Madeira

 

Im Hafen von Funchal bekommen wir einen ruhigen Platz ganz im letzten Eck zugewiesen. Wie wir dort je wieder ausparken sollen ist uns nicht ganz klar.

Die Stadt ist äußerste hübsch, kleine Gassen, viele Restaurants, nette Ponche-Bars (der landestypische Zuckerrohr Schnaps mit Fruchtsaft). Wir fahren mit der Seilbahn zum botanischen Garten. Im Eintrittspreis ist praktischer Weise gleich eine Weinverkostung mit dabei, schmeckt gut ist aber eher Port-Wein.

 

Weiter geht es in das Viertel Monte mit dem Grabmal von Kaiser Karl, mit dem Schlitten geht es in rasanter Fahrt wieder ins Tal. Abends kosten wir die lokale Spezialität Degenfisch mit Passionsfrucht-Soß und gebratener Banane.

Mit dem Mietauto machen wir eine Inselrundfahrt, vorbei am spektakulären Flughafen auf Stelzen geht es an die recht windige Nordostecke, wir machen einen kurzen Spaziergang in der bizarren Landschaft. Weiter geht es an die Nordseite der Insel wo es meistens nebelig und feucht ist da die Wolken an den Bergen hängen bleiben. Die Landschaft ist saftig und grün, es gibt einige nette traditionelle Häuser mit spitzen Schilfdächern, ansonsten sind die Dörfer leider durchwegs im Stil der 70er Jahre gehalten.

 

Die Küste ist rau, an einigen Stellen haben sich zwischen den Klippen natürliche Pools gebildet, uns ist das Wasser zum baden jedoch zu kalt. Wir besichtigen auch noch das Vulkanzentrum und machen einen Rundgang durch die Lavahöhlen.

Zurück in Funchal folgen wieder die üblichen Vorbereitungen auf die Weiterfahrt: Einkaufen, Wasser und vor allem Diesel tanken.

 

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Jahresresumee 4.Jahr

Besonders für Onkel der schon wieder gespannt wartet, aber natürlich auch für alle anderen Interessierten: der Jahresbericht vom 4.Jahr unserer Reise ist online.

Zum Link gehts hier....

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Überfahrt Kap Verde nach Gibraltar

 

Nach über einem Monat auf den Kapverden wird es Zeit die nächste Etappe anzugehen. Wieder geht es gegen die vorherrschende Windrichtung. Wir legen uns bei der Abfahrt noch nicht fest wo wir genau hinfahren werden. Folgende Optionen stehen zur Verfügung: Entweder wir fahren bei Nordostwind am Wind Richtung Azoren und hoffen es mit einem Schlag zu erreichen. So weit nördlich dominieren dann westliche und nördliche Winde. Es kann direkt Kurs auf Gibraltar abgesetzt werden. Nachteil: Man muss einen Umweg von ca. 600 sm in Kauf nehmen. Eine weitere Option ist direkt nach Madeira zu segeln. Das bietet sich vor allem dann an, wenn man Glück hat und der Wind mehr aus östlicher Richtung daherkommt. Genau gegen die vorherrschende Windrichtung liegen die Kanaren. Ein unkomfortables Aufkreuzen gegen den Wind ist unvermeidlich.

 

Bei unserer Abfahrt sieht der Wetterbericht gut aus mit fast östlichen Winden. Tatsächlich kommt der Wind viel nördlicher. Wir werden sehr weit nach Westen in den Atlantik hinausversetzt. Einige Schwachwindperioden nützen wir um mit der Maschine den Kurs zu korrigieren. Nach ein paar Tagen dreht der Wind dann komplett nach Norden. Wir können nun wenden und Kurs auf die Kanaren nehmen. Dieser Nordwind hält durch und wir erreichen Tazacorte auf la Palma. Dort bleiben wir nur zwei Tage, füllen unseren Kühlschrank endlich wieder mit leckeren, europäischen Lebensmitteln und segeln weiter. Jetzt nehmen wir Kurs auf das nahe gelegene Madeira. Motoren während einer ausgedehnten Flaute sowie eine Ostwindphase bringen uns problemlos nach Funchal, der Hauptstadt. Madeira ist ein besonderer Ort und wir gönnen uns einen etwas längeren Aufenthalt.

