Auch das zweite Jahr unserer Reise ist leider viel zu schnell vergangen. Durch unseren ausgedehnten Aufenthalt in Französisch Polynesien ist es ganz anders verlaufen als das erste, was man gleich in der Vergleichsstatistik sehen wird.

 

Im Unterschied zu der extrem weiten Strecke im Vorjahr (11000sm)waren wir heuer gerade zu sesshaft. Allerdings ist die Gegend hier derart weitläufig, dass auch heuer einiges an Strecke zusammen gekommen ist (4250sm; ca. 8000km). Leider ist im vergangenen Jahr der Anteil unter Segel etwas zurückgegangen (78%) und der Anteil unter Motor dafür gestiegen (22%). Zurückzuführen ist das auf die vielen Kurzstrecken, Ankermanöver und Riffpassagen, wo die Maschine aus Sicherheitsgründen verwendet werden muss. Die Maschine war 240 Stunden lang in Betrieb und hat dabei 450l Diesel gebraucht. Zusätzlich wurden noch 57l Benzin mit dem Beiboot verbraten wegen den ausgiebigen Schnorcheltouren. Die längsten Strecken des heurigen Jahres waren die Überfahrt von Raiatea nach Tonga mit 1357 sm (2500 km), die Fahrt von Tonga nach Fiji mit 464 sm (860 km) und zwischen den Marquesas und den Tuamotus 444sm (820km). Auch mit den vielen Kurzstrecken haben wir uns kontinuierlich immer weiter nach Westen vorgearbeitet. Wir haben inzwischen den Halbzeitpunkt (Ende der Welt von Österreich aus gesehen) überquert sowie die Datumsgrenze. Wir haben die gesamte westliche Hemisphäre durchquert und sind jetzt wieder auf östlichen Längengraden unterwegs (178°Ost). In Nord – Südrichtung hat sich dieses Jahr kaum etwas getan, da all diese schön warmen Südseeinseln im Bereich vom Äquator bis zum zwanzigsten südlichen Breitengrad liegen.

 

Insgesamt haben wir im vergangenen Jahr 21 dieser traumhaften Südseeinseln und Atollen besucht und konnten ausgiebig in den Südseemythos mit seinen entspannten Leuten sowie der einzigartigen Flora und Fauna eintauchen.

 

Heuer waren wir sagenhafte 282 Nächte vor Anker, 33 Nächte auf See und 50 Nächte in Marinas und an bezahlten Bojen. Wegen der kürzeren Strecke waren die Nächte auf See im Vergleich viel weniger zahlreich (ca. ein Drittel). Interessanter Weise war bei den Nächten in Häfen der Unterschied zum Jahr davor gar nicht so groß (77 Nächte letztes Jahr zu heuer 50 Nächte). Einerseits muss man wegen Formalitäten in den Hafen andererseits ist es einfach manchmal fein den Komfort einer Stadt zu genießen.

 

Der Gasverbrauch fürs Kochen hat sich etwas erhöht. Statt den 20l im Jahr zuvor haben wir 24 l gebraucht. Wegen der Abgeschiedenheit vieler unserer Ankerplätze haben wir wesentlich häufiger selber Brot gebacken und der Solarkocher war wegen der starken Bewölkung und den vielen Regentagen im hiesigen Sommer (Zyklonsaison) nicht ganz so häufig in Verwendung. Die Elektrizität hat heuer wieder zum überwiegenden Großteil unsere Photovoltaikanlage geliefert. Leider ist ein einziges Mal die Maschine für drei Stunden gerannt wegen anhaltender dichter Bewölkung über 5 Tage und hohem Verbrauch weil wir unterwegs waren (Navigationsinstrumente). Wir wollten unseren Batteriestand nicht zu stark sinken lassen (schlecht wegen verminderter Lebensdauer der Batterien). Das Trinkwasser wurde heuer zu 100% mit dem Wassermacher hergestellt. Das Brauchwasser ist nur noch zum geringen Teil aus Wasserhähnen geflossen. Den Großteil haben wir aus Regenwassersammlung erhalten. Durch Tüfteln haben wir inzwischen eine ausgeklügelte Technik hierzu entwickelt (eigener Blog in Kürze).

Überraschender Weise sind unsere Ausgaben im zweiten Jahr dramatisch zurückgegangen, obwohl Französisch Polynesien berüchtigt ist für das hohe Preisniveau. Wir haben in Summe umgerechnet 11952,- Euro ausgegeben. Das entspricht 498 Euro pro Person und Monat (zwei Drittel des Existenzminimums in Österreich!!!). Das ist nur ca. die Hälfte vom Jahr davor. Erklären tut sich das wegen der Abgeschiedenheit vieler Gegenden, wo kaum Geschäfte vorhanden sind und außer Lebensmittel nichts gekauft werden kann. Außerdem sind inzwischen die „Kinderkrankheiten“ unseres Bootes behoben und keine teuren Behördengänge notwendig gewesen. Trotz der geringen Ausgaben wird diese Zeit als eine der Schönsten in Erinnerung bleiben. Die besten Dinge im Leben sind ganz entgegen der kapitalistischen Logik gleichzeitig unbezahlbar und umsonst!

Der größte Posten war wie letztes Jahr Essen, Trinken und Sonstiges mit 5511 Euro. Die Instandhaltung unseres Bootes hat heuer 3310 Euro gekostet. 1523 Euro haben wir wieder für unsere Versicherungen gebraucht. Für Hafengebühren haben wir in Summe 668 Euro ausgegeben. Der Sprit hat uns 442 Euro ärmer gemacht (und irgend welche Scheichs reicher). Für das Gas haben wir 162 Euro (an Putin und Konsorten) hingeblättert. Die Standleitung in die Nelkengasse per Sat-Handy hat uns (oder eher Mirko) 200 Euro gekostet. Die Funkgebühren waren wiederum bei 147 Euro.

 

Die günstigsten Monate:

 

Februar 2017 232,- Euro (!!!) (Tuamotu-Inseln)

Juni 2016 291,- Euro (Marquesas Inseln)

Oktober 2016 351,- Euro (Bora Bora)

Mai 2017 473,- Euro (Tonga)

 

Die teuersten Monate:

 

Dezember 2016 1611,- Euro (Papeete City-Marina, Bootszubehör)

März 2017 1249,- Euro (Bootszubehör, Komfort in Tahiti)

November 2016 1242,- Euro (Vorstag ersetzen)

Jänner 2017 1140,- Euro (Großeinkauf)