Gastbeitrag: Hartmut und Brigitte in Sydney

 

Unsere Tage in Sydney

 

Ich hätte nie gedacht, noch einmal in meinem Leben eine so weite Reise antreten zu müssen, aber die Mutterliebe war zu stark. Brigitte wollte unbedingt wieder einmal ihren Sohn sehen.

Ich habe ihr vorgeschlagen, dass sie statt mir, mehr von ihrer berühmten, selbst gemachten Marmelade mitnehmen sollte. Aber sie ist nicht darauf eingegangen.

 

Natürlich muss ich im nachhinein gestehen, dass es sich gelohnt hat. Katharina und Wolfi sind ja inzwischen erfahrene Reiseleiter. Und sie haben uns mit viel Hingabe und Begeisterung zu Lande und zu Wasser alles gezeigt, was es in dieser schönen Stadt zu sehen gibt.

 

Sie haben uns traumhafte Buchten mit goldgelben Stränden gezeigt, haben uns in exotische Parks geführt, besonders eindrucksvoll der botanische Garten mitten im Herzen von Sidney.

Mit der Fähre haben wir die vielen Meeresarme die sich wie Adern durch diese Stadt ziehen, erkundet. Und natürlich haben wir alle Museen - Wild Life, Sea Life, Maritime Museum usw. besucht. Im Wild Life werden die Tiere des australischen Kontinents präsentiert. Neben den giftigsten Tieren der Welt (Schlangen), gibt es viele überaus herzige Tiere, wie den Koala. Besonders angetan hat es mir der Womba - ein überaus mögiger kleiner Dicker mit kurzen Füssen. Man fragt sich, wie so einer in der rauen Wildnis überleben konnte. Der hat sich aber über die Jahrmillionen eine eigene Kampftechnik zugelegt. Er zerdrückt seine Widersacher mit dem Hintern. Der absolute Star im Sea Life ist der Dugong, eine Seekuh, die Kathi und Wolfi schon in freier Wildbahn gesehen haben. Im Maritime Museum war am Eindrucks-vollsten die Nachbildung der Endeavour, dem Schiff mit dem James Cook als Erster die australische Ostküste entdeckte.

 

Auf diesem Schiff konnte man hautnah erfahren, wie das Leben der Seeleute zu dieser Zeit ausgesehen haben musste, eingepfercht auf engstem Raum, immer bedroht von der neunschwänzigen Katze, die so harmlos ausgesehen hat und die die Haut unbotmäßiger Matrosen zerfetzte. Wir haben auch sonst viel über die Geschichte Australiens erfahren, dem hoffnungslosen Kampf der Aborigines, dem Kampf der Slumbewohner gegen Zwangs-evakuierung um für Hochhäuser Platz zu machen, dem Schicksal der in England Verurteilten,

die, wenn sie denn einmal freigelassen wurden, den Frauen als Diener zugeteilt wurden. Ein schöner Brauch, der sich aber irgendwie nicht durchgesetzt hat.

 

Sehr beeindruckend fand ich das riesige Heer tausender freiwilliger, älterer Herren, die in diesen Museen mit großem Sachverstand und mit der unvergleichlichen Gelassenheit und Freundlichkeit englischer Gentlemen den wissenshungrigen Touristen alles erklärten.

 

Jedes Land hat seine eigene Geschichte. In Australien allgegenwärtig ist immer noch die Schlacht um Gallipoli im ersten Weltkrieg, ein Ereignis, das wir in unserem Geschichtsunterricht nicht einmal als Fußnote mitbekommen haben. Jedes Jahr erinnert ein Gedenktag daran, und in einem Park in Sidney steht ein großes Denkmal. In dieser Schlacht, die die Türken gewonnen haben, und die den Ruhm von Kemal Atatürk begründet hat, ist ein erheblicher Teil der jungen Australier, die in Freiwilligenverbänden unter britischem Oberbebefehl gedient haben, verblutet. Ein australischer Freund von Wolfi hat mir das so erklärt: Unter feindlichem Feuer haben die Briten die australischen Freiwilligen vor ihren Panzern herlaufen lassen, damit ihre Panzer nicht beschädigt werden.

 

Diese neu gewonnenen Kenntnisse haben dazu geführt, dass ich auf dem Rückflug einen Film über diese Thema angesehen habe - Water Diviner (Das Versprechen eines Lebens) mit Russell Crowe. Für mich als Vater einer der berührendsten Filme, die ich je gesehen habe.

 

 

Natürlich gäbe es noch viel mehr an Sehenswürdigkeiten zu erwähnen - die weltberühmte Oper, der Fischmarkt z.B. oder eines der schönsten Kaufhäuser dieser Welt. Man kriegt irgendwie ein bisschen so etwas wie Nationalstolz, wenn man die riesige Tanne aus Plastik inmitten des Gebäudes sieht, die mit Tausenden von kunstvollen Glassternen von Swarovski behängt, im Lichterglanz erstrahlt. Oder beim Anblick des Old Vienna Café, wo ein Stückchen nicht ganz originaler Sachertorte € 10,- kostet.

 

Wenn wir gerade bei den Preisen sind. Sydney erleidet das gleiche Schicksal wie inzwischen viele Städte. Die Jungen können sich das Wohnen nicht mehr leisten und sind gezwungen, in weit entfernte Außenbezirke zu ziehen. Eine typische Doppelhaushälfte, einstöckig, ohne Keller mit einer Bauqualität wie bei uns vor hundert Jahren mit kleinem meist ungepflegtem Vorgarten in einem Außenbezirk kostet mehr als 1 Million Euro.

 

Doch Sydney gehört zu den Städten, die man mag. Das liegt sicher an den vielen grünen Parks, dem allgegenwärtigen Meer mit seinen Seitenarmen, die sich durch die Stadt ziehen, der Sauberkeit und Ordnung, an den vielen kleinen einstöckigen Häusern, die sich ihren viktorianischen Charme bewahrt haben, neben Vierteln mit Wolkenkratzern, aber sicher auch an den Menschen. Es ist eine geschäftige, offensichtlich gut funktionierende Multikulti-gesellschaft mit deutlichem asiatischem Einschlag. Besonders gern haben wir in Chinatown gegessen mit sensationellen Gerichten, um Kathi beim Kochen zu entlasten, damit sie sich mehr ihren Admiralspflichten widmen konnte.

 

 

Und das alles ohne Stress. Unser Boot lag mitten in der Stadt vor Anker. In wenigen Minuten waren wir mit dem Bus in der Stadtmitte. Wir haben nur das gemacht, was uns gefreut hat. Das Wetter war warm aber mit einigen Regenschauern. Trotzdem sind wir nie nass geworden. Einige touristische "must see" haben wir uns geschenkt. So sind wir gemütlich über die Harbour Bridge geschlendert und nicht, wie im Reiseführer empfohlen, um 300 $ oben drüber.

 

Danke Wolfi und Kathi. Ihr habt uns Provinzlern wieder einmal das Tor zur großen weiten Welt aufgestoßen.

 

3 Kommentare

Sydney Harbour

4 Kommentare

Ankunft in Sydney

Wir können es kaum erwarten endlich Sydney zu erreichen und nehmen gleich das erste sich bietende Wetterfenster um nach Süden zu segeln. Wir sind ein bisschen früh dran und haben noch ein wenig Gegenwind. Auch die Strömung kommt uns in den ersten Stunden entgegen. Darum ist unser Fortschritt beim Aufkreuzen anfangs frustrierend bescheiden.

Kaum haben wir aber den nach Süden setzenden ostaustralischen Strom erreicht, werden wir wie auf einem Fließband unserem Ziel entgegen geschoben. Wie bei Nemo im Zeichentrickfilm ist das eine entspannte und gemütliche Sache. Bei wenig Wind und damit Welle kommt man dennoch mit 6-8 Knoten vorwärts. Die am ersten Tag verlorene Zeit ist bald aufgeholt. Jede Nacht werden wir von schnaufenden und fiependen Delfinen begleitet.

Schon hundert Kilometer vor Sydney während der Nacht ist der Himmel über der Stadt hell erleuchtet vom Lichtsmog. Wir können unser Ziel kaum verfehlen.

Beim Morgengrauen ist es dann soweit. Die von Felsen gesäumte Einfahrt in den „Sydney Harbour“ liegt vor uns. Unser Frühstück genießen wir dann schon friedlich vor Anker liegend in der „little Manly Cove“ ganz im Norden des riesigen, perfekt geschützten Naturhafens.

3 Kommentare

Southport

Wir verlegen uns auf den Ankerplatz The Spit direkt vor Sea World. Hier ist schon einiges los, am Wochenende wimmelt es von Jet-Skis, Stand-Up-Paddelboards, Kanus, Motorbooten und Schwimmern, aber auch Pelikane und Delfine fühlen sich hier wohl. Für uns gibt es praktischer weise einen öffentlichen Steg wo wir mit dem Dingy anlegen können, sowie Wasser, Wc und (Kaltwasser) Duschen. Es gibt auch einen Bus der in die Stadt fährt, wobei es hier nicht so richtig städtisch wirkt, alles ist recht weit auseinandergezogen und eher auf Autofahrer ausgelegt. Die Wohngegenden sind extrem ordentlich mit Grünflächen und Blumen, alles ist sowie auch die Straßenbahn und die 4 spurige Autobahn ganz offensichtlich neu und steht zum Großteil noch leer. Beim Yachtclub fahren ausschließlich Porsches und Lamborginis vor, überhaupt sind die Autos hier auffallend sauber und auf Hochglanz poliert.

In regelmäßigen Abständen finden sich große Einkaufszentren, nette Lokale und gemütliche Gassen sucht man jedoch vergeblich.

Dafür wir jede Art von Amüsement angeboten, neben 4 Themen Parks gibt es von Helicopter fliegen über Whale-Watching Safaris, tauchen mit Haien und Pinguin füttern, Laserquest, Minigolf und Schießstand alles was man sich nur vorstellen kann. Wir besorgen uns eine Jahreskarte für Seaworld, Movie World und Wet and Wild. Da wir auf dem Heimweg zum Boot regelmäßig durch Sea World durchgehen rentiert sich diese schon nach 3 Tagen.

Von unserem Ausflug nach Surfers Paradies haben wir uns mehr erhofft, Surfen scheint eine relativ statische Angelegenheit zu sein, nur selten sieht man wirklich jemanden eine Welle reiten. Der Strand soweit das Auge reicht, geschwommen wird allerdings ganz brav nur in den von Lifguards abgesteckten und bewachten Zonen, was bei gefährlichen Strömungen, hohen Wellen und Haigefahr wahrscheinlich besser ist.

Bevor wir weiterfahren erledigen wir noch einige Reparaturen am Boot und erstehen ein Port-a-Potty-Klo da man in vielen geschlossen Gewässer das Abwasser nicht einleiten darf.

3 Kommentare

Überfahrt von Neukaledonien nach Australien

Zum ersten Mal seit zwei Jahren führt uns diese Strecke aus den Tropen. Dies bedeutet, dass statt dem konstanten Passat-Wetter unbeständige teils starke Winde aus allen Richtungen zu erwarten sind. Eine Flottille von Seglern die ungeduldig in Noumea auf ihre Gelegenheit wartet diese Passage in Angriff zu nehmen kennt nur noch ein Gesprächsthema – das Wetter.

 

Auch wir beschäftigen uns täglich mit den verschiedenen Vorhersagemodellen, die sich selbstverständlich komplett widersprechen. Ob Passageweather.com, Windy, so genannte Grib-Files oder Infos der verschiedenen Stationen Australiens, die lokale Phänomene berücksichtigen, alle zur Verfügung stehenden Infos werden täglich sorgfältig studiert.

 

Eines Tages schaut es tatsächlich für die nächsten Tage sehr gut aus und wir wagen uns wieder ein Mal aufs offene (Korallen-) Meer. Unsere Route führt durch die Lagune der Grande Terre Neukaledoniens bis zum Dumba-Pass und dann schnurstracks nach Southport an der Goldcoast.

Die ersten Tage sind ein Traum. Bei leichten Winden aus Südost und kaum Seegang segeln wir am Wind unserem Ziel entgegen. Wir denken schon darüber nach diese Überfahrt zu unseren schönsten zu zählen, als der Wind auffrischt und nach Norden dreht. Der Wind und bald danach auch die Wellen kommen jetzt von der Seite und das Rollen wird immer unangenehmer. In den Böen erreicht er bis zu 38 Knoten. Wellen brechen übers Schiff und die Gischt hüllt unser Boot ein. Zum Glück hält unsere Windsteuerung den Kurs und wir können uns in die Kajüte zurückziehen und uns im Salon in eine Ecke klemmen, um nicht durchs Boot zu kugeln.

 

Diese Situation verändert sich für 36 Stunden kaum. Wir kommen zwar gut voran aber angenehm ist was anderes. Dann plötzlich aus heiterem Himmel dreht der Wind um 180 Grad und kommt in gleicher Stärke aus Süden. Wir sind inzwischen nur noch 30 Seemeilen vor der Küste Australiens und der Ostaustralische Strom (siehe Finding Nemo) versetzt uns auch noch nach Süden.

 

Trotzdem schaffen wir genau zur richtigen Zeit bei der Hafeneinfahrt von Southport zu sein und fahren problemlos in das sogenannte Broadwater ein. Wenn man zur falschen Zeit diese Durchfahrt versucht, gibt es eine Strömung heraus aufs Meer und die Wellen die hineinlaufen. Diese aufeinander wirkenden Kräfte verwandeln die Einfahrt in einen schäumenden Hexenkessel, der für Boote unserer Größenordnung zu einem unüberwindbaren Hindernis werden können. Später erfahren wir dass die traurigen Überreste eines kleinen Segelbootes, die wir an der südlichen Hafenmauer passieren, von einer Tragödie herrühren die sich erst ein Tag vor unserer Ankunft ereignet hat. Zum Glück konnte die Crew gerettet werden.

Leicht verspannt aber froh heil angekommen zu sein, legen wir am Quarantäne - Steg direkt neben einer Megayacht an. Die freundlichen Zollbeamten kommen eine Stunde später an Bord und nach ein paar Fragen und ein bisschen Zettelwirtschaft sind wir und unser Boot offiziell in Australien einklariert. Trotzdem dürfen wir das Boot noch nicht verlassen, denn es muss auch noch eine Inspektion der „Bio-Security“ durchgeführt werden. Dies findet erst am nächsten Tag statt, was uns ermöglicht noch die letzten frischen Lebensmittel, die nicht einreisen dürfen, zu vertilgen.

 

Der Beamte dieser Behörde ist auch sehr nett, nimmt seinen Job aber sehr ernst. Er schaut in jede noch so kleine Luke und Ecke und sucht vor allem nach Insekten. Zum Glück hatten wir die letzten Monate unseren Gecko dabei, der unser Boot von allen gepanzerten Zeitgenossen befreit hat. Der Beamte ist nach einer Stunde in der Bilge herumrobben zufrieden und wir können unsere gelbe Quarantäneflagge niederholen. Der Erkundung Australiens steht nichts mehr im Wege.

5 Kommentare

Noumea

Schon bei der Hafeneinfahrt wird klar warum die Hauptstadt Neukaledoniens hier entstanden ist. Ein perfekt geschützter, großer Naturhafen bietet allen Ankommenden komfortablen Ankerplatz. Leider sammeln sich an solchen Orten auch immer so genannte „Seelenverkäufer“, die niemals mehr ablegen werden. Der Hafen ist voll von diesen verlassenen, alten Segelbooten. Wir finden trotzdem noch einen guten Ankerplatz und machen uns bereit für ein bisschen Städtetourismus. Nach Monaten auf entlegenen Plätzen freuen wir uns besonders auf die kulinarischen Leckerbissen, mit denen man in französischen Städten fix rechnen kann. Auch in Noumea werden wir diesbezüglich nicht enttäuscht. Wir schlemmen uns durch das Angebot der Patisserie „Aux delices de Noumea“.

Eine Studienkollegin von Wolfi und ihr Mann, Claudi und Cedric, sind in Südfrankreich als Architekten tätig. Sie haben vor ein paar Jahren einen frankreichweiten Wettbewerb für die Universitätserweiterung hier in Noumea gewonnen und gebaut. Natürlich steht die Begutachtung dieser bemerkenswerten Leistung ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Wir nehmen die perfekt funktionierenden Öffis und erkunden die neue, stylische Uni.

Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Tjibaou Kulturzentrum, von Renzo Piano. Einerseits ist der markante Bau ein Meilenstein der zeitgenössischen Architektur, andererseits wurde das geniale Konzept nicht wirklich überzeugend umgesetzt. Die lokale Kultur und Tradition ist Ausgangspunkt des Entwurfes. Ein fließender Übergang zwischen Architektur und Landschaft soll die Naturverbundenheit der traditionellen Kultur reflektieren. Der vielversprechende Ansatz ist leider nur noch mit viel Fantasie in Form einiger Zimmerpflanzen im Inneren des Gebäudes spürbar.

Das Aquarium besuchen wir, obwohl die Beobachtung der Tierwelt in natürlicher Umgebung viel schöner ist. Der Grund ist der Nautilus. Dieses eigenartige Tier kann man leider beim Schnorcheln nicht beobachten, da es sich in Tiefen von um die 100 Meter aufhält. Der Nautilus stößt Wasser durch eine Düse aus. Dadurch bewegt er sich langsam wippend fort. Seine Schale besteht aus mehreren Kammern wovon nur die äußerste bewohnt ist. Die anderen Kammern werden fürs Tarieren benutzt, ähnlich einem Uboot.

Vor unserer Überfahrt nach Australien wollen wir noch einmal unser Unterwasserschiff reinigen, deswegen verlegen wir uns auf den Ankerplatz beim Ilot Maitre etwa 3 Meilen außerhalb der Stadt. Wir werden bei unserer Ankunft von Delfinen zum Ankerplatz begleitet und können während dem Rumpfschrubben einer Schildkröte beim Grasen direkt unterm Boot zuschauen.

Zurück in der Stadt gibt es ein kleines Abschiedsfest am Steg. Die Hendersens von der Skylark haben ihren Katamaran verkauft und machen sich bereit für die Heimreise. Beim Entladen des Bootes rutscht Stewart am Steg aus, fällt ins Wasser und zerschneidet sich seine Zehen an scharfen Korallen. Kathi darf endlich wieder ein Mal ihre eingerosteten, medizinischen Kenntnisse auspacken.


3 Kommentare

Ile des Pins und Southern Lagoon

 

Mit einem kurzen Zwischenstopp am Südende der Grand Terre geht es zur paradiesischen Ile des Pins mit ihren türkisen, seichten Buchten und weißen Sandstränden und natürlich den charakteristischen schlanken Bäumen. Bei der Auswahl des Ankerplatzes gehen wir diesmal an die Grenzen unseres Bootes, im nautischen Reiseführer ist der Platz nur für Katamarane vorgesehen aber wir machen eine Sondierungsfahrt mit dem Beiboot und loten alles sorgfältig aus. Bei Hochwasser nehmen wir die Einfahrt in Angriff, im Schneckentempo geht es vorran, an der seichtesten Stelle messen wir 2m, alles paletti wir haben ja nur 1,53m. Die Mühe zahlt sich aus in der perfekt türkisen Bucht von Gadji umringt von kleinen Inselchen fällt unser Anker in 3m kristallklares Wasser. In den nächsten Tagen entbrennt eine rege Diskussion ob dieser Platz nun Bora Bora – Südost als Nr.1 Ankerplatz ablößt.

 

Gemeinsam mit der Familie Henderson von der SV Skylark und den Australiern von der SV Be and Be verbringen wir die nächsten Tage mit baden und schnorcheln. Keine 500m finden wir ein spektakuläres Riff (best snorkeling ever!?) mit Bergen von bunten Korallen und Fischen. Wir sehen auch wieder Schildkröten und Haie. Der einzige kleine Nachteil ist die relativ kühle Wassertemperatur, aber mit 2 Schichten Neopren läßte es sich gut aushalten. Die Bootskinder ziehen auf die Insel um und richten sich mit Zelt und Hängematte ein Landlager ein, jeden Abend gibt es Lagerfeuer zum Sundowner, danach müssen die Erwachsenen die Insel verlassen. Skylark und Be and Be haben auf der Überfahrt Fisch gefangen und so ist auch kulinarisch für die nächste Zeit alles in bester Ordnung. Kathi ist weiter am Bootputzen und kann das praktischer weise stehend am Meeresgrund erledigen.

 

Nach über einer Woche gelingt es uns dann doch uns loszueisen und wir fahren weiter nach Kuto, dort treffen wir wieder mal auf ein Kreuzfahrtschiff mit entsprechender Zombie-Population an Bord. Der Spuk ist jedoch schnell vorbei und wir haben die Bucht und die Schildkröten und Dugongs (eine Arte Seekuh) wieder für uns. Wir machen eine Wanderung auf den Pic Nga und können eine atemberaubende Aussicht über die Lagune genießen.

 

Weiter geht es zur Insel Ua etwa auf halben Weg zwischen Ile des Pins und Noumea wo wir nun wirklich und unangefochten das „best reef ever“ finden. Dirket vor dem Strand fällt eine Wand von Korallen ca 10m ab, es gibt alles: blaue Äste, rote Fächer, schwarzorange Wedel, gelbe Krautköpf und harte Korallen in den Farben von rosa-lila bis grasgrün. Wir können uns gar nicht satt sehen und obwohl das Wasser nochmals kälter geworden ist (21°C) und der Ankerplatz im auffrischenden Wind nicht mehr ganz so komfortable ist verschieben wir die Abfahrt immer wieder.

4 Kommentare

Geschichten 5: Die (hoffentlich) letzte Hexenverbrennung

Die Zyklonsaison 1982-83 wird als eine der schlimmsten in die Geschichte Französisch Polynesiens eingehen. Fünf schwere Stürme suchen die sonst meist verschonten Inseln heim.

Auf der Insel Faite glauben christliche Missionare den Schuldigen für die verheerenden Schäden gefunden zu haben. Ein geistig behinderter Junge wird kurzerhand zum Sündenbock erklärt und es wird gefordert, er solle am Scheiterhaufen verbrannt werden. Eltern und Verwandte des armen Buben sind empört und nehmen ihn in Schutz. Damit geraten sie selbst ins Visier der fanatischen Prediger.

Am Ende werden im ausgehenden 20. Jahrhundert tatsächlich sieben Personen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Im Anschluss müssen die Missionare sich vor Gericht verantworten. Sie kommen aber mit lächerlich kurzen Haftstrafen davon. Seitdem liegt ein Schatten über der Insel der bis heute zu spüren ist.

6 Kommentare

Gastbeitrag Andrew (Eyecandy): Kleinkriminalität lohnt sich in Tahiti

Message ID: 3235_VJN2982
Date: 2017/10/08 01:49
From: VK2HBH
To: OE1DSW
Source: VK2HBH
Subject: Re: //WL2K hi

Hi Kathi and Wolfi,
We wonder where you are at present.  We suspect you may already be on your way to Australia.
We are in Bora waiting for a window to head back to Raiatea where we haul out on 19th October and back to Aus by 24th.  Cinderella and Modesta are here representing the Austrian Navy :).
I have written below a short story about our brush with a burglar.

We had left Eye Candy in the Raiatea boat yard for the summer of 2016/17 under the care of a boat minder.  We had not heard from the yard or the minder for 2 months and when we returned in April 2017 we were told that Eye Candy had been broken into breaking the companionway storm slides but that no other damage had been done.  The yard had replaced the damaged slide and initially we did not notice the repair.  After being told of the breakin we checked everything out and with the help of Clare's inventory, we discovered that all our alcohol was gone together with some cash in American dollars.  This amounted to 1 can of beer 3 bottles of wine, 1L whisky, 1L brandy and 9L of rum.
With this on our minds we asked around and discovered several other boats with similar loss of alcohol.
As is usual we stayed on Eye Candy for a few nights while she was being prepared for relaunching. On about the second night, Saturday, I (Andrew) awoke at about 3 am to the sounds of squeaking floorboards in the 40 ft Beneteau yacht immediately next to Eye Candy.  I went out into the cockpit and could see a flashlight being cast about inside the yacht.  We thought that this was not normal behavior as the owner would know where his light switches were.  We had spoken to the owner the previous day and he was set to launch his yacht the following Tuesday and we werent expecting him back until then.
The person aboard had placed a ladder against the hull, leaving his sandals at ground level, and gained access to the yacht.  We decided to remove the ladder to give the thief a bit of a challenge getting away.  We then sat in our cockpit and kept a careful eye on the yacht and watching and listening as the thief moved about inside and hoping to get a photo of his escape.  It eventually came as it was getting light at 5:30am when the forward hatch opened and out he came with his bag.  I immediately headed down our ladder and met up with him sitting on the transom steps looking for a place to jump.  He up on the yacht and me on ground level, I took many photos with the flash camera.  He said to me "no photos" in good english.  I replied "why not".  He retorted "I will shoot you!"  I could not see if he had a gun or not so I told him to "f.. off!" and I beat a quick retreat to our yacht.  He jumped off and left. 
We contacted the Gendarmes (which took a couple of hours at that time of night) and showed them the photos.  One of the photos had a good shot of him face on and showing a tatoo on his right shoulder.  I was asked to come to the station to make a statement and there they told me that they knew the thief from the tatoo and that he had been previously convicted for similar offenses but still at large as there was no room for him in the gaol in Tahiti.
Later we learned that the same thief was responsible for other breakins including the stealing of phones and a laptop found at his premises.
As far as we know he is still at large.  Needless to say that we are heroes in the yard.
This year we will be leaving no alcohol and no cash aboard and a sign saying such. 

I hope this is what you are looking for
Cheers.
AnC

PS what nets are running in Tonga/Fiji now?  We cant hear any over here.

3 Kommentare

Massentourismus im Paradies

Eines ruhigen schönen Tages liegen wir vor Anker vor Mystery- Island in Vanuatu. Wir haben es uns im Cockpit gemütlich gemacht und schauen auf das in blau Türkisen Farbtönen schimmernde Meer. Aus den weißen Schaumkronen hebt sich ein größerer Fleck ab. Wenige Minuten später gibt es keinen Zweifel mehr. Es handelt sich um ein schneeweißes Kreuzfahrtschiff. Bald sieht man den hohen Bug mit schäumender Bugwelle schnell größer werden. Kurze Zeit später fällt der Anker und der Koloss dreht in den Wind. Er zeigt uns seine bedrohlich wirkende Breitseite. Das Ding erinnert am ehesten an einen Borg-Kubus aus Startrek. Wir wären nicht überrascht gewesen über die "hailing frequencies" (Funkgerät) den legendären Spruch zu vernehmen: "We are the Borg. Resistence is futile"
Kaum hält der Anker löst sich das erste Shuttle vom Mutterschiff. Die  Vorhut sondiert das Terrain. Am Steg wird ein Partyzelt errichtet mit einem Wasserspender und Infoschalter, damit die Kreuzfahrer nicht gleich bei der Landung überfordert sind und verloren gehen. Keine 100 Meter weiter wird ein erste Hilfe-Zelt aufgestellt falls auf dem beschwerlichen Weg dazwischen schon erste Überlastungsopfer zu beklagen sind. Der Weg ist bereitet für das Gros der "Entdecker".

Ein Lavastrom aus Sunblocker- Maskierten bewaffnet mit Kameras und Geldbörsen ergießt sich über die unschuldige Palmeninsel wie eine Naturgewalt. Zum Glück fällt der Kulturschock nicht allzu stark aus. Es gibt wie zu Hause ein Shoppingcenter mit dem exotischen Unterschied, dass die Verkaufsstände aus Bambus und Pandanus hergestellt sind. Auch die Souvenirs sind durchwegs im "Südseestil". Erst auf den zweiten Blick zeigt sich, dass alles aus China oder Thailand ist.

In der Mitte der Shoppingmall befinden sich lange Bänke wo von den Einheimischen Frauen Dutzenden Besucherinnen gleichzeitig Zöpfchen ins Haar geflochten werden.

Jene die noch weiter in die vanuatische Kultur eintauchen wollen, müssen keine zwanzig Schritte weiter gehen. Dort findet eine Tanzveranstaltung inklusive Häuptlingsansprache statt. Die Tänzer haben irgend wie vertraut aussehende Wadelgamaschen und Lendenschürze an. Es sind die bunten Plastikbänder aus denen die Staubwedel im 1 € Shop gemacht sind.

Auf dem Rückweg zum Pier steht ein kleiner Junge mit Blätter- Lendenschurz und einem Stecken in der Hand. Die Touristen finden ihn "cute" und kaum jemand kommt an dem kleinen vorbei ohne ein gemeinsames Foto um 5$ gemacht zu haben. Diesen Zahltag kann er mit keiner Schulausbildung mehr toppen. Auch der nächste Dorfbewohner hat eine gute Geschäftsidee. Er setzt den Touris einen grünen Leguan auf die Schulter und verlangt ebenso 5$ pro Foto.

Das wöchentliche Schildkröten markieren wird in einem weiteren Stand angepriesen. Das ganze wirkt höchst wissenschaftlich. Hoffentlich wird der letzten dem Kochtopf entgangenen Schildkröte die selbe Markierung immer wieder angelegt, sonst hätte sie bald mehr Piercings als ein Punk vom Karlsplatz.

A propos Kochtopf. Natürlich darf der Kanibalensuppentopf nicht fehlen mit dem man sich ablichten kann.

Zum Glück steht bald das all inklusive Dinner auf dem Programm und die Insel wird genau so effizient wieder evakuiert wie sie überfallen wurde. Die friedliche Idylle ist wieder hergestellt. Kaum ist der letzte Rollator im Bauch des Monsters verschwunden wird der Anker gelichtet und die nächste Insel ins Visier genommen, die am nächsten Tag heimgesucht wird.

Wir sind erleichtert noch einmal verschont und nicht vom Borg Kollektiv Zwangs assimiliert worden zu sein.

7 Kommentare

Loyalty Islands - New Caledonia

 

Da es in Lifou keine Zollstation gibt haben wir uns der ICA-Rally angeschlossen die die Beamten aus Noumea einfliegen läßt. Das ist zwar praktisch und erspart einen Umweg von 200 Meilen jedoch ist man jetzt zwangsweise Teil dieser Reisegruppe und muß zu einem bestimmten Datum an einem bestimmten Ort sein. Da wir uns nicht zu sehr auf guten Wind in letzter Sekunde verlassen wollen, brechen wir schon ein paar Tage zu früh von Tanna auf. Nach 2 gemütlichen Nächten auf See erreichen wir eine einsame Bucht in Lifou, wir hissen die französische Fahne und verhalten uns unauffällig.

 

Endlich gibt es am Ankerplatz wieder türkises Wasser, neben unsere Ankerkette schwimmt ein schwarzer Oktopus mit leuchtend grünen Augen, eine Schildkröte kommt regelmäßig vorbei und etwas weiter draußen in der Bucht badet ein Wal und plantscht wild mit seiner Schwanzflosse umher, eine Schule von 20 Delfinen begleitet uns. Es ist hier wieder so schön wie in französisch Polynesien, schöne Landschaft, ordentliche Dörfer, wenig Müll, perfekte seichte Ankerplätze, herrliches Wasser, und auf einen Schlag wieder all die Tiere die wir die letzten Monate so vermisst haben und auch der Supermarkt ist mal wider so richtig nach unserem Geschmack, jede Menge Milchprodukte, Käse, Schinken, Baguette und Croissants. Es ist schon auffällig, die Franzosen haben sich einfach die schönsten Plätze gegrabscht.

 

Zum einklarieren finden sich über 30 Boote in der Baie de Santal ein. Der Großteil der Flotte ist samt Organisatoren, Reiseleiter und Kindergärtner Amanda und Nigel schon seit Neuseeland gemeinsam unterwegs. Mit dem Bus werden alle zuerst zum Bankomaten dann zur Post- für einen Internetkarte- und anschließend zum Supermarkt gefahren. Es gibt ein gemeinsames Abendprogramm, Spiele am Strand, eine organisierte Besichtigung aller Boote in der Flotte und sogar zum Schnorchelausflug wagt man sich nur in der Gruppe. Die Dorfbewohner sind anfangs noch sehr nett, als sie jedoch merken dass hier jeder Preis gezahlt wird steigen die Kosten für 2 Kanister Wasser auf 8€. Zeit für uns weiterzuziehen

 

Über Nacht segeln wir gemeinsam mit den Hendersons, die wir in Panama kennen gelernt haben ins benachbarte Atoll Ouvea. Wir haben gelesen dass es dort einen 25km langen Sandstrand geben soll. Unseren Berechnungen zufolge sollte also jedes Boot etwa 1km Strand zur Verfügung haben. Wir haben jedoch die Rechnung ohne unsere Kollegen vom betreuten Segeln gemacht: auf etwa 200m wird brav in 3-4 Reihen hintereinander geankert. Warum man um die halbe Welt segelt um dann nur in der 2 Reihe zu parken ist uns zwar unklar, wir nehmen aber dankbar die freien 24,8km feinsten maizenaweichen Sand und auch sonst halten wir uns bei Animationsprogramm vornehm zurück.

