Mittelmeerdurchquerung

Wieder ein Mal ist uns Neptun nicht wohl gesonnen. Beim Vorhaben das Mittelmeer Richtung Osten zu durchqueren pfeift uns der Wind genau auf die Nase. Wir müssen etwas nach Norden ausweichen.

Die erste Etappe führt uns in einen großen Salzwassersee nördlich von Kartagena. Endlich wieder einmal vor Anker und zwar perfekt geschützt. Wir gönnen uns eine Pause mit Baden und in der Sonne liegen.

Zwei Tage später geht es weiter Richtung Balearen. Ibiza ist überlaufen, vielleicht auch weil es gerade wegen der jenseitigen österreichischen Politiker in aller Munde ist. Wir fahren dran vorbei und besuchen unsere liebste Baleareninsel noch ein Mal: Menorca.

Es gibt zwar auch jede Menge Jachten hier, aber das perfekte Wasser, der durchdringende Duft der Pinien und die mediterrane Sonne entschädigen uns mehr als. Auch hier lassen wir es uns einige Tage gut gehen bevor wir weiter Richtung Sardinien und Sizilien aufbrechen.

Der Wind ist diesmal günstiger und wir können bis kurz vor der Straße von Messina durchfahren. Die Warnungen vor dieser Meerenge sind wieder einmal überzogen, außer einiger ruppiger Stellen und moderater Strömungen gibt es nur lokale Fischer mit großen Ausguckskörben zu beobachten. Wir runden die Südspitze Italiens und fahren gleich bis Brindisi durch. Eine nette, alte Stadt mit wenig überraschend sehr gutem Essen und auch Eis. Auch hier verweilen wir nicht lange.

Es geht weiter nach Monopoli. Eigentlich wollten wir hier gar nicht stoppen, aber das Rollgroßsegel verklemmt sich, wir legen uns an die Hafenmole. Wir können gratis parken hier in Monopoli und sind begeistert von der tollen Stadt. Ein Geheimtipp. Wunderschöne enge Gassen, alte Gebäude und eine tolle Atmosphäre. Nach drei Tagen stimmt die Windrichtung in der Adria wieder und wir laufen zur letzten Fahrt aus.

Gemütlich geht es durch die ruhige Adria. Wir genießen die letzten Sonnenuntergänge und erreichen zwei Tage später die Lagune von Grado, die wir schon von unseren ersten Abenteuern auf der Shark kennen. Die Zufahrt zur Stella Marina, wo wir einen Liegeplatz reserviert haben, ist verlegt. Wir bleiben im Sand stecken. Zum Glück sind wir bei steigender Flut unterwegs. Wir müssen nur eine halbe Stunde warten und kommen wieder frei.

Wir ändern unseren Plan und fahren nach Stella Maritima. Auch dort gibt es einen Platz für unser Boot. Martina, die wir zuletzt in Hobart auf Tasmanien gesehen haben, empfängt uns schon bei der Ankunft. Auch unsere Eltern und Helene sind bald zur Stelle. Die Wiedersehensfreude ist riesig! Kurz danach wird unsere Plastik Plankton an Land gekrant, wir sind am Ziel unserer Reise.

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Kommentare: 4
  • #1

    Vati (Freitag, 04 Oktober 2019 06:02)


    Wie immer schöne Bilder - die mediterane Welt hat schon etwas Besonderes.

    Wir freuen uns sehr dass ihr wieder zurück seid - war doch eine lange Zeit und es hat sich doch einiges geändert seither.
    Für die neuen Aspekte des Lebens wünschen wir gutes Wetter - keine Stürme und keine Flauten am besten Sonnenschein und im Winter viel Pulverschnee.
    Eine ruhige See mit idealen Wellen die euch immer hinauf tragen - und wenn es einmal hinunter geht denkt daran es geht dann wieder hinauf - wie am Ozean.
    Weiters einen Hafen wo man sich zu Hause fühlt.
    Das Allerwichtigste habt ihr ja schon - einen Partner/In für jedes Wetter !

  • #2

    Wolfgang (Freitag, 04 Oktober 2019 09:29)

    Vielen Dank für die Wünsche. Die können wir gut brauchen für unseren Neustart in Österreich. Wir freuen uns auch wieder da zu sein nach einer so langen Zeit.

  • #3

    Alexander (Montag, 14 Oktober 2019 12:56)

    Jetzt ist mir der letzte , schon lang erwartete Eintrag fast entgangen! Mit den so schönen, geradezu poetischen Worten kann ich nicht mithalten. Das ist so schön formuliert und kann kaum noch ergänzt werden.
    Was mir in den Sinn kommt, ist lediglich die Tatsache, dass es auch in relativer Nähe, wie ja die schönen Bilder zeigen, vieles Schönes zu entdecken gibt. Wirklich schön, dass alles gut gegangen ist und wir uns nach so langer Zeit wieder sehen. Einerseits waren die 4 Jahre eine lange Zeit, auf der anderen Seite konnten wir sehr wesentlich dank dieses Blogs doch immer recht nahe dabei sein, sodass ihr im Grunde gar nicht soweit und lange weg wart, wie es ein Blick auf die Karte denn doch wieder in Erinnerung bringt.
    Mit dem Wissen etwas realisiert zu haben, wovon viele Menschen maximal träumen oder nie den Mut aufbringen zu realisieren, soll ein guter Start in einen weiteren Lebensabschnitt gelingen!
    Life has no limitations except the ones you make!

  • #4

    Helene (Sonntag, 20 Oktober 2019 18:01)

    Mit dem zwei vorherigen Einträgen kann ich nicht mithalten, sehr nett geschrieben :)
    Es ist auf jeden Fall schön, dass ihr gut wieder da seit. Ich durfte ja dank eurer Reise auch einige neue Ecken der Welt kennenlernen - das war mein Abenteuer. Gratulation zur erfolgreichen Umseglung und toll, dass ihr euch den Traum erfüllt habt.