 

Weiter geht es mit sehr wenig Wind, wieder müssen wir unseren „Brummi“ laufen lassen. Irgend wann setzt der Wind aber ein und wir rauschen dem Trichter von Gibraltar entgegen. Die starke Strömung erwischen wir perfekt und sausen mit bis zu 10 Knoten durch die dicht befahrene Wasserstraße. Der Konvoi der Grossschifffahrt ist dabei gar nicht so problematisch. Die Ozeanriesen fahren wie auf einer Perlenkette aufgereiht hinter einander in dem vorgesehenen Fahrtrennungsgebiet entlang.

 

Die spanischen und marokkanischen Fischer hingegen machen uns das Leben schwer. Kreuz und quer fahren sie vor unserem Bug hin und her so dass wir höllisch aufpassen müssen nicht eine von ihren Schleppangelleinen einzufangen. Wegen dem guten Fortkommen haben wir uns mit der Ankunftszeit verkalkuliert und wir kommen zu früh schon in der Nacht an. Der Hafen den wir am Anfang der Reise besucht haben wird gerade umgebaut wir müssen eine Nachtansteuerung im Nachbarhafen auf der Spanischen Seite wagen. Den Marinabetreibern muss das Geld ausgegangen sein, denn die Stege sind größtenteils unbeleuchtet. Auch die Erklärungen des Nachtwächters über Funk kommen uns spanisch vor. Irgendwann finden wir trotzdem den Steg für Neuankömmlinge.

 

Wir sind nach vier Jahren zurück in Gibraltar und betreten erstmalig wieder europäischen Boden. Nach dem Überqueren aller Längengrade bei Kapstadt und dem Kreuzen unseres Weges vom Anfang der Reise bei Kapverde haben wir auch noch einen Hafen besucht, in dem wir schon einmal waren. Nach allen Kriterien haben wir somit die Weltumsegelung geschafft!

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Kap Verde

 

Nach der äußerst mühsamen Fahrt sind wir froh als wir endlich in Mindelo ankommen. Wir parken neben einem Boot aus Uruguay, Skipper Nicolao überstellt das Boot für eine Regatta nach Barcelona. Justinia und Juan, die Crew laden uns zum Mittagessen ein und wir erfahren einiges über ihr Heimatland.

Die Stadt Mindelo ist erfreulicher weise sehr nett, es gibt viele gute Restaurants die auch günstig sind. Wir verwöhnen uns bei Pizza, Seafood und auch endlich wieder ordentliches Eis. 2 Nächte quartieren wir uns in ein kleines Hotel im Kolonialstil mit Pool im Innenhof ein, spontan werden wir von den Betreibern zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen.

 

Einige Häuser sind nett renoviert, es gibt aber noch viele Bastlerhits. Die kleinen Supermärkte sind gut sortiert, nach einiger Zeit merkt man jedoch dass das Angebot sehr beschränkt ist. Frisches Obst und Gemüse kauft man am Markt oder bei den afrikanischen Frauen mit Korb am Kopf die immer vor den Supermärkten zu finden sind.

Ausnahmsweise wird man als Tourist auch nicht übers Ohr gehaut.

Wir machen einen Wochenendausflug auf die Nachbarinsel Sao Antao die bei Wandertouristen beliebt ist. Vom Fähranleger nehmen wir ein Sammeltaxi zu unserem Quartier in den Bergen, der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge. Im Vulkankessel wird Landwirtschaft betrieben, viele Wege sind so steil und schmal dass sie nur mit Esel erreicht werden können. Am letzten Tag wandern wir das Valle de Paul hinunter zum Meer, der Fußweg ist teilweise sehr eng und steil und führt in Serpentinen durch Zuckerrohr und Maisfelder. Die Einheimischen destillieren am Wegesrand einen erstaunlich gut schmeckenden Rum der dort Grouge heißt und in alte Wasserflaschen abgefüllt wird.

 

Kurz vor unserer Abfahrt treffen wir überraschender Weise Christoph und Petra von der SV Saudade wieder, die beiden Bad Goisener haben wir vor fast einem Jahr in Cocos-Keeling zuletzt gesehen. 400sm nach Brasilien ist bei ihrem teuren Outremer-Katamaran ein massives Aluminiumteil abgebrochen, die beiden mussten die restlichen 1500sm gegen den Wind motoren und haben es mit dem letzten Tropfen Sprit nach Mindelo geschafft. Dank einer super Vollkaskoversicherung steht Henning bei Ankunft schon bereit um die Reparaturen zu überwachen.

Mitte Mai geht es dann auch für uns weiter Richtung Gibraltar.

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