Kathi verbringt die nächsten Tage damit mit dem Free-Diver unser schon arg bewachsenes Unterwasserschiff zu reinigen. Wir Autostoppen ins Dorf zum Laden und essen Eis (leider nicht so gut wie in Moorea) im Hotel.

6 Kommentare

Tanna

 

Unser zweiter Stopp in Vanuatu ist die Insel Tanna. Wir ankern in Port Resolution an der Nordseite der Insel in der nähe des Vulkans Mount Yasur. Am schwarzen Lavastrand gibt es überall Locher aus denen heißer Dampf austritt, die Dorfbewohner benutzen sie um ihr Essen zu kochen erzählt uns Willy der mit seinem Kanu bei unserem Boot vorbei kommt. Der Einheimische ist Lehrer und bitte uns seine Handys aufzuladen, es seien gerade Ferien und die Schule wo er sie sonst ansteckt hat geschlossen. Mit seinem Laptop können wir ihm leider nicht behilflich sei, wir haben nicht die passende Steckdose. In den nächsten Tagen sehen wir oft Willy und andere Dorfbewohner die bei den Yachties Strom tanken, nach Fiberglasmatten fragen oder ihren Inverter repariert haben wollen. Wie schon so oft haben wir das Gefühl dass sich die Einheimischen ein bisschen zu viel auf die Touristen verlassen.

 

Stanley der „Betreiber“ des lokalen Yacht Clubs führt uns durchs Dorf. Alle sind sehr freundlich, die Häuser sind zu Wolfgangs Begeisterung noch durchgehend im traditionellen Stil aus Holz und Pandanuss. Wir schenken den Kindern Schlecker und bekommen dafür ein paar Eier. Es geht beschaulich zu, Frauen hängen ihre Wäsche zum trockenen auf Kinder spielen mit Babyhunden und Ferkeln und Männer sitzen in der Wiese.

Wir essen in einem der 3 „Restaurants“ zu Mittag, es gibt lokales Gemüse mit Reis und Papaya zum Nachtisch. Die Hütte ist sauber und die Küche basishaft aber ordentlich, das Essen schmeckt lecker. Wir haben unser eigenes Wasser dabei und trinken am Nachmittag zur Sicherheit noch einen kleinen Rum zu desinfektionszwecken.

 

Die Touristen sind neben der einzigen Stromquelle auch die einzige Geldquelle, was leider immer mehr ausartet und gelegentlich an Nepp grenzt. Der Ausflug zum Vulkan kostet uns insgesamt 215€. 50€ für eine 30 minütige Fahrt auf der Ladefläche eines 4x4 über eine holprige „Straße“ und 85€ pp als Eintrittsgebühr zum Vulkan. Aus den umliegenden Quartieren kommen nochmal etwa 50 Touristen zu dem Spektakel, man fragt sich wohin das ganze Geld wandert und wieso da nichts zur Anschaffung einer Solarzelle für das Dorf übrig bleibt.

Der Vulkan ist derzeit auf Stufe 2, das bedeutet nicht gefährlich aber er spuckt trotzdem rote Lava bis zum Rand des Kraters. Ständig faucht es und Schwefelwolken steigen auf, dann spürt man es rumpeln und er spukt rote Lava. Nach Sonnenuntergang wird es noch spektakulärer, er spukt mehr und die Wolken glühen rot. Nach 2 Stunden treten wir ziemlich durchgefroren trotz Fleecjacke den Rückweg an.

 

Für die Überfahrt zu den Loylaty Islands (gehören zu Neukaledonien) haben wir uns einer Ralley angeschlossen da man sonst dort nicht einklarieren kann. Der große Nachteil ist dass man dann eben zu einem bestimmten Zeitpunkt dort sein muß. So beschließen wir nach ausführlichem Studium des Wetterberichts Vanuatu schon einige Tage früher als geplant zu verlassen.

Wir gehen nochmals ins Dorf und wollen unsere Goodies (Parfüm, Brillen, alte Kleidung) für Obst und Gemüse eintauschen. Am Dorfplatz spricht Kathi 2 junge Frauen an und wirklich sie versprechen uns frische Sachen für unseren Sack. Eine halbe Stunde später kommen wir wieder und ein der Frauen stellt gerade eine „Einkaufstasche“ aus Palmblättern für uns her. Wir erhalten Bananen, Melanzani, Frühlingszwiebel, Papayas, Zitronen, eine riesige Bohne, Choko und ein Ei.

 

6 Kommentare

Anatyum, Vanuatu

Kaum haben wir das große Außenriff auf der Westseite Viti Levus (Hauptinsel von Fiji) hinter uns, geht ein erbärmliches Geschaukel los. Wir haben drei Meter Welle von der Seite. Alles fliegt durch die Kabine und muss erst festgezurrt werden. Man merkt, dass wir die letzten Monate vor Anker unsere Hochseefähigkeiten schlummern haben lassen. Ausnahmsweise bekommt auch Wolfi ein Wohlfühlpflaster hinters Ohr geklebt. Wegen des konstanten Windes kommen wir dafür zügig vorwärts, obwohl unser großes Vorsegel gerade reparaturbedürftig und damit nicht einsatzfähig ist. „Out of the Bag“, der wahrscheinlich schnellste Katamaran der Yachtie-Flotte mit Gene und Bill an Bord ist uns auf den Fersen schafft es aber gerade nicht uns einzuholen. Nach vier Tagen werfen wir unseren Anker wieder einmal in perfekt türkisem Wasser mit fünf Metern Tiefe vor Mistery-Island. Wegen der regelmäßigen Besuche von Kreuzfahrtschiffen sind einige Zollbeamte temporär auf der Insel und wir können praktischer Weise die Formalitäten für unseren Aufenthalt in Vanuatu sehr unkompliziert erledigen.

Vanuatu ist eine relativ junge Republik mit über achtzig Inseln und um die neunzig Sprachen. Nach zwei Jahrhunderten brutalster Vorgangsweise westlicher „Händler“ mit rücksichtsloser Ausbeutung von Menschen („Blackbirding“: Entführung und Versklavung der lokalen Bevölkerung) und Natur (Sandal-Wood-Trade; Kahlschlag des in Asien begehrten Holzes) lassen sich Mitte des neunzehnten Jahrhunderts angelsächsische und französische Siedler auf den Inseln nieder und reißen sich das fruchtbare Land unter den Nagel. Protestantische und katholische Missionare ringen um die Vorherrschaft ihres jeweiligen Glaubens. Diese Spannungen führen schließlich um 1906 zur Gründung des Condominiums. Einer zwischen Großbritannien und Frankreich geteilten Verwaltung. In den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts kommt es allmählich zum Widerstand der lokalen Bevölkerung wegen der Landeigentumsverteilung. 1980 wir die Republik Vanuatu schließlich ausgerufen.

Neben Französisch hat sich Bislama als Amtssprache etabliert. Es handelt sich um eine Art Englisch mit zum Teil sehr witzigen Abwandlungen. Zum Beispiel heißt „Do you speak english?“ in Bislama: „Yu toktok Engglis?“. Oder „see you later“ heißt „luk at mi behind“.

Die verschiedenen Stämme auf den abgelegenen Inseln und Tälern haben sehr eigentümliche und eigenständige Kulturen hervorgebracht wie zum Beispiel die Banji-Jumping Rituale auf Pentecoste, den Rum-Tänzen auf Ambrym oder den Penisköchern auf Malekula. Leider hat die Globalisierung diesen Traditionen in nur cirka zwanzig Jahren den Garaus gemacht. Heutzutage werden die Kostüme nur noch für Touristenshows angelegt und die Tanzfestivals dienen der Versorgung mit Devisen.

Auf der positiven Seite muss erwähnt werden, dass seit Ende der Sechziger Jahre des 20. Jhds der rituelle Kanibalismus  nicht mehr praktiziert wird.

Auch in Anelcauhat dem Hauptort von Anateyum finden wir nur noch spärliche Überreste der lokalen Tradition. Wir kosten „Laplap“ das Nationalgericht. Es handelt sich um eine Art pickiger, zäher Knödelteig mit Fleischstücken drin – etwas gewöhnungsbedürftig. Einige traditionelle Einbaum-Kanus mit Ausleger liegen am Strand und es gibt noch die eine oder andere traditionelle Hütte aus Pandanus, Kokosfasern und Bambusgeflechten. Wie fast über all sonst auf unserer bisherigen Reise außerhalb Europas besteht der Großteil der lieblosen Häuser aus schäbigen Betonwänden mit mehr oder weniger rostigem Wellblechdach.

Auch von der traditionellen Lebensweise ist nicht mehr viel übrig. Man sieht gelegentlich ein offenes Plastikboot mit Außenborder über die Bucht rauschen, aber Fischen gehen die Einheimischen kaum mehr. Frischer Fisch ist im Dorf nicht zu bekommen. Die einzige Beute die an Land gebracht wird besteht trauriger Weise aus einer Schildkröte. Ansonsten holen sich die Leute am Mittag eine Tunfischdose aus dem einfach bestückten Laden.

Vom Schock den wir beim Anblick der geschlachteten Schildkröte bekommen erholen wir uns erst wieder, als wir neben unserem ankernden Boot eine lebendige Schildkröte auftauchen sehen. Während des ganzen Aufenthaltes schwimmt sie mit Respektabstand um unser Boot herum und taucht immer wieder auf. Wegen des kalten Südwindes der während unseres gesamten Aufenthaltes weht, müssen wir uns dick in Neopren einpacken bevor wir uns an die Erkundung der Unterwasserwelt machen. Die Korallenpracht ist traumhaft und wir sehen wieder neue noch nie beobachtete Fischarten. Zu unserer großen Freude können wir auch erstmalig eine lebende Triton-Trompetenschnecke erleben. Es handelt sich um eine monströs große (50cm), massive Unterwasserschnecke die fast ausgestorben ist, weil sie zu der für die Südsee charakteristischen Trompete verarbeitet wird.

Unsere idyllische, entspannte Zeit in der Lagune von Anatyum endet abrupt beim Sichten eines großen, weissen Kreuzfahrtschiffes am Horizont. Aber dies ist eine andere Geschichte...

 

4 Kommentare

Gastbeitrag: Susie und Tomi in Fiji

Ein paar Monate vor Reiseantritt machte sich Susie schon Sorgen, ob das Leben an Bord etwas für sie ist – „Sollen wir nicht zur Sicherheit eine Unterkunft auf Airbnb oder Booking buchen, die man auch kurzfristig stornieren kann?“. Die Palette der Sorgen reichte von: Seekrankheit mit Nächten an der Reling, Skorbut, hygienische Notstände, bis zur Aufkündigung von Verwandtschaftsverhältnissen...

Tatsache war, der Aufenthalt in Fiji war die absolut paradiesische Erholung von den anstrengenden Zeiten in Peking und der inneren Mongolei davor und danach. Das Pflaster, das Susie gleich nach der Ankunft bekommen hat, hat ihr dabei geholfen, die Wellen fast problemlos zu verkraften. Wolfi und Kathi haben uns über den gesamten Aufenthalt mit abwechslungsreichen Speisen aus vielen frischen Zutaten verwöhnt. Schaukelnd „wie im Mutterlaib“ (Zitat: Hartmut) haben wir so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr... Die Moral der Mannschaft war stets hervorragend, obwohl die Burschen zur Freude der Mädchen ununterbrochen politisiert haben und dabei nicht immer mitgedacht haben, welche Aufgaben als nächstes anstehen.

Insgesamt waren wir von dem Leben auf dem Boot sehr beeindruckt, in dem Sinne dass man sich hier auf das Wesentliche, was man zum Leben braucht konzentriert. Während des Aufenthalts in Fiji haben wir relativ wenig Energie verbraucht und wenig konsumiert, hatten aber eine viel schönere und entspanntere Zeit im Vergleich zu der restlichen Reise in China, wo wir viel im Flugzeug und im Auto gesessen sind. Vielen Dank für diese besonderen Erlebnisse! Wir freuen uns auf das nächste Mal!

3 Kommentare

Gastbeitrag Familie Hirschl in Fiji

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit (in Wirklichkeit ca. 36 Stunden) landen wir nach einem Zwischenstopp in Honkong, Regen feucht heiß, viele Menschen, am Freitag, 7. 7. 2017 in Nadi. Wir, das sind Mirko, Helene und Eva Maria.

 

Fiji ist für mich: weit, weit weg; viel Meer, türkisblaues Wasser, ausgeprägte Gezeiten; unterschiedliche Landschaftsformen, bizarre Felsen, grasbedeckte Hügel;

abenteuerliche, staubige, aufregende Schotterstraßen, Linksverkehr; Fiji – Time, alles gemütlich, nur kein Stress; und natürlich ganz besonders KATHARINA und WOLFGANG!!!!!!

 

Mit unserem in, weiser Voraussicht gemieteten (4 Rad)-Auto, fahren wir nach Vudapoint in unser erstes Quartier: First Landing Ressort und treffen dort Katharina und Wolfi. Die beiden sehen erholt und völlig unverändert aus.

Da das Haus noch nicht fertig geputzt ist (siehe Fiji – Time), nehmen wir ein kühles Getränk an der Bar. Anschließend machen wir einen Spaziergang durch die Anlage und besichtigen das Boot, das in der nahen Marina ankert.

Dann beziehen wir das Haus. Ist ganz nett mit 2 Schlafzimmern und jeweils einem Bad, Küche und Wohnzimmer. Es gibt auch einen Außenpool, den wir aber selten, bis gar nicht nutzen. (Wasser ist kalt) Es ist hier jetzt Winter, deshalb sind die Temperaturen erträglich.

Die folgenden Tage verbringen wir mit Besichtigungen, z. B. Hindutempel in Nadi, Zuckerrohranlage in Lautoka.

 

 

Die Anfahrt zur Wanderung im Koroyanik Nationalpark ist genauso abenteuerlich und anstrengend wie die Wanderung selbst. Es ist ein richtiges Dschungelabenteuer und manchmal geht es ziemlich steil bergauf!!!!!

Die Fahrt zum Garden of the Sleeping Giant war weniger aufregend. Der Spaziergang durch den Park sehr eindrucksvoll, mit vielen Orchideen.

Das Schlammbad in Sabeto Hot Springs war recht lustig.

Der Weg nach Nausori Highlands führte wieder über, 3x raten, Schotterstraßen, die besonders schlecht waren. Dennoch fahren die sog. Taxis sehr rasant und die Passagiere, die hinten auf der Ladefläche sitzen müssen ordentlich Staub schlucken.

Der Ausflug nach Navala war sehr beeindruckend. (siehe Bericht Wolfi).

 

Einkaufen auf dem Markt war ein besonderes Erlebnis. Es gibt auch einen tollen Fleischhauer, bei dem wir das Fleisch für die obligatorischen Schnitzel gekauft haben. (sehr zu empfehlen). Auch Palatschinken durften auf dem Speiseplan nicht fehlen.

 

Am Sonntag, 16. 7. fuhren wir mit der Fähre von Denarau nach Malolo Lailai. (ca. 50 Minuten). Katharina und Wolfi segelten mit dem Boot (ca. 3 Stunden) Auch hier dauerte es wieder eine Zeit, bis unsere Koffer im Haus ankamen.

Zum Abendesse grillten Katharina und Wolfi Würstel und Fleisch auf dem Gemeinschaftsgrill.

 

Die Höhepunkte hier waren neben dem Laufen sicher die Schnorchelausflüge. (wenn man das mag) und das Spanferkelabendessen.

Leider hat der Motor vom Dingi gestreikt, sodass Katharina und Wolfi paddeln mussten. Der Einfachheit halber haben sie dann 2 Nächte bei uns im Haus geschlafen.

Dann kam der Abschied. Helene und ich fuhren mit der Fähre, Mirko mit Katharina und Wolfi am Boot nach Denarau.

Den letzten Abend verbrachten wir gemeinsam im Fiji Gateway Hotel.

Am Samstag, 22. 7. traten wir voll mit wunderschönen Eindrücken und leicht wehmütig die Heimreise an.

