeln einmal um die Insel (ein Ausflug von ca. 2 Stunden) gelegentlich müssen wir für Riesenschildkröten bremsen die mitten auf der Straße sitzen. Hier auf der Insel gibt es noch viele freilebende Schildkröten, sie sind ziemlich entspannt, man kann sie streicheln und füttern und sie posieren auch geduldig für Fotos.

 

Unterwegs finden wir eine Fruchtsaftbar und verkosten leckere Getränke aus Tropischen Früchten. Außerdem gibt es noch ein Anwesen mit Herrenhaus und Ochsen betriebener Kokosnusspresse, und wieder jede Menge Schildkröten.

Von hier aus gelangt man auch zum angeblich meist fotografierten Strand der Welt, ein langer Sandstrand mit riesigen Granitfelsen.

Wir verbringen noch einige Tage auf einem sehr netten Ankerplatz auf der Insel gegenüber. Beim Schnorcheln finden wir einen Fisch-Kindergarten mit 100erten winzigen Fischen die sich in großen Schwärmen zwischen den Felsen verstecken und es ist ein tolles Erlebnis zischen ihnen zu tauchen

 

Zurück in Mahe besuchen wir die Rum-Desillery und den botanischen Garten, außerdem geraten wir zufällig in eine Parade des Kreol-Festivals mit Gesang und Tanz. Wir telefonieren ausgiebig und warten auf gutes Wetter für die Weiterfahrt nach Mayotte.

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Kommentare: 2
  • #1

    Helene (Dienstag, 01 Januar 2019 23:27)

    Das klingt nicht nur nach Traumreiseziel, dabei sind die Seychellen doch recht beliebt. Die Fotos schauen aber auf jeden Fall doch sehr nett aus, vor allem die riesigen Schildkröten. Sehr süß!

  • #2

    Alexander (Donnerstag, 03 Januar 2019 19:08)

    Also so wie ihr schreibt und noch die schönen Bilder dazu..... da möchte man schon einmal hin...ist ja auch im Vergleich zu manch anderer Destination recht gut erreichbar. Am Ende werdet ihr ja dann wohl ein Ranking der Top-Destinationen machen...für die Top 10 könnten es wohl reichen!
    Liebe Grüße