4 Kommentare

Fiji Water

 

Die Wasserflaschen mit den hübschen Blumen sind sicher den meisten bekannt. Zu Hause beim Merkur kommt es einem aber dann doch etwas eigenartig vor Wasser überhaupt und dann noch aus Fiji zu kaufen obwohl es ja quasi gratis aus der Wasserleitung kommt.

Hier ein Apell, bitte kein Wasser kaufen das einmal um die halbe Welt gereist ist. Es schmeckt ganz normal, weder besonders gut noch besonders schlecht oder hat irgendwelche sonstigen geheimnisvollen Eigenschaften. Wie auch zu Hause kommt es nämlich ganz normal aus den Wolken. Aus diesem Grunde haben wir auch 400 Liter davon am Boot. Wir trinken Fiji Wasser, verwenden es zum kochen und Zähneputzen und duschen sogar damit.

Wenn es regnet – was leider in letzter Zeit öfter vorkommt – öffnen wir die Einlässe unserer Wassertanks, errichten mit einem Geschirrtuch einen keinen Damm und lassen das Wasser über das (saubere) Deck in die Tanks laufen. Klingt einfach, ist es auch.

Trinkwasser nehmen wir normaler weise nicht aus dem Wassertank sondern sammeln es separat in einem Kübel an Deck oder produzieren es mit unserem kleinen Wassermacher.

Dieses System funktioniert super, von März (City Marina Papeete) bis Anfang Juli in der Vuda Point Marina haben wir ausschließlich eigenes Wasser verwendet.

 

3 Kommentare

Movie Fiji mit Gästen

3 Kommentare

Movie - 360° Bootsrunde

2 Kommentare

Geschichten III Dirk und Igor

Wir sitzen gerade beim Banok-Sandwich im Deli eines kanadischen Auswanderers in Neiafu, Tonga da kommt eine kleine Gruppe in den Minigastgarten. Sie setzen sich zu uns an den einzigen Tisch und beginnen zu erzählen. Eigentlich reden nur die beiden Burschen, ihre Begleiterin kommt überhaupt nicht zu Wort. Es stellt sich heraus dass die beiden in Goa, Indien leben, dort aber unzufrieden  und in Tonga auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Die Freunde sind sich zwar einig, dass ihre Situation in Indien im Vergleich zu früher schwieriger geworden ist, ansonsten haben sie aber unterhaltsam gegensätzliche Ansichten. Sie widersprechen sich ständig, fast wie bei der Muppet- Show.

 

Dirk

Dirk kommt ursprünglich aus Norddeutschland ist ca. Mitte 40 und schaut mit seiner Nickelbrille und den langen blonden Haaren aus wie ein Hippie. Mit breitem deutschen Akzent erklärt er auf englisch, dass ein Herr Mahdi In Indien die Macht übernommen habe, ein neuer Hitler. Hindus werden bevorzugt, Ausländer dagegen unterdrückt und vertrieben. Auflagen und Bürokratie machen es laut Dirk unmöglich eine Firma zu führen und davon auch noch zu leben. Er habe immer alle Auflagen korrekt erfüllt und eingehalten und den Papierkram ernst genommen. Mittlerweile sei mit dieser Arbeitsweise nichts mehr auszurichten. Er folgert dass Indien Ausländer wie ihn einfach loswerden will. Nach seinen Ausführungen hat man nicht mehr den Eindruck es mit einem Hippie zu tun zu haben, sondern eher mit einem teutonischen Paragrafenreiter der mit wenig Erfolg versucht Indien am deutschen Wesen genesen zu lassen.

 

Igor

 

Igor hingegen ist auch auf den zweiten Blick locker drauf. Sein Akzent lässt keinen Zweifel an seiner russischen Herkunft aufkommen. Mit seiner pragmatischen Art und den fragwürdigen moralischen Vorstellungen scheint er wesentlich besser an die chaotischen Zustände in Indien angepasst zu sein. Er erklärt, dass Mahdi, der indische Premier zwar die Hindus bevorzugt aber eine sehr weit gefasste Definition gebraucht. Jeder der sich mit Hindustan identifiziert unabhängig von seiner Religion und Herkunft wird eingeschlossen. Laut Igor gehe es Mahdi eher um den Zusammenhalt der Nation. Im Unterschied zu Dirk hat er keine Probleme mit dem Papierkram. Er besticht einfach die korrupten Beamten und lebt gut damit. Für ihn handelt es sich um eine win-win Situation. Er profitiere von der beschleunigten Erledigung und der Beamte habe auch was davon. Überhaupt laufe es in Russland genau gleich und er kenne gar nichts anderes. Dass in einer solchen, korrupten Gesellschaft nichts vorwärts geht und die armen Leute keine Chance auf einen sozialen Aufstieg haben, lässt er nicht gelten. Mit verschmitztem Grinsen hält er fest, dass in Russland keiner für solidarische Umverteilung sei, sondern jeder (auch mit krummen Methoden) versuche zu Wohlstand zu kommen. Wer dies schafft kauft sich ein teures Auto und kann sich sicher sein dass die Mädels zu ihm einsteigen. In Deutschland kann sich ja jeder einen Mercedes leisten und die Frauen haben keinen Anhaltspunkt für die Partnerwahl.

2 Kommentare

Navala, ein traditionelles Dorf in Fiji's Bergen

Keine fünf Kilometer  von der Hauptstraße entfernt endet der Asphalt und das Abenteuer  beginnt. Zum Glück hat Mirko, Kathis Papa, vorausschauend ein Allradauto gemietet. Über Stock und Stein holpern wir ins Landesinnere. Es geht dem Fluss Ba entlang in Richtung Berge. Im Tal dominieren Zuckerrohrfelder die von den indisch-stämmigen Bewohnern Fijis bebaut werden. Nach einer Stunde Geschüttel fahren wir über eine Kuppe und das malerische Dorf Navala liegt uns zu Füßen. An einen sanften Hang überm Fluss schmiegen sich die Strohgedeckten Häuser.

Kaum im Dorf angekommen werden wir von einer Schar Kinder umringt. Bald werden wir auch von einer Frau namens Philomena  begrüßt die uns das Dorf zeigen möchte. Als erstes müssen wir zum Turanga ni Koro dem Häuptling. Im Haus des Chefs hat sich schon eine Gruppe älterer Herren eingefunden die mit uns die Kava-Zeremonie abhalten. Kava ist das fijianische Nationalgetränk. Es wird aus einer Wurzel hergestellt und hat einen leicht erdigen Geschmack. Es soll auch eine narkotische Wirkung haben, nach einer Schale davon spüren wir allerdings nichts davon. Für die Zeremonie setzt sich die Dorfgemeinschaft im Halbkreis um eine hölzerne Schüssel in der die braune Flüssigkeit zubereitet wird. Gegenüber setzen sich die Gäste ebenfalls auf den Boden aus Pandanuss Matten. Als erstes überreichen die Gäste eine dekorativ eingepackte Kava-Wurzel. Der Turanga ni Koro nimmt das Geschenk entgegen und murmelt die Willkommensansprache. Dieser erste Teil des Geschehens nennt sich Sevu Sevu.

Danach beginnt das Kava-trinken.  Beginnen muss der Häuptling, dann geht es reihum. Man bekommt eine Schale gereicht dabei wird von der Gemeinschaft etwas gemurmelt. Bevor man die Schale annimmt muss man ein Mal in die Hände klatschen. Die Schale muss dann in einem Zug geleert werden. Je nachdem wieviel man mag, kann man "High Tide" oder "Low Tide" sagen. Nach dem Trinken gibt man die Schale zurück und klatscht drei mal. Das Klatschen ist eine Geste des Respekts. Wenn alle getrunken haben ist die Zeremonie abgeschlossen und man ist offizieller Gast des Dorfes, kann sich frei im Dorf bewegen und Fotos machen.

Wir werden von Philomena durchs 800 Einwohner zählende Dorf geführt. Als erstes fällt uns auf, dass einige der Häuser beschädigt sind. Unsere Begleiterin erklärt uns dass der letzte Zyklon namens Winston die Schäden verursacht hat. Wer eine Reparatur am Haus braucht, oder überhaupt ein neues Haus braucht, geht zum Häuptling. Der teilt immer neun Männer ein, die dann die Arbeiten gemeinsam machen. Ein neues Haus bauen dauert ca. 3 Monate und kostet die Familie nichts.

Zuerst werden die massiven Säulen  ca. 1,5 Meter eingegraben und eine um ca. einen Meter erhöhte Plattform aufgeschüttet. Außen um die Plattform wird eine Natursteinmauer aufgemauert. Dann wird das Konstruktionsskelett  aus Holz und Bambus errichtet. Die Wände bestehen ebenfalls aus einem Bambusgeflecht. Auf drei Seiten sind Türen eingebaut, die einzigen Öffnungen. Sie stehen den Tag über offen. Die Dacheindeckung wird aus Gras hergestellt.  Dieses Grasdach muss ca. alle 9 Jahre neu eingedeckt werden.

Eine andere Grassorte wird zur Polsterung am Fußboden großzügig verteilt. Darüber werden die geflochtenen Pandanusmatten die von den Frauen geflochten werden ausgebreitet. Wenn der Boden nicht mehr weich genug ist, wird eine neue Graslage aufgebracht. Die verwendeten Gräser werden am Hang gegenüber des Dorfes geerntet, das Bauholz wird aus den Bergen über den Fluss zum Dorf geflösst. Damit die Hölzer schön in der Strömung bleiben und sich nicht verkeilen, müssen die Arbeiter ein spezielles Lied bei der Arbeit singen. Die Kinder schauen bei der Arbeit zu und wissen ohne weitere Ausbildung wenn sie erwachsen sind wie man ein Haus baut.

Bei den traditionellen Häusern handelt es sich um so genannte Einraumhäuser. Alles vom Schlafen bis zum Gäste Empfangen findet im selben Raum statt. Nur Baden und Kochen ist ausgelagert.  Die Dusche ist im Freien und die Küche ist in einer eigenen kleinen Hütte untergebracht.

Wir erreichen bei unserem Dorfrundgang das Schulgelände. Um ein zentrales Rugby-Spielfeld sind Bungalows mit je zwei Klassenräume angeordnet. Daneben gibt es ein Internat und Lehrerunterkünfte. Diese Gebäude sind nicht in der traditionellen Bauweise errichtet. Die Kinder des Internats werden abwechselnd von einer Familie des Dorfes mitverköstigt. Nach der Pflichtschule müssen die Kinder anderswo die weitere Ausbildung machen. Nicht alle kehren danach wieder zum Dorf zurück.

Das gesamte Land auf dem das Dorf errichtet ist, gehört dem Häuptling, der es vom Vater gemeinsam mit dem Häuptlingstitel geerbt hat. Jede Familie besitzt auf dem Gegenhang ein Stück Land wo Gemüse vor allem für den Eigenbedarf angebaut wird. Haupteinnahmequelle im Dorf ist der Tourismus. Das Dorfleben macht einen beschaulichen Eindruck. Die Dorfbewohner sitzen in Gruppen bei einander und plaudern. Kinder sind unbeaufsichtigt im Dorf unterwegs. Alle grüßen freundlich beim  Vorbeigehen. Einige Männer sind gerade auf Wildschweinjagd, die mit Lanze und Messer erfolgt.
Mirko unterstützt die Bewohner nach Kräften in dem er eine Selektion handwerklicher Erzeugnisse ersteht. Wir verteilen alle unsere Snacks und Zuckerl an die begeisterte Kinderschar bevor wir uns auf den Rückweg machen.

4 Kommentare

Das achte Weltwunder?

Während andernorts Schrift und Rad erfunden wird, macht sich um ca. 3000 vor Christus irgend wo in Südostasien ein geheimnisvolles Volk auf, die Weiten des Pazifik zu erkunden und zur größten antiken Seefahrerkultur zu werden. Neben umfangreichen Kenntnissen in der Astronomie, einem hohen Organisationsgrad und Abenteuergeist waren dafür eine bis dahin (und lange danach) nicht erreichte Meisterschaft in Schiffsbau und Seemannschaft erforderlich.

Ausbreitung der "Lapita" Kultur ab 3000 v. Chr.
Ausbreitung der "Lapita" Kultur ab 3000 v. Chr.

Als ab dem 16. Jahrhundert europäische Schiffe beginnen die Pazifikregion zu erforschen war diese Hochkultur lange untergegangen. Die Anwesenheit von Menschen auf den entlegensten Inseln, die Verbreitung von Kulturpflanzen und archäologische Funde belegen aber diese erstaunliche, frühe Leistung. Die ungewöhnlichen, den europäischen Schiffen in manchen Bereichen weit überlegenen Boote auf denen die Einheimischen die eintreffenden Europäer begrüßen lassen erahnen, wie diese antiken Seefahrer ihre Meisterleistung vollbracht haben können.

Zum Glück waren die Europäer neugierig genug um systematisch Beschreibungen und Zeichnungen dieser Gefährte erstellt zu haben, denn mit dem wachsenden westlichen Einfluss geht diese alte Schiffsbautradition fast verloren.

Heutzutage gibt es neben diesen Aufzeichnungen der europäischen Entdecker nur noch sehr vereinzelt Beispiele für diese Boote in Museen. Daneben findet man noch einzelne Handwerker die einige der alten Techniken beherrschen.

Inspiriert von Thor Heyerdahls Reise mit seiner Kontiki (er ist im Jahr 1947 mit einem Balsafloss von Peru in die Tuamotus gesegelt) gibt es heutzutage eine kleine Gruppe von Begeisterten die versuchen die alte Seefahrertradition wieder aufleben zu lassen. Es werden eine Reihe von Rekonstruktionen von alten Schiffen gebaut und die Navigation mit Sternen wiedererforscht.

Ein "Voyaging canoe"
Ein "Voyaging canoe"

Mit diesen Nachbauten wurden dann längere Seereisen durchgeführt. Ein berühmtes dieser Schiffe ist die Hokule'a, mit der bereits in den 70er Jahren die Strecke von Hawai'i bis Tahiti zurückgelegt wurde. Später waren mehrere „Voyaging canoes“ zwischen der Südsee und Los Angeles unterwegs. Kürzlich ist wiederum die Hokule'a von ihrer Weltumsegelung zurückgekehrt.

Alle in der Südsee entwickelte Bootstypen sind sogenannte Mehrrumpfboote. Es handelt sich entweder um Katamarane (zwei identische Rümpfe) oder um Auslegerkanus (verschiedene Typen Proa, Drua,...) mit zwei unterschiedlich großen Rümpfen. Die Vorteile dieser leichten Konstruktionen sind ihre höhere Stabilität sowie das weitaus größere Geschwindigkeitspotential.

Hier in der Südsee wurde das so genannte Segeln mit dem scheinbaren Wind erfunden. Wenn ein Boot Fahrt aufnimmt wird der an Bord herrschende Wind um den Fahrtwind größer und kommt mehr von vorne. Dieser stärkere Wind hat wiederum mehr Vortrieb zur Folge. Mit diesem Prinzip können sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Die momentan bestehenden Geschwindigkeitsweltrekorde unter Segel sind Großteils mit Mehrrumpfbooten erzielt worden.

Momentan liegen wir gerade in einer Bucht bei Suva, Fiji und gleich neben uns liegt die „i Vola Siga Vou“ eine sogenannte Drua, ein besonders interessantes Exemplar eines Nachbaus. Die beiden Rümpfe sind unterschiedlich groß und haben spezielle Funktionen. Der größere der beiden Rümpfe trägt den Mast und das Segel und wird immer in Lee gefahren (Lee = dem Wind abgewandte Seite). Der kleinere der beiden Rümpfe trägt die Plattform auf der die Bootscrew sich als Gegengewicht zum Segeldruck aufhält und wird immer in Luv gefahren (Luv = dem Wind zugewandte Seite). Um zu ermöglichen dass die beiden Rümpfe nun immer auf der richtigen Seite sind muss man ein bei den allermeisten Booten (/Fahrzeugen/Tieren aller Art) auf dieser Welt herrschendes Prinzip aufgeben. Nämlich dass vorne und hinten fix sind. Beim Kurswechsel wird also nicht gewendet oder gehalst (Drehen des Bootes durch den Wind), sondern es wird geshuntet. Bug und Heck werden vertauscht. Wer das jetzt nicht ganz verstanden hat muss sich nichts dabei denken. Es genügt sich zu merken, dass diese Boote revolutionär anders und genial sind. Das Ergebnis ist eine nicht mehr zu überbietende Effizienz. Selbst mit steinzeitlichen Materialien und Methoden sind mit diesem Prinzip Geschwindigkeiten von 17-25 Knoten möglich. Davon können die meisten modernen Fahrtensegler nur träumen.

 

Mehr Infos unter:

druaexperience.com

hokulea.com

Die „i Vola Siga Vou“ dahinter links die "Plastik Plankton"
Die „i Vola Siga Vou“ dahinter links die "Plastik Plankton"
4 Kommentare

Gschichtln II: Immobilienhai untergetaucht?

Eines Tages während wir auf hoher See im Pazifik unterwegs sind, entbrennt auf unserer Funkrunde die Debatte über einen Notruf, der eingegangen war. Die meisten der Diskussionsteilnehmer waren davon ausgegangen, dass es sich um einen Fehlalarm handelte, da im Funkspruch alle möglichen Widersprüche waren und essentielle Informationen fehlten. Am nächsten Tag heißt es dass die französische Küstenwache per Flugzeug das Boot lokalisiert hat und beim Überfliegen nichts außergewöhnliches entdeckt hat. Das Boot war auf Kurs und die Segel waren richtig getrimmt. Über Funk hat sich niemand gemeldet, so dass die Küstenwache davon ausgehen musste, dass alles passt. Ein paar Tage vergehen ohne weitere Neuigkeiten bis eines Tages das Boot gefunden wird. Es war auf ein Riff aufgelaufen, von dem Solosegler fehlt jede Spur. Ein Sturm des Mitleids und der Entrüstung bricht los. Alle Gedanken der Seglercommunity sind bei den Angehörigen und man macht der Küstenwache heftige Vorwürfe, dass nicht mehr unternommen wurde. Dass nicht zusätzlich noch ein Schiff ausgesandt wurde und das Boot innen untersucht wurde. Es könnte ja sein, dass der Segler handlungsunfähig in der Kabine war... Aber wieder ein Widerspruch. Wieso fehlt von dem Segler jede Spur wenn er in der Kabine war? Es vergehen Wochen ohne dass näheres über die Tragödie bekannt wird. Eines Tages meldet sich der überdurchschnittlich gut informierte Chuck am Funknetz mit folgenden Zusatzinformationen. Der vermisste Segler war ein Immobilientycoon in New York der verdächtigt wird 130 Millionen Dollar veruntreut zu haben. Plötzlich macht die ganze Sache Sinn: Der smarte Typ hat seinen Tod vorgetäuscht und ist untergetaucht. Alles nur Spekulation, es gilt natürlich die Unschuldsvermutung...

4 Kommentare

Jahresresumee: 2. Jahr

Nun sind wir schon 2 Jahre unterwegs, wie die Zeit vergeht.

Zur Jahresabrechung geht es hier......

3 Kommentare

Überfahrt nach Fiji

 

Leider konnte uns Tonga irgendwie nicht richtig begeistern, wir nutzten daher die erste Möglichkeit für die Überfahrt nach Fiji. In der vergangenen Woche war nochmal eine Front mit starkem Wind und viel Regen durchgezogen. Walter und Merryl von der Flying Cloud erreichten Tonga mit 3 Tagen Verspätung und ziemlich durchgeschüttelt. Aufgrund der instabilen Wetterlage beschlossen wir daher auf dem kürzesten Weg nach Fiji zu segeln.

Am 27.5. verließen wir nach einem gemütlichen Frühstück bei Kaiserwetter Port Maurell in Tonga. Die nächsten Tage sollten uns für die anstrengende Fahrt von Raiatea nach Tonga entschädigen. Bei beständig leichtem Wind von 8-12 Knoten aus Ost und viel Sonne können wir die Fahrt wieder einmal richtig genießen. Am 3.Tag passieren wir die Lakeba Passage, leider gibt es hier keinen Einklarierungshafen. Will man die Inseln der Lau Gruppe besuchen muß man die gut 150sm wieder zurücksegeln, bei den vorherrschenden Winden eher mühsam, daher sind diese Inseln noch sehr traditionell.

Wir durchqueren die Koro-See, die in früheren Zeiten wegen seiner unkartierten Riffe gefürchtet war. Heute danke Google Earth ist eine Passage problemlos möglich.

Nach 4 Tagen und 484sm erreichen wir Levuka auf der Insel Ovalau.

Der Ankerplatz vor dem Zollgebäude liegt leider genau gegenüber der Riffpassage und ist daher extrem unruhig, als der füllige Quarantäne-Offizier vom schwankenden Dingi auf das schwankende Boot umsteigt sind wir schon nahe daran nach dem Rettungsring zu greifen. Gott sei dank behält er dann doch das Gleichgewicht. Ein Ring wäre wohl auch zu wenig gewesen für die ca. 200kg Lebendgewicht und wie wir den Mann dann wieder an Bord gebracht hätten wäre sowieso eine andere Frage.

Aufgrund eines Zicka-Virus-Ausbruchs in Tonga muß der Mann unser Boot mit Insektenspray einsprühen. Danach laufen wir ca 3 Stunden im Dorf auf und ab und füllen bei diversen Behörden verscheiden Formulare aus. Alle sind extrem freundlich und lassen sich von der überbordenden Bürokratie nicht aus der Ruhe bringen. Auf diese Weise sehen wir auch alle Highlights der alten Hauptstadt. Mitten am Dorfplatz steht der Generator der 24/7 mit 110 Dezibel dahinbrummt, direkt nebenan die Thunfischfabrik die dem Ort eine ganz spezielle olfaktorische Note gibt und im Krankenhaus sollen wohl die hübschen indischen Krankenschwestern in ihren blütenrein weißen Uniformen vom maroden Zustand der Anstalt ablenken.

An der Hauptstraße fühlt man sich wie in einem Wild-West-Trading-Post, nur der Cowboy auf dem Pferd fehlt.

Es ist nur schwer vorstellbar dass die Stadt in seiner Hochblüte Mitte des 19 Jh. während der Zeit des Walfangs, über 50 Hotels und zahlreiche Kneipen hatte. Heute verirren sich offenbar nur noch wenige Touristen hier her. Schon nach kurzer Zeit wissen alle Dorfbewohner das wir die von der Yacht sind und grüßen begeistert mit Bula, Bula.

4 Kommentare

Tonga

Nach unserer unkomfortablen Fahrt von Raiatea mit den vielen Windrehern und Regenböen sind wir froh in dem perfekt geschützten Naturhafen von Neiafu, dem Hauptort von Vavau der nödlichsten Inselgruppe Tongas angekommen zu sein. Da wir am späteren Nachmittag ankommen beschließen wir nicht mehr an diesem Tag einzuklarieren, sondern stattdessen die gelbe Quarantäneflagge zu setzen und nicht mehr von Bord zu gehen. Erst am nächsten morgen gehen wir wie vorgesehen an den groben, unser Boot gefährdenden Betonsteg. Dort werden wir von den Zoll- und Quarantäne-Beamten am Boot besucht. Gut gelaunt und in entspannter Atmosphäre sitzen wir bei Café und Mannerschnitten im Cockpit und füllen wieder einmal unsere Zettelwirtschaft aus. Danach sind wir für den Landgang freigegeben und können beginnen die Gegend zu erkunden. Nach dem Rückverlegen des Bootes an die Boje machen wir einen Spaziergang durchs Dorf. Neiafu wird von verschiedenen Seglern als nettes Dorf beschrieben, was wir nicht wirklich bestätigen können. Die frei laufenden Schweine die einem überall begegnen sind zwar herzig, aber die Behausungen und Geschäftsgebäude sind ähnlich lieblos aus Wellblech und Beton hergestellt wie so oft auf unserer bisherigen Reise und machen einen zerrütteten Eindruck. (Irgend wann gibts einen Blog über Wolfi’ s grundsätzliche Enttäuschung bezüglich der Baukultur dieser Welt). Auch die Leute begegnen einem nicht so offen und freundlich wie anders wo. Das wirft die Frage auf warum Tonga gerade „the friendly islands“ genannt wird. Die aufgesuchten Geschäfte sind die nächste, nicht gerade positive Überraschung. Regalreihen voller Plastik-Ramsch, Konservendosen und Snacks aller Art. Mehl gibt es in kleinen Plastiksäcken dazwischen Ameisenstraßen. Fettige Fleischbrocken in riesigen Portionen liegen in großen Tiefkühltruhen. Wie in einem mit Neuseeland assoziierten Land nicht anders zu erwarten, gibt es nur Toastbrot mit Schwammkonsistenz. Kurz uns vergeht beim Shoppen der Appetit und wir denken sehnsüchtig zurück an französisch Polynesien. Zum Glück gibt es da noch den Grünmarkt, auf dem wir uns tüchtig mit lokalem Gemüse und Obst versorgen können. Am Dorfrand hat sich ein kanadisches Pärchen niedergelassen und betreibt einen kleinen Feinkostladen. Der dort erstandene selbst gemachte Schinken ist ein weiterer Teil unserer Rettung.

Nach zwei Tagen im Dorfhafen geht es an die Erkundung des Archipels. Der erste Stop ist Port Morell. Eine wunderschöne Bucht mit Sandstrand und Urwaldumrandung. Wir finden ein paar tolle Muscheln am Strand und bestaunen am Abend Flughunde mit Batman-Silhouette. Leider lässt uns das Wetter im Stich und der Regen hört vier Tage lang nicht mehr auf. Wir bleiben in der Bucht bis Martina und Florian von der Esperanza, schwer durchgeschüttelt, aus Niue ankommen.

Gemeinsam fahren wir dann weiter nach Matamaka, einem idyllischen Dorf mit Erdpfad als Hauptstraße und Murmelspielenden Kindern am Dorfplatz unterm Banjan-Baum. Florian lernt beim Lauftraining David kennen, der von seinem „Tongan Feast“ berichtet, das am nächsten Tag in einer nahe gelegenen Bucht stattfinden soll.

Uns gefällt die Idee und wir finden uns am nächsten Tag bei David und seiner Familie ein. Wir überreden ihn auf der Nachbarinsel ein Schwein zu holen und das Festessen um ein Spanferkel zu ergänzen. Wir verbringen einen gelungenen Abend mit leckeren, lokalen Köstlichkeiten. Nach dem Essen singen uns die Familie sowie Florian einige Lieder vor. Wir erfahren, dass die Reste des Festessens noch am selben Abend ins Nachbardorf gefahren werden und dort unter allen verteilt werden. Außerdem erzählt uns David dass die drei anwesenden Töchter nicht seinen ganzen Nachwuchs darstellen. In Summe haben unsere Wirte elf Kinder und zwei Enkel. Schockierender Weise ist David erst 43 Jahre alt, gerade einmal 2 Jahre älter als Wolfi. Diesen Vorsprung wird Wolfi wahrscheinlich nicht mehr einholen können!

Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht ist der hiesige Korallengarten, das angeblich schönste Schnorchelgebiet der Inselgruppe. Wir erkunden es am nächsten Tag. Es ist tatsächlich nett, hat aber nichts zu bieten, was wir nicht schon gesehen hätten. Es soll das einzige schöne Schnorchelerlebnis in Tonga für uns bleiben.

An dieser Stelle verabschieden wir uns schon wieder von Martina und Floria. Die erwarten ihren Sohn in Fiji und müssen deshalb schon weiter. Wir verlegen uns auf die östliche Seite des Archipels nach Tapana. In dieser schön geschützten Bucht lernen wir zwei interessante Seglerpaare kennen.

Sherry und Larry sind schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Sie haben die USA in Kathis Geburtsjahr 1983 verlassen und leben inzwischen seit 30 Jahren in Tonga. 20 Jahre lang haben sie auf einem Hausfloss gewohnt, das immer noch in der Bucht schwimmt. Sie nehmen uns in ihrem Mini-Pick-Up Truck mit ins Dorf. Auf dem Weg bleiben wir bei einem verlassenen Haus stehen, wo Sherry ihre Waschmaschine eingestellt hat. Nächste Station ist der Garten von Freunden, wo ein Hochseekontainer ihre Habseligkeiten beherbergt. Zum Schluss bleiben wir auch noch bei einem Garten von anderen Freunden stehen, wo wir Bananen und Papayas ernten.

Kim und Jim das zweite in der Bucht residierende Paar ist erst seit einem Jahr da. Sie haben Neuseeland verlassen, da der Bürokratiewahn dort ungeahnte Ausmaße angenommen zu haben scheint und Arbeiten und Wohnen am Boot sehr kompliziert geworden ist. Leider ist inzwischen auch in Tonga nichts mehr einfach. Sie müssten ihr Boot um viele Tausend Euro versteuern bevor sie ein Business als Segelmacherin und Bojenfeldbetreiber/Bootsaufpasser aufmachen können. Die beiden können einem leid tun, sind frustriert und wissen nicht wie es weitergehen soll.

Nach ein paar gemütlichen Tagen in Tapana mit „Socialisen“, Spazieren und Boot warten brechen wir auf nach Mounu Island. Eine perfekte kleine Insel mit Palmen und Sandstrand. Wir umrunden die Insel spazierend in ca. einer halben Stunde und quatschen mit der Crew der Sangwin, einem britisch/holländischen Boot. Wir beschließen nicht über Nacht zu bleiben, da der Ankerplatz zu wenig Schutz bietet. Es geht zurück nach Port Morell. Dort wird am nächsten Tag eine faszinierende Höhle mit Stalaktiten und schimmernden Lichtspielen an den Wänden besichtigt, bevor es wieder zurück zum Dorf geht.

Wir versorgen uns mit frischem und leiten unsere Ausklarierung für die Weiterreise in die Wege. Leider besteht der ignorante Beamte darauf, dass wir wieder an den berüchtigten Steg per Boot kommen, obwohl z.B. die Esperanza darauf verzichten konnte. Wir sind leicht ärgerlich, dass sich schlussendlich keiner für unser Boot am Steg interessiert, wir aber zwischen lauter quer zur Quaimauer verlaufenden Ankerleinen der Fischer herumzirkulieren müssen. Es kommt wie es kommen musste und wir verfangen uns in einer dieser Leinen. Zum Glück wickelt sie sich nicht um unsere Schiffsschraube und wir kommen nach ein paar dramatischen Momenten mit ein bisschen vor und zurück setzen wieder frei.

Wir hatten zwar eine schöne und interessante Zeit in Tonga aber zum ersten Mal auf der Reise gibt es keine Superlativen mehr...

4 Kommentare

Yachties 3: French Curve

 

Der Bootsname war uns schon aus unserer Funkrunde bekannt, persönlich trafen wir die beiden Amerikaner erstmals in Huahine. Mark, Kalifornier, Architekt und Alt-Hippie mit texanischem Bart, langen Haaren in türkisem Hawaihemd und Cherryl die alternative Künstlerin aus Minnesota sind seit 3 Jahren unterwegs. Die beiden nehmen es beim Besichtigen sehr genau, jede Insel die sie besuchen wird sorgfältig umrundet und auch wirklich jeder Ankerplatz ausprobiert. So kommt es auch dass die beiden für die Strecke von San Diego bis nach Tahiti solange brauchen wie andere für eine ganze Weltumsegelung.

In den USA hatten die zwei ein Architektenbüro, und ein chiques Anwesen mit Blick aufs Meer. Letzteres vermieten sie zur Zeit an 4 Studenten und finanzieren sich dadurch ihre Reise. Ganz haben sie ihren Beruf aber nicht aufgegeben, ihr Boot - eine Bennetau 47.3 first, quasi die große Schwester unserer Plastik Plankton,  ist vom Segelcover, über die Tischdecken und Pölstermöbel bis zum Hawaihemd in türkis und rosa durchestylt.

Wenn Cherryl ganz begeistert von der tollen Aussicht in Bora Boa erzählt zeigt sie nicht, wie normale Leute ein Foto, sondern präsentiert ein Gemälde.

Abgesehen von den typisch amerikanischen leicht eigenartigen Essgewohnheiten (no fibres, no sugar !?) sind uns die beiden total sympathisch und während unseres Jahres in Französisch Polynesien kreuzen sich unsere Wege immer wieder. Wir versuchen in Punkto Kulinarik mit Krautfleckerln und Buchteln Aufklärungsarbeit zu leisten und verbringen einige nette Abende gemeinsam.


4 Kommentare

Gschichtln I Ein Marquesianer auf Abwegen

Unterwegs kommt man mit allerhand Leuten zum plaudern. Die Geschichten die man dabei so hört passen auf keine Kuhhaut! Einige besonders haarsträubende Anekdoten haben es sich verdient auf unserer Webpage festgehalten zu werden:

Ein Marquesianer auf Abwegen

 

In einer der schönsten Buchten der Marquesas lernen wir einen jungen Einheimischen flüchtig kennen, der komplett alleine in dieser Bucht wohnt. Wir plaudern ein bisschen und holen uns die Zustimmung ein, einige Kokosnüsse vom Strand mitzunehmen. Eine harmlose Begegnung wie so viele andere. Später erfahren wir, dass dieser Bursche eigentlich aus einem der größeren Dörfer in Hiva Oa stammt dort aber nicht mehr willkommen ist. Er hat es sich mit der Dorfgemeinschaft verscherzt, weil er seine Freundinnen -O-Ton der Dorfbewohner- „zu viel“ geschlagen hat!?! Darauf hin musste er sich in die verlassene Bucht zurückziehen. Wegen ihrer Schönheit ist diese Bucht bei Seglern sehr beliebt. Die Cruiser freuen sich meist mit Einheimischen in Kontakt zu treten und so kam es regelmäßig zu Einladungen bei denen besagter Einheimischer Fische zum Grillen mitbrachte. Während die Yachties den Fisch verspeisten begann der Insulaner dem Alkohol aus Bordvorräten zuzusprechen. Da er ja den Fisch mitgebracht hatte konnte man ihm die Bitte um ein Bier nicht abschlagen. Leider kannte unser Freund keine Grenzen und leerte eine Bordbar nach der anderen. Eines Tages ankert eine Yacht mit Familiencrew in besagter Bucht. Bei einem Landausflug lernen sich die Bord-Mama und der Polynesier kennen und lieben. Sie beschließt daraufhin ihre Familie zu verlassen und in der Hütte am Strand einzuziehen. Leider hat diese kulturübergreifende Liebesgeschichte kein Happy End. Einige Zeit später als der Vater mit seinen Kindern schon lange von dannen gezogen war, kommt die enttäuschte Frau auf ein fremdes Boot zu geschwommen und bittet darum ins nächste Dorf mitgenommen zu werden. Über das weitere Schicksal der zerbrochenen Familie ist nichts bekannt, die Geschichte unseres Südsee-Don Juan geht aber noch weiter.

Eines Tages taucht er im Hafen von Papeete (Tahiti) auf und bittet einen bekannten Segler darum, auf seinem Boot wohnen zu dürfen bis er einen Job und eine Wohnung gefunden hat. Zum Horror seiner Frau sagt der gutmütige Yachtie zu. Fast überraschender Weise geht alles gut nur dass der Gast nicht mehr gehen will. Nach drei Wochen muss der Segler unfreundlich werden um sein Boot wieder für sich zu haben. Wieder eine Zeit später wird über Funk durchgesagt, dass ein Fischer aus den Marquesas Inseln in Seenot geraten war und gerettet werden musste. Wenig überraschend handelte es sich wieder um unseren Spezialisten. Er wohnte inzwischen auf einem anderen Boot und hatte sich das Beiboot ausgeliehen. Obwohl der Eigner hinzugefügt hatte er solle innerhalb des Riffes bleiben, war unser Freund aufs offene Meer gefahren, wo ihm der Sprit ausgegangen war. Soweit der bislang letzte Streich...

3 Kommentare

Yachties II: die Hendersons

 

Wir lernten die Familie Hederson in der Shelter Bay Marina in Panama kennen. Die sympathischen Briten suchten Linehandler für die Fahrt durch den Panamakanal. Da wir vor unserem eigenen Transit unbedingt Vorerfahrungen sammeln wollten kam uns diese Gelegenheit wie gerufen und wir verbrachten das Osterwochenende auf der Skylark, einem 40 Fuß Fountaine Pajot Katamaran aus dem Jahre 2005. Vater Stewart, ein Schotte und Mama Lousie hatten sich auf einem Segelschulschiff der britischen Army kennen gelernt, beide sind Offiziere und haben auch in Afghanistan gedient. Besonders Lousie kann man sich nur schwer als toughen Major vorstellen wie sei junge Rekruten anschreit und ihnen befiehlt im Schlamm zu robben. Auf der Skylark fehlt jedenfalls die militärische Disziplin, die Familie ist sympathisch chaotisch und die beiden Töchter Hanna und Elennor haben ihre Eltern sowieso fest im Griff. Die 8-jährige Hanna wickelt mit ihrem verschmitzten Lächeln und Charme sogar die Eigner der Luxusyachten um den Finger und wird zur Besichtigung auf eine Superyacht eingeladen, „normale Leute“ zahlen 50.000€ pro Woche. Wenn sie wieder zu Hause sind will Hanna eine Bäckerei aufmachen und dort „digested Cookies“ mit Peanut Butter verkaufen, etwas später stellte sich heraus das es sich zum Glück dabei dann doch um Digestive-Cookies handelte.

Praktischer weise sind die beiden Mädels äußerst Hochseetauglich und lesen bei langen Überfahrten im Cockpit im Kopfstand ihre Bücher.

In den Marquesas lagen wir einige Tage nebeneinander und die beiden Mädels gaben Kathi den feinschliff für ihren Köpfler, die wichtigste Regel : keep your legs together! Auch Stewart ist immer wieder froh wenn er sich mit Erwachsenen Nicht-Eltern unterhalten kann und desertier dann gelegentlich auf ein Bier.

Die Hendersons haben ihr Boot in Florida gekauft und nehmen sich 3 Jahre zeit um es bis nach Australien zu segeln, dort wollen sie es wieder verkaufen. Elennor die diese Jahr in die Oberstufe kommt muß das Boot schon im August in Vanuatu verlassen da im September für sie die Schule beginnt. Der Rest der Familie fliegt Ende des Jahres von Australien aus nach Hause.

 

Die Reise der Familie kann man über die Homepage skylarkingaround.com verfolgen

 

3 Kommentare

Die schönsten und schlimmsten Segelerfahrungen

 

Auf speziellen Wunsch von Dani und seinen Seglerkollegen haben wir uns überlegt auf welche Segelerfahrungen wir besonders gerne zurückblicken und welche als besonders unangenehm in Erinnerung geblieben sind. Der Grund warum wir nicht schon früher darüber berichtet haben ist, dass sich die Einstellung zum Segeln auf einer so langen Reise grundsätzlich ändert. Das Segeln ist ein Mittel zum Zweck. Man verlässt den Ankerplatz nur um von A nach B zu kommen. Lustig wirkt es wenn Chartercrews „segeln“ gehen um am Abend am selben Ort wieder den Anker zu werfen. Auf die Idee kommt man einfach nicht mehr. Außerdem ändern sich die Prioritäten radikal. Am österreichischen See kann es nicht spektakulär, spritzig und sportlich genug zugehen. Beim Segeln auf hoher See ist eine solche Fahrt höchst unerwünscht. Stattdessen mag man es lieber beschaulich damit man zu einer Solarlasagne oder frischem Brot kommt. Wenn man am Attersee kentert, kann man mit etwas Ausdauer meistens zum Ufer schwimmen, auf hoher See kann ein Schaden am Boot fatale Folgen haben. Das heißt statt Geschwindigkeit steht die Sicherheit ganz oben auf der Prioritätenliste, danach kommt das Verhindern von Schäden am Boot durch Verschleiss. Ebenso ist wie schon erwähnt der Komfort ganz wichtig. Eine zügige Passage ist zwar willkommen aber nicht entscheidend.

Die Top 5 Segelerfahrungen

 

1.) Die Fahrt von Rangiroa nach Tikehau (beides Atolle in den Tuamotus)

 

Da man in den Tuamotus die Passeinfahrten nicht einfach zu jedem Zeitpunkt machen kann sondern immer nur bei Ebbe oder Flut die Strömung eine Durchfahrt ermöglicht (Windrichtung, Stärke, Schwell, Ausrichtung der Passage usw. spielen ebenfalls eine Rolle). Da nur bei Tageslicht eine sichere Durchfahrt möglich ist, hat man 18 Stunden Zeit die 45 sm zurück zu legen. Wir legten also am vier Uhr Nachmittags ab und waren bei leichter Brise (8 kn) bei komplett flacher See unterwegs. Bei tollem Sternenhimmel und Mondenschein sowie leichtem Plätschern um den Bug segeln wir mit drei Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit nur unter Genua durch eine romantische, entspannende Nacht mitten auf dem Pazifik. Völlig ausgeschlafen und wunderbar erholt kommen wir am frühen Morgen zum Pass in Tikehau um bei perfekten Bedingungen gemütlich in die traumhafte Lagune hineinzugleiten.

 

2.) Überfahrt Tikehau nach Tahiti

 

Nach drei wunderbaren Wochen auf der Trauminsel Tikehau hält unsere Glückssträhne weiter an und wir haben perfekten Halbwind-Kurs für die Rückfahrt nach Tahiti. Bei 12-15 Knoten Wind und immer noch ruhiger See rauschen wir unter vollen Segeln dahin und brauchen nur eineinhalb Tage für die 180 Seemeilen. Das Steuern übernimmt unser Windpilot, es gibt keine Regenböen und damit keine Winddreher, kein Reffen... kurz alles easy und wir genießen die Fahrt wie Passagiere.

 

3.) Unsere erste Nachtfahrt von Nizza nach Korsika

 

Ganz am Anfang unserer Reise mit noch neuem Boot wagen wir uns erstmals von der Küste weg. Der Wetterbericht hat wie so oft nicht gestimmt und wir kommen in eine bleierne Flaute mit öligem Wasser und wunder schönen Stimmungen am Himmel. Wir entscheiden uns die Maschine ruhen zu lassen und die Flaute auszusitzen. Die Geduld zahlt sich wenig später aus als ein Rudel Finnwale unseren Weg kreuzt. Wie U-Boote kommen zwei der Riesen auf uns zu geschwommen und nehmen uns überhaupt nicht wahr. Als nur mehr 50 m Abstand zwischen uns und den ahnungslosen Kolossen sind, werfen wir die Nerven weg und starten die Maschine. Erschreckt ändern die beiden den Kurs und umschwimmen uns in nächster Nähe. Noch Stunden später bis tief in die Nacht hört man das Blasen wenn sie nach dem Tauchgang auftauchen. Mit Atmen hat das Geräusch nicht viel zu tun, es hört sich eher an, als würde ein Hydrant platzen.

Sehr viel eher unserem Atmen ähnelt das Geräusch von ausblasenden Delfinen, die am nächsten Morgen um unser Boot schwimmen. Zum ersten Mal wild lebende Delfine in direkter Nähe zu erleben, ist etwas ganz besonderes. Etwas später sehen wir eine im Mittelmeer sehr seltene Wasserschildkröte und zum krönenden Abschluss begleitet uns ein Schwarm Makrelen bis kurz vor unseren Zielhafen in Calvi. Für nur 105 Meilen hatten wir 56 Stunden gebraucht, aber die dabei erlebten Begegnungen machen diese Fahrt zu einer unvergesslichen Erinnerung.

 

4.) Die Pazifiküberquerung von Panama nach Hiva Oa auf den Marquesas Inseln (Französisch Polynesien)

 

Es ist die bislang längste zurückgelegte Strecke. In 38 Tagen haben wir die 4033 sm (unglaubliche 7500 km) zurückgelegt. Der Pazifik macht seinem Namen alle Ehre und verhält sich sehr ruhig und gelassen. Manchmal etwas frustrierend bescheren einem die leichten Winde aber im Großen und Ganzen eine sehr angenehme Zeit. Nach ca. 3 Tagen sind wir im Bordrythmus und können die ruhigen Tage und Wochen auf See voll genießen. Das Boot braucht nur wenig Aufmerksamkeit, wenn einmal die Segel und Windsteuerung korrekt tariert sind. Man kann sich ganz auf das Schmökern in den Büchern konzentrieren, gelegentlich die schönen Stimmungen auf dem Meer in sich aufnehmen und sich überlegen, welche Köstlichkeiten am Abend auf dem Speiseplan stehen. Die Nächte verlaufen ereignisarm und man kann voll ausgeschlafen in den neuen Tag starten. Das Pan-Pazifik Funknetz ermöglicht es uns einmal täglich mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Regelmäßig werden von den anderen Seglern in unserer Umgebung Quizzabende veranstaltet, wo nautische Kenntnisse, sowie angelsächsisches Allgemeinwissen (zb. Sieger bei den Commenwealth Games oder beim Americas Cup in den 70ern,...) gnadenlos abgefragt werden. Leider konnten wir dabei nie den Sieg erringen und eine der begehrten Flaschen schottischen Whiskeys ergattern.

Eine „ alte chinesische Weisheit“ von Hartmut (Wolfis Papa) besagt, dass man auch vom schönsten genug bekommt und darum sind wir dann doch froh als die kleinen Kreuzchen, die wir jeden Tag dicht nebeneinander in die Seekarte einzeichnen den Marquesasinseln immer näher kommen.

 

5.) Adriaüberquerung auf der Shark

 

Eigentlich gar nicht Teil dieser Reise ist diese Fahrt mit unserer kleinen Shark trotzdem erwähnenswert. Bei der Überfahrt von den Tremiti Inseln in Italien nach Bisevo in Kroatien wagen wir uns zum ersten Mal aufs offene Meer. Bei einem Am-Wind Kurs mit ca. 17 Knoten legt sich unsere Shark ins Zeug. Wir legen die 75 Seemeilen in 15 Stunden zurück. Speziell Kathi ist erleichtert, dass es nicht zu einer Nachtfahrt kommt und wir kurz vor Sonnenuntergang in Bisevo den Anker werfen können. Aus heutiger Sicht ist es nicht mehr verlockend 75 Seemeilen ohne Autopilot von Hand zu steuern. Damals waren wir es aber gewöhnt und dachten uns nichts dabei. Auch bei dieser Fahrt sieht Wolfi eine Meeresschildkröte, als er am Vorschiff einen Segelwechsel vornimmt.

 

Die größten Segel- Flops unserer Reise

 

1.) Schutzsuche vor Mistral in der Bucht von St. Tropez

 

Ganz am Anfang unserer Reise als das Boot noch neu und ungewohnt ist und kurz nachdem wir festgestellt hatten, dass unsere Ankerwinde nicht funktioniert, waren wir vor Anker in der Bucht süd-westlich von St. Tropez. Wegen dem mühsamen Ankerlichten von Hand war unsere Zweitankeranlage im Einsatz. Außerdem waren wir uns nicht bewußt, dass unser Echo-Lot die Wassertiefe vom Kiel nach unten misst, statt von der Wasserlinie. Kurz wir hatten zu wenig Ankerkette/Leine gesteckt. Leider konnten wir bei auffrischendem Wind nicht einfach noch Leine nachgeben, da man in dem überfüllten Mittelmeer immer komplett zugeparkt wird. Kathis Spezialfreund Superjacht „Bill and Me“ (ist der Kathi schon einmal in Kroatien negativ aufgefallen) hatte sich keine 15 m hinter uns gelegt. Das unvermeidliche geschieht also und unser Anker slippt. Wir bemerken es sofort und gehen Anker auf. In kürzester Zeit wirft sich eine kurze, steile See auf und wir kommen bei 2600 Touren mit der Maschine nur noch im Schneckentempo vorwärts. Die Böen erreichen nun Windgeschwindigkeiten von über 40 Knoten und unser Banana-Beiboot im Schlepp beginnt Wasser aufzunehmen. Wir laufen also den nächstgelegenen Hafen in St. Tropez an und rufen vergeblich über Funk die Hafenbehörden. Im Hafenbecken angekommen, kommt ein so genannter Marinero im Dinghy heran und erklärt uns dass wir wieder raus müssen. Nur Boote über 50 Fuss haben zutritt zum Hafen. Wir können kaum glauben, dass man nicht wenigstens für ein paar Stunden bei Sturm im Hafen bleiben darf und wenden deshalb nicht sofort. Der Marinero wird unfreundlich und beginnt uns mit seinem schweren Außenborder abzudrängen. Abdrift und Rudereffekt tun ihr übriges und unser Boot wird an die Anker der im Hafen liegenden Jachten gedrückt. Mit verbogenem Bugkorb und Solarträger werden wir endgültig aus dem Hafen buxiert und müssen einen anderen Schutzhafen suchen. In Cogolin 2 Meilen weiter östlich reagiert der Hafenkapitän und erklärt uns über Funk an welchem Steg wir anlegen sollen. Wir kriechen weiter in die Bucht hinein. Inzwischen ist unser Dinghy komplett vollgeschlagen und wird unter Wasser nachgeschleppt. Eine halbe Stunde später ist der Spuk zum Glück endlich vorbei. Wir sind am Steg fest vertäut, der Schreck sitzt aber noch in den Knochen.

 

2.) Überfahrt Marseille Menorca

 

Unsere zweitschlimmste Erfahrung war ebenfalls im Mittelmeer bei Mistral. Bevor wir uns über den berüchtigten Löwengolf wagen wird das Wetter sorgfältig studiert. Ein Mistral war zuerst angesagt, dann wurde er wieder abgesagt. Wir brechen also auf bei bester Wetterprognose. Leider wieder einmal komplett daneben. Nach einigen Stunden auf See frischt der Wind auf. Bei 30-35 Knoten pendelt er sich ein. Eine kurze steile See mit vielen Brechern baut sich auf. Unser Windpilot tut sich schwer das Boot auf Kurs zu halten. Wir werden auf den 215 Seemeilen stark durchgeschüttelt und Kathi wird zum ersten und einzigen Mal seekrank. Zum Glück ist die Strecke nicht allzu weit und wir erreichen nach zwei Tagen die wunderbare Bucht von Fornells im Nordosten von Menorca.

 

3.) Mittlerer Südpazifik von Raiatea (Französisch Polynesien) nach Vavau (Königreich Tonga)

 

Bei dieser 1360 sm langen Strecke durchquert man die ITCZ, innertropische Konvergenzzone. Eine berüchtigte Brutstätte für Regenböen sowie häufige Störungen der Passatbedingungen mit 360° Winddrehern. Auch wir bleiben von den hier anzutreffenden Kapriolen nicht verschont. In den zwölf Tagen unserer Überfahrt schlafen wir selten durch, werden mehrfach nass im strömenden Regen, müssen in der stickigen Kabine bleiben und können die Luken nicht öffnen. Ständiges Reffen und wieder Ausreffen sowie Kurskorrekturen halten uns auf Trab. Wegen der konfusen und aufgewühlten See macht kochen keinen Spaß und es gibt meist einfache (Nudel)-Gerichte. An Wolfis Geburtstag ist das Wetter allerdings gnädig und Kathi kann ohne größere Schwierigkeiten den Kuchen backen. So kann das Hochseesegeln eine zermürbende Angelegenheit sein. Kurz vor Ankunft werden wir wenigstens für die Mühen mit einem frischen Wahoo an der Angel belohnt.

 

4.) Überquerung der Karibik von den Britisch Virgin Islands nach Panama

 

An sich eine tolle, zügige Fahrt unter günstigen Bedingungen wäre da nicht dieser Starkwindfleck vor Kolumbien. Schon Tage bevor wir diese Gegend erreichen sehen wir am Wetterbericht dieses Gebiet mit bis zu 35 Knoten Wind. Doch es ist wie verhext. Wenn wir versuchen eine nördlichere Route einzuschlagen ist der Fleck beim nächsten Wetterbericht weiter nördlich. Versuchen wir hingegen weiter südlich der Störung auszuweichen, verschiebt sich das ganze wieder in unsere Richtung. Schlussendlich bleibt uns nix anderes übrig, als Augen zu und durch. Inzwischen haben wir schon dazugelernt und unsere Bordärztin versorgt uns mit Scopoderm-Pflastern ein Wundermittel das uns die Seekrankheit erspart.

 

5.) Die Kvarner Bucht

 

Wieder ein Abenteuer aus unseren früheren Segelreisen an Bord der Shark. Es ist unsere erste Segelwoche am Mittelmeer und wir wissen noch nicht, dass die zuverläßigste Wettervorhersage vom staatlichen, kroatischen Meteorologischen Institut herausgebracht wird. Wir sind mit Butterfly- Segelstellung sowie ausgebaumter Genua bei leichtem Wind (ca. 6 Knoten) nichts ahnend auf dem Weg nach Süden. Aus der kvarner Bucht kommt innerhalb von Sekunden ein Starkwind mit ca. 30-35 Knoten herausgepfiffen. Wir haben die größte Mühe den Spinakerbaum zu bergen und die Segel entsprechend zu reffen, von dem Schock der uns in die Knochen fährt ganz zu schweigen. Wir merken aber auch, dass uns die Nerven nicht im Stich lassen und machen systematisch was nötig ist. Das gibt Zuversicht für weitere brenzlige Situationen. Wir können den Kurs nicht halten und werden auf die südlichere Insel Susak abgetrieben. Dort kommen wir zermürbt und zerzaust an und werden verblüfft von den anderen Seglern gemustert, denn 5 Meilen vor Erreichen der Insel ist das Ganze schon wieder vorbei und alles sieht wieder aus als wäre nichts gewesen.

 

 

 

13 Kommentare

Überfahrt nach Tonga

Sonnenaufgang am Ende der Welt
Sonnenaufgang am Ende der Welt

Die sonst so angenehm entspannte Atmosphäre in französisch Polynesien sieht man plötzlich von einer anderen Seite wenn man etwas z.B. von einer Behörde braucht. Das Ausklarieren vor der Abfahrt dauert in anderen Ländern nur wenige Minuten in französisch Polynesien wird es zum wahren Stolperstein für uns. Ordnungsgemäß füllen wir die Zettelwirtschaft aus und schicken alles nach Papeete. Darauf hin werden wir drei Tage lang hingehalten und unverrichteter Dinge wieder von dannen geschickt. Erst als es uns zu blöd wird und wir in der Gendarmerie Wachstube sitzen bleiben und unsere mitgebrachten Bücher lesen kommt Bewegung in die Sache und nach weiteren zwei Stunden warten haben wir unsere Ausklarierungspapiere sowie den Stempel im Pass.

 

Das Boot ist mit Wasser, Sprit, Gas und Lebensmitteln gefüllt. Der Wetterbericht kündigt ein breites, stabiles Passatwind-Band für ca. eine Woche an. Es kann also los gehen.

Wir legen am Mittag des 20. April von Raiatea ab und gehen auf Kurs in Richtung Tonga. Der Wind bläst kräftig aus Südosten und beschert uns tolle Etmale (in 24 h zurückgelegte Strecke) von bis zu 138 sm. Am zweiten Tag haben wir einen schönen kleinen Tunfisch an der Angel, beim leider etwas zu zögerlichen Einholen verheddert sich der Haken in unserer Windsteuereinrichtung, was dem Fisch die Gelegenheit bietet sich loszureißen und auf nimmer Wiedersehen in den Fluten zu verschwinden. Am vierten Tag auf See verschlechtert sich das Wetter, Dauerregen setzt ein. Wir müssen die meiste Zeit in der stickigen Kabine verbringen. Ein Lüften ist nur sehr eingeschränkt möglich, weil man nicht riskieren will, eine Ladung Salzwasser in die Kabine zu bekommen. In den Nächten ziehen jetzt jede Menge so genannte Squalls durch (Regenböen). Das bedeutet ständiges Reffen und Ausreffen (Segel vergrößern und wieder verkleinern) sowie Kurskorrekturen. Unsere Nachtschichten verlaufen leider nicht so gemütlich wie auf den bisherigen Langstrecken. Außerdem kommt es ständig zu Winddrehern. Vom vorherrschenden SO- O Wind dreht es nach Nord und beginnt zu regnen. Dann dreht der Wind weiter über West nach Süd und frischt auf. Einige Zeit später dreht er dann wieder auf den üblichen SO-Wind zurück. Einige Stunden bis Tage später wiederholt sich das ganze Spiel. Der Wetterbericht kündigt diese Kapriolen nicht an und ist (bis auf die Zyklonwarnungen) auf dieser Strecke praktisch nutzlos. Diese ungemütlichen Bedingungen kommen nicht ganz unerwartet. Auf dieser Strecke durchquert man die sogenannte ITCZ (Innertropische Konvergenzzone) wo genau solche Bedingungen zu erwarten sind. Glücklicher Weise ist genau am 27. April, an Wolfis Geburtstag das Wetter ruhig und Kathi hat heuer keine Probleme mit dem Geburtstagskuchen.

 

Eines Nachts versperrt ein sogenannter Phaeton (Seevogel mit Rennstreifen seitlich und langer Schwanzfeder) der Kathi den Weg zum Steuerrad. Wolfi wird geweckt und soll was machen! Er versucht mit einem Schafferl bewaffnet den Vogel achtern aus dem Cockpit zu vertreiben und über die Badeplattform ins Meer zu befördern. Statt sich verjagen zu lassen setzt sich der blinde Passagier einfach ins Schafferl. Etwas unsanft wird er darauf hin seitlich über die Reling gekippt und platscht ins Wasser. Verblüffender Weise ist damit die Episode nicht beendet sondern der „angry bird“ startet aus unserem Kielwasser und fliegt einen Frontalangriff auf Wolfi. Dieser zieht sich geistesgegenwärtig das Schafferl als Helm über den Kopf bevor der Vogel einschlägt und das Plasik splittert. Tagelang sitzt unser Begleiter noch am Vorschiff oder umkreist das Boot. In das Cockpit wagt er sich allerdings nicht mehr.

 

Am elften Tag knattert unsere Angelrolle wieder los. Diesmal sind wir besser vorbereitet und ein beherzter Zug an der Leine befördert einen ca. 60 cm langen Wahoo in unser Cockpit. Damit sind die nächsten Tage kulinarisch gerettet. Mit Cocosreis als Beilage lassen wir es uns so richtig schmecken.

 

Am Tag vor der Ankunft in Vavau, Tonga überqueren wir den 173. Längengrad und haben damit die halbe Welt umsegelt. Mit der Ankunft in Tonga überschreiten wir auch noch die Datumsgrenze. Das ganze ist wesentlich unspektakulärer als befürchtet. Unsere Smartphones stellen sich automatisch richtig, wir verlieren offiziell einen Tag und sind nun die ersten weltweit die den neuen Tag begrüßen. Am Nachmittag des 12. Tages unserer Überfahrt nach 1352 sm erreichen wir den perfekt geschützten Naturhafen von Neiafu, dem Hauptort der Vavau-Gruppe.

 

5 Kommentare

Raiatea

Unser letzter Stopp in Französisch Polynesien ist Raiatea. Leider ist es hier entweder zu tief oder zu seicht zum ankern daher hängen wir uns an eine Boje vor der Marina an der Westseite der Insel. Ostern feiern wir ganz klassisch mit gefärbten Eiern und Osterkorb gemeinsam mit Thomas und Maria von der Modesta. Die beiden Steierer hatten ihr Schiff über den Sommer hier geparkt und erlebten bei der Rückkehr einige böse Überraschungen. Aufgrund der Feuchtigkeit gingen diverse Elektronika kaputt, im Boot war Schimmel und es tropfte durchs Teak Deck in die Küche.

In den Arbeitspausen machen wir gemeinsam eine Inselrundfahrt und besichtigen das größte und berühmteste Marae der Gegend, suchen das beste Eis und das gute griechische Yoghurt.

Da es weder schöne Strände noch eine tolle Lagune gibt sind Touristen hier selten, es ist auch eine der wenigen Inseln auf denen es keine Resort mit Overwaterbungalows gibt –das erschwert auch die Suche nach gutem Eis.

Wir erledigen noch letzte Einkäufe, lassen unsere Gasflaschen befüllen und beobachten das Wetter. Dann sind nur noch die Ausreiseformalitäten zu erledigen und wir können Segel setzten Richtung Westen.

4 Kommentare

Pazifik Film

7 Kommentare

Reisebericht Pazifik

Reisebericht Pazifik ist online, hier geht es zum Link......

Film folgt!

4 Kommentare

Ankermanöver

5 Kommentare

Alle Movies auf einen Blick

Alle Filme gibts jetzt auf einen Blick unter Movies....

3 Kommentare

Die besten Ankerplätze der (halben) Welt

Was waren eigentlich die besten Ankerplätze auf der bisher besuchten Welthälfte? Eine Frage die wir uns gelegentlich stellen um dann in schönen Erinnerungen zu schwelgen.

Hier das vorläufige Ergebnis:

1. Bora Bora Südost (Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien):

Es gibt einfach keine Steigerung! Von Riffinseln geschützter Ankerplatz mit Sandgrund, perfekt türkises Wasser mit ca. 28°C; Unglaubliche Szenerie mit zerklüfteten Bergen. Atemberaubende Unterwasserwelt. Man will einfach nicht mehr weg!


2. Tahanea (Tuamotu – Inselgruppe, Franz. Polynesien)

Absolute Einsamkeit, die man wahrscheinlich nirgends auf der Welt noch so erleben kann. Perfekt türkises Wasser mit Sandgrund umringt von flachen Palmeninseln. Der Korallengarten bietet Flora und Fauna bis zum Abwinken.

3. „Swimming Pool“ (San Blas Inseln, Panama)

Das Wasser ist ebenfalls perfekt türkis, nicht ganz so warm wie in der Südsee, dafür gibt es eine perfekte Palmeninsel neben an (BBQ- Island) und wiederum spektakuläre Unterwasserwelt in den verschiedenen Schnorchelgebieten rings herum (The Cave, Sergant Major Town, Japanese Garden,...); der Hummer wird direkt aus dem Ulu (Einbaum) serviert!

4. Moorea, Tiki-Anchorage (Gesellschaftsinseln)

Ebenfalls vom Riff geschützter Ankerplatz auf Sand, Wasserfarbe unschlagbar, versunkene Steinskulpturen der traditionellen Polynesischen Kultur können erschnorchelt werden. Schildkröten, Rochen, Pufferfische und Hörnlefische ums Boot. Ein Stück weiter gibt es Kuschelrochen zum Anfassen. Die Insel bietet das beste Eis der Südsee, exotische Fruchtsäfte und Wanderungen zu verlassenen Kultstätten sowie spektakulären Aussichtsplätzen.

5. Benures Bay (British Virgin Islands, Antillen)

Auch die Antillen sollten im Ranking vertreten sein. Für karibische Verhältnisse abgelegene Bucht der legendären Insel im Schatzinsel-Film. Neben Schildkröten, Tintenfischen und bunten Rifffischen sieht man Korallen in allen Farben und Formen.

6. La Graciosa (Kanarische Inseln, Spanien)

Bizarr schöne Wüstenlandschaft vulkanischen Ursprungs und ein verschlafenes Dorf mit Sandstraßen verleihen diesem Ort seine besondere Atmosphäre.

7. Tikehau, Garden of Eden (Tuamotus, Franz. Polynesien)

Die Badewanne, schlecht hin. Man will einfach nicht mehr aus dem Wasser. Uns wachsen Schwimmhäute zwischen den Fingern...

 

8. Lagune von Venedig „Shutter Island“

Mit Venedig-Panorama im Dunst ankert man exklusiv in der ersten Reihe fußfrei. Nur mit wenigen Booten ansteuerbar (Shark, 95cm Tiefgang).

 9. Bambi-Bucht (Cres, Kroatien)

Rehe spazieren am Ufer entlang, wenn man am Abend den Sonnenuntergang bewundert, kitschig!

10. Rasotica (Brac, Kroatien)

Versteckt liegt dieser tiefe, enge Einschnitt in die Insel Brac. Nur kleine, wendige Boote können diesen Ort erreichen. Kein Laut außer leises Glucksen des Wassers ist zu hören. Mystische Atmosphäre wie in einer Grotte. Eine Nymphe anzutreffen wäre hier keine Überraschung!

10. die zweite; Maupiti, Nord-Ost (Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien)

Ankerplatz auf keiner Karte verzeichnet; perfekte Lagune mit einem Berg in der Mitte und fast geschlossenem Inselriff rings herum; Mantarochen schwimmen ums Boot, tolle Unterwasserwelt zwischen den Außenriffen;

10. die dritte; auch in Tahaa (Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien) lässt die Wasserfarbe keine Wünsche offen. Im Hintergrund sieht man Bora Bora als Kulisse. Im Coral Garden wird man von Schmetterlingsfischen umringt.

10 Kommentare

Unser Boot

unter Schiff/Crew gibt es jede Menge neue Artikel zur detailierten Beschreibung unseres Bootes, der Link dazu hier.....

5 Kommentare

Überfahrt von Tikehau

Wie man sehen kann geht es bei uns bei einer Überfahrt ziemlich gemütlich zu!!

3 Kommentare

Tikehau

In einer sehr gemütlichen Vollmondnacht fahren wir von Rangiroa nach Tikehau, die Strecke ist nur ca. 45 sm, da man den Pass aber nur zu bestimmten Zeiten befahren und da wir wenn möglich immer bei Tageslicht ankommen wollen mußten wir uns diesmal extrem viel Zeit lassen.

Der erste Ankerplatz vor dem Pearl Beach Resort läßt wieder einmal keine Wünsche offen. Türkisblaues Wasser, Motus mit feinem rosa Sand und täglich kommen Manta Rochen vorbei und schlagen unter unserem Boot Purzelbäume. Wegen Starkwind verlegen wir uns nach 3 Tagen ins NW-Eck des Atolls, wir unternehmen lange Spaziergänge am Motu und finden erstmals viele wirklich schöne Muscheln. Unsere französischen Ankernachbarn laden alle Boote in der Bucht zu Crepes ein.

Weiter geht es in den Osten zum Garten Eden, dort hat ein taiwanesischer Prophet in den 90er Jahren ein Motu gekauft um mit seinen Anhängern autark, Bio-Lebensmittel anzubauen. Anfangs gab es noch eine Perlenfarm und es lebten 50 Menschen in der Komune, nun sind nur noch 2 Familien hier und auch der Prophet ist schon längst wieder weg. Angebaut wird Obst und Gemüse aber immer noch. Ein willkommener Stopp für Segler da die Polynesier auf den Tuamotos außer Kokosnüssen keine Landwirtschaft betreiben. Wir kaufen Pak Choi und Papayas, außerdem extrem guten Honig. Schweine und Hühner gibt es auch, da wir uns nicht sicher sind in welchen Zustand wir das angebotene Huhn bekommen würden lehnen wir dankend ab.

2 Tage lang ist Faute und wir hängen quasi den ganzen Tag im Schatten unserers Bootes im Wasser das etwa 30 Grad hat – herrlich.

Auf dem Rückweg stoppen wir nochmal beim Pearl Beach Hotel und finden beim Schnorchel etliche Faustgroße glänzende Kauri Schneckenmuscheln.

 

4 Kommentare

Bootsalltag Movie

4 Kommentare

Schnorcheln in Rangiroa

5 Kommentare

Brot backen!

endlich haben wir es geschafft unser Kochbuch anzufangen zum Artikel geht es hier.....

6 Kommentare

Rangiroa

Um dem Dauerregen in Tahiti zu entgehen beschlossen wir beim nächsten Wetterfenster wieder zurück (gegen die vorherrschende Windrichtung) zu den Tuamotu -Atollen zu segeln. Bei Wind aus OSO konnten wir nach der Umrundung Tahiti Itis (die südliche Halbinsel) Kurs auf Rangiroa im Nordosten anlegen. Die 15-25 Knoten Wind bescherten uns eine unkomfortable Überfahrt und wir benötigten knapp drei Tage für die 270 sm. Einige Stunden vor der Ankunft reduzierten wir die Geschwindigkeit damit wir genau richtig bei Ebbe und Morgendämmerung den Einfahrtspass erreichten. Komplett still lag er schließlich um 5:30 in der Früh vor uns und wir glitten in aller Ruhe in die riesige Lagune hinein. Es handelt sich um die weltweit zweitgrößte Lagune. Vor dem Kia Ora Hotel fanden wir einen guten Ankerplatz mit ausreichend Abstand zu den Korallenköpfen. Man will auf jeden Fall vermeiden, dass sich die Ankerkette um einen dieser Korallenköpfe wickelt. 

Zur Belohnung für die anstrengende Überfahrt gab es gleich am ersten Tag einen riesigen Eisbecher im neben an gelegenen Hotel. Darauf folgen einige sehr gemütliche Tage mit viel Lesen und Faulenzen am Boot, sowie Landausflügen, Spaziergängen, einem Fahrradausflug und der Weinkellerbesichtigung. 

Der Weinanbau hier ist einzigartig. Ein französischer Weinbauprofi hat in den 90er Jahren auf verschiedenen Atollen Versuche mit Weinanbau durchgeführt und hat festgestellt, dass sich Rangiroa besonders gut eignet. Statt kalkhaltigen Böden in anderen Gebieten gibt es hier kalkhaltigen Korallenuntergrund. Die Versuche mit dem Rotwein wurden nach einigen Jahren zwar wieder eingestellt, da er einfach nicht schmeckte, aber der Weißwein ist ausgezeichnet. Es werden vier verschiedene Sorten produziert in Summe 40000 Flaschen pro Jahr auf 8ha. Alle fünf Monate gibt es eine Ernte. Der Großteil des produzierten Weines wird in Französisch Polynesien konsumiert. Nur wenige Flaschen werden nach Europa exportiert. 

 

Während unseres Aufenthaltes sammelte sich so langsam ein kleiner Fischschwarm um unser Boot, der es auf unsere Brotreste abgesehen hatte. Die kleinen Schnorrer waren uns sehr willkommen außer vielleicht die sogenannten „Shark sucker“ (Remorafische). Wie schon in anderen Blogs erwähnt haben diese schlanken Hai-förmigen Fische von ca. einem halben Meter Länge eine Art Saugnapf am Hinterkopf mit dem sie sich an größeren Meeresbewohnern festsaugen um mitgenommen zu  werden. Wir haben schon einige Geschichten gehört, von diesen Trittbrettfahrern, dass sie sich versucht haben an Menschen festzusaugen. Das tut scheinbar sehr weh und gibt einen blauen Fleck. Darum waren wir anfangs beim Baden sehr vorsichtig und wollten diese unguten Nachbarn eher verscheuchen. Kathi hatte dies an einem der ersten Tage mit Harpune versucht und dabei zufällig wirklich einen dieser Fische erwischt. Danach wurde die Plastikkappe der Harpune beim Verscheuchen oben gelassen. Nach einer Weile stellten wir fest, dass die Fische zwar neugierig sind und ziemlich nahe kommen, aber uns dann doch in Ruhe baden lassen. Eines Tages kamen wir drauf, dass unser Reibekäse schimmlig wurde und wir mussten fast die ganze Packung wegwerfen. Wieder war einer der Remoras sofort zur Stelle und verputzte einen großen Klumpen nach dem anderen. Nach vier fünf Happen wurden seine Bewegungen immer träger und man merkte ihm richtig an, dass diese Kalorienbombe etwas zu viel war. Vor lauter Gier konnte  er es aber nicht lassen und würgte weitere fette Bissen hinunter. Am Schluss ging gar nichts mehr und er hing nur noch kaum mehr bewegungsfähig im Wasser herum. Wir fragten uns ob diese Mahlzeit überhaupt noch von so einem kleinen Fisch verdaubar ist, oder ob er bald selbst zum Happen werden würde. 

Neben der Unterwasserwelt direkt unter unserem Boot machten wir mehrere Schnorchelausflüge in das sogenannte Aquarium. Ein absolutes Highlight an Unterwasserlandschaft und vor allem Fischreichtum. Riesige Schwärme von Snappern und jede Menge anderer bunter Riffbewohner können bewundert werden. Daneben sieht man jeden Tag ein paar Haie und regelmäßig auch Riesenmuränen.

Wir hätten auch gerne einen sogenannten „Driftsnorkel“ im Pass gemacht, aber die Strömung ist fast immer ausgehend, was für uns mit unserem schwachen Außenborder die Gefahr birgt, am Schluss nicht mehr gegen die Strömung zurück in die Lagune zu kommen. Deshalb haben wir auf diesen Ausflug schlussendlich verzichtet. 

Je länger wir in Rangiroa waren, desto mehr Kreuzfahrtschiffe kamen in die Lagune. Mit ihren Landungsbooten spuckten sie täglich eine riesige Horde bleicher „Zombi-Touristen“ inklusive Herzschrittmacher und Rollatoren aus. Die Insulaner gaben sich Tag ein Tag aus große Mühe die Besucher mit ihren Trommeln und Tänzen zu unterhalten. Uns wurde es aber nach einer Weile zu viel und wir beschlossen das nächste Atoll zu erkunden. 

16 Kommentare

Regenzeit in Port Phaeton

Der Wetterbericht für die nächsten Tage sagt starken Wind und jede Menge Regen voraus. Wir beschließen nach Port Phaeton zu segeln. Der natürliche Hafen befindet sich zwischen Tahiti Iti und Tahiti Nui und soll sogar bei einem Cyclon sicher sein. Auf der Fahrt sehen wir eine Familie Grindwale die neugierig aus dem Wasser gucken als wir vorbeiseglen. Die 35sm schaffen wir in einer gemütlichen Tagesfahrt, wir ankern in einer kleinen Bucht direkt gegenüber vom pinkfarbenen Crepe-Stand. Die nächsten 10 Tage verbringen wir wegen des ständigen Regens hauptsächlich am Boot. Wir verfolgen aufmerksam das Wetter, bekommen von den bis zu 40 Knoten Wind die laut Wetterkarte herrschen und die unsere Seglerkollegen aus Papeete berichten gar nichts mit. Der internationale Flughafen in Tahiti muß wegen Überschwemmung geschlossen werden, in der City Marina gibt es Schäden an einem der Stege. Unser einziges Problem ist, dass uns langsam die Ideen ausgehen was wir mit dem ganzen gesammelten Wasser anfangen sollen.

Der Ort Taravao hat leider außer einem McDonalds nicht viel zu bieten. Wir verbringen einen sehr netten Abend mit Marc und Cherryl auf der French Curve und laden im Gegenzug zu Buchteln auf unser Boot ein.

An einen regenfreien Tag fahren wir per Autostopp zurück nach Papeete um unsere neu gefüllten Gasflaschen von der Tankstelle abzuholen. Wieder einmal sind wir von der Freundlichkeit der Polynesier begeistert, länger als 5 Minuten muß man nicht warten bis man mitgenommen wird. 

Leider ist das Wasser in der Bucht eher trüb und läd nicht zum baden ein und es scheint als würden die Regenwolken immer nur über unserer Bucht hängen bleiben. Wir beschließen also bei nächstmöglicher Gelegenheit in die Tuamotos zu segeln.   

3 Kommentare

Wolfi allein in Tahiti

Unser gemeinsames Weihnachten in der Karibik 2015 hat Kathi nicht weihnachtlich genug gefunden, darum hat sie beschlossen dieses Jahr für  die Feiertage zurück nach Wien zu fliegen. Daneben war es aber vor allem auch das Wiedersehen mit Freunden und Familie das sie nicht länger aufschieben wollte. 

Deshalb wurde ich samt Boot kurzerhand in der Marina in Papeete (Tahiti) geparkt mit der Auflage nicht alleine herumzufahren, dafür unsere To Do Liste abzuarbeiten. Da ein Widerspruch gegen den Skipperbefehl  undenkbar ist, habe ich es mir in Papeete gemütlich gemacht. Ich konnte die Annehmlichkeiten der Stadt genießen wie Pub-Besuche, Bäckerei, Konditorei, regelmäßig frisches Brot, Obst und alles was das Herz sonst begehrt. Das Internet war nicht ganz so schlecht, wie sonst hier in den Inseln und ich konnte mich, wenn ich wollte, den ganzen Tag mit Seglerkollegen unterhalten.

Florian von der Esperanza sorgte für meine Fitness indem er mit mir vom Flughafen zum Bootshafen joggt nachdem ich Kathi dort abgeliefert hatte. Er hat auch den Vorschlag zur Inseldurchquerung, die wir zu fünft einige Tage später unternehmen. Martina und Florian von der Esperanza, Erwin und Jay von der Windsome und ich hatschten ein wunderschönes Tal (Papenoo) bis zum Talschluss hinauf. 25 km und mehrere Regengüsse  später erreichen wir eine Herberge mit fantastischem Rundum-Blick und tollen Stimmungen. Leider können wir nicht die Durchquerung abschließen, da ein privater Straßenbesitzer den Weg gesperrt hat. Es geht also am nächsten Tag von noch mehr Regen begleitet wieder retour. Der guten Stimmung tut der Regen allerdings keinen Abbruch. Am darauf folgenden Tag gibt’s Blasen und Muskelkater. Zurück beim Boot kümmere ich mich, pflichtgemäß um unsere lange To Do Liste. Nichts drammatisches, aber lauter Kleinigkeiten müssen repariert und gewartet werden. Ein größerer Posten ist das Kopieren von ca. hundert Papierseekarten von Esperanza, die ja schon auf der dritten Weltumsegelung unterwegs ist und noch über hunderte Papierkarten an Bord verfügt. 

Für Abwechslung sorgten einige interessante Schiffe die den Hafen von Papeete besuchten. Als erstes kam die Esmeralda ein chilenisches Segelschulschiff mit Barkentine-Takelung. Heimathafen Valparaiso, was Erinnerungen an meine Zeit in Chile wachruft.  Am Tag der offenen Tür wurden wir von einem jungen Kadetten herumgeführt und mit Anekdoten über die große 6000 Seemeilen Pazifikreise versorgt. 

Als nächstes kam ein Teilnehmer der in Frankreich sehr populären Regatta- Vendée-Globe in den Hafen herein. Er musste das Rennen nach Neuseeland abbrechen, trotz aussichtsreicher 3. Position, da ein Hubzylinder seines Schwenkkieles gebrochen war.  Ebenfalls ein interessanter Anblick so ein Hochseeregattaboot. Mit unserer Yacht hat so ein Boot ähnlich wenig Gemeinsamkeiten wie ein Formel 1 Bolide mit einem Wohnmobil. 

 

Für Weihnachten bekam ich neue Nachbarn ein lustig aussehendes amerikanisches Boot namens „Just drifting“. Die hatten 12 Solarpanele montiert und ein Gemüsebeet.  Es sieht komplett verbaut aus und reicht dennoch nicht ganz für die Selbstversorgung. Der ganze produzierte Strom wird fürs Waschen, Kochen und Beleuchten verwendet. Zusätzlich gehen sich noch 8 Stunden Klimaanlage pro Tag aus. Ich dachte immer wir haben es übertrieben mit unserem „Spoiler“ am Heck, aber es geht immer noch extremer. Passend zur Jahreszeit gab es bei den Nachbarn auch eine typisch amerikanische Weihnachtsbeleuchtung. Vorbildlicher Weise ebenfalls mit Solarstrom betrieben. Um die Feiertage jagte eine Einladung die andere und ich spezialisierte mich jeweils auf die Nachtische. Meine erstmalig selbst gebackenen Vanillekipferl waren ein großer Erfolg. 

Den Crews der „Mezzaluna“, „Emma Luise“, „Ocean Star“, „Marianne 2“, „Jackaranda“, „French Curve“ , „Into the Wind“ und „Just drifting“ verdanke ich schöne, interessante und unterhaltsame Erinnerungen an diesen Jahreswechsel. 

Trotz allem war es aber wieder schön mit Kathi nach den fünf Wochen wiedervereint zu sein und unsere Reise fortzusetzen.  

 

14 Kommentare

Weihnachten in Wien

Am 7.Dezember war es soweit. Kathi machte sich quasi auf den Rückweg nach Wien, in etwa 30 Stunden Reisezeit über L.A. und Frankfurt lefte sie die selbe Distanz zurück für die sie mit dem Boot fast 1,5 Jahre gebruacht hatten. Wolfi hütet in der zwischenzeit das Boot in Tahiti und erldigt hoffentlich alle Punkte auf der To-Do-Liste.

In Wien angekommen kam zuerst natürlich der Temperaturschock, 30 Grad weniger und keine Sonne außerdem muß man wieder Socken und Schuhe tragen.

 

Kaffe trinken mit Freunden, Shopping mit Geri und Abendessen und Ausflüge mit der Familie bestimmten den Tagesablauf.

Zu Weihnachten gab es das typische Hirschlsche Familienprogramm mit besinnlichem Abend am 24.12. , großem Truthanhnessen am 25.12.  und Besuch in Kleinriedental am 26.12.

Zu Silvester stand ein Sprung am Hannovermark mit Geris Eltern und deren Arbeitskollegen und danach Fondü in der der Casa Hirschl auf dem Programm. Man merkt schon wir werden alt, nach dem Feuerwerk zu Mitternacht zieht es dann doch alle ins Bett.

Im neuen Jahr folgten ein Ausflug zu Zotter (Schokolademanufaktur) in die Steiermark mit anschließemder Speckjause, der Besuch von Haus des Meeres und Tiergarten Schönbrunn sowie zahlreiche weitere treffen zum Kaffe.

15 Kommentare