Östliche Karibik (November 2015-Februar 2016)

Kurz nach unsere Ankunft in Martinique bekommen wir auch schon Besuch von Brigitte und Hartmut, Wolfis Eltern sind bis jetzt unsere treuesten Bootsgäste. Gemeinsam erkunden wir die Insel, finden traumhafte Strände mit kristallklarem Wasser und überhängenden Palmen und verkosten die Produkte der diversen Destillen. Unser Favorit ist der Rum von La Mauny, unschlagbare 6€ pro Liter lassen auch das Schnäpchenjägerherz von Hartmut höher schlagen und es werden sogleich einige Flaschen für den Export mitgenommen.

Mit dem Mietwagen fahren wir zur alten Hauptstadt St. Piere, vom ehemaligen „Paris der Karibik“ ist seit dem Vulkanausbruch in den 20er Jahren nicht mehr viel übrig geblieben, und weiter zum Mt. Pele in den Regenwald. Als wir den Botanischen Garten besuchen werden wir von einem tropischen Regenguss bis auf die Knochen durchnässt. Weiter Sehenswürdigkeiten auf der Insel sind Fort de France die lebhafte neue Hauptstadt und die Habitation Clement ein Anwesen aus der Kolonialzeit das idyllisch zwischen Zuckerrohrfeldern und Bananenpaltagen liegt. Der Eintritt kostet 12€, dafür wird aber auch einiges geboten, auf einem 2 stündigen Spaziergang erkundet man einen botanischen Garten mit Blumen und Palmen aller Art und kann auch eine alte – seinerzeit mit Eseln betriebene Zuckerrohrpresse besichtigen. Weiter geht es durch die Zuckerrohrfabrik und die Lagerhallen mit den Rumfässern aus denen aromatische Gerüche ausströmen zum alten Herrenhaus das die gesamte Anlage überblickt. Am Ende der Tour kann man im Shop noch jede Menge verschiedene Rum-Sorten kosten und natürlich auch einkaufen.

Äffchen
Äffchen
Besuch von Brigitte und Hartmut
Besuch von Brigitte und Hartmut
mehr Cocktails !!!!
mehr Cocktails !!!!


Habitation Clement
Habitation Clement
Ankerplatz in St. Anne
Ankerplatz in St. Anne


Klappt schon ganz gut
Klappt schon ganz gut

Im Nachhinein gesehen war Martinique die Insel die uns in der Karibik am besten gefallen hat. Da die Insel zu Frankreich gehört und somit Teil der EU ist gibt es keine mühsamen Zollformalitäten, man zahlt mit Euro, es gibt billiges EU-Roaming, die Menschen sind sehr freundlich und dank des französischen Einflusses wird auch kulinarisch einiges Geboten.

Unsere nächste Station sind die Les Saintes, eine kleine Inselgruppe vor Guadeloupe. Die Insel ist so klein dass man sie gut zu Fuß erkunden kann, für faule Amis werden aber auch Elektrofahrräder und kleine Golfwägelchen angeboten. Dort werden wir von der Crew des schweizer Hochseeselgerverbandes zum Abendessen eingeladen. Wir verbringen ein paar gemütliche Tage mit Spaziergängen und Schnorcheln bevor wir nach Guadeloupe übersetzen.

Leider gibt es an der Westseite der Inseln nicht sehr viele gute Ankerplätze und wir müssen langen suche bis wir einen geeigneten Platz finden. In Deshaies mieten wir nochmal für einen Tag ein Auto und fahren in den Regenwald, wo wir einen spektakulären Wasserfall bestaunen und in einem Süßwasserbecken baden. Die Hauptstadt Point-a-Pitre hat leider nicht viel zu bieten, wir nutzen die Gelegenheit um uns den neuen James Bond im Kino anzusehen. Der Film ist auf französisch und so bekomme ich Gott sei Dank erst später mit das Bond neuerdings Blofelds Bruder sein soll.

Ankerplatz Les Saintes
Ankerplatz Les Saintes
Le Bourg
Le Bourg
Wasserfall
Wasserfall

Vorkolumbianische Streingravuren (Urzeitsmiley) in Guadeloupe
Vorkolumbianische Streingravuren (Urzeitsmiley) in Guadeloupe

Die Weihnachtsfeiertage verbringen wir in der Baie Colombier in St. Barth. Die Bucht ist  nur vom Meer aus erreichbar und es ist angenehm ruhig. Die Schickeria trifft sich im Hauptort Gustavia zum Bootslängenvergleich und last - Minute - Geschenke -shoping bei Dior und Co. Der Delikatessenladen ist übrigens einen Besuch wert, Kobebeef um 1200€ inklusive.

Baie Columbier
Baie Columbier
Weihnachtsessen
Weihnachtsessen

flambierte Banane
flambierte Banane

Weiter geht es nach St. Martin wo wir uns mit Mirko, Eva und Helene treffen. Hirschls residieren im Holland House Hotel in Phillipsburg und diesmal schaffen wir es auch gleich in Sichtweite zu ankern. Für das Silvesterdinner am Boot verlegen wir uns in die Simpson Bay Marina. Leider hat die Insel nicht ganz so viel karibisches Flair zu bieten, dennoch haben wir eine nette Zeit, umrunden die Insel mit dem Auto, lassen es uns am Hoteleigenen Strand gut gehen und nehmen im kleinen Zoo Tuchfühlung mit der einheimischen Fauna auf, ein Äffchen hat Mirko besonders ins Herz geschlossen und bewirft ihn begeistert mit Snips. Nach der Abreise von Mirko und Eva die wir ganz stilgerecht an der Bar der Maho Beach beobachten und fotografieren zieht Helene für eine weitere Woche zu uns aufs Boot. Ausgestattet mit diversen Antiseekrankheitsmitteln wagen wir uns auf eine Ausfahrt in die Simpson Bay Lagoon. Am Ufer reihen sich die Anwesen aneinander, dummer weise gibt es hier natürlich keinen öffentlichen Anlegesteg für das Beiboot und wir müssen uns zwischen zwei Villen durch das Gebüsch durchschlagen. Eine weitere wichtige Lektion für Helene: unsere Erkundungstouren haben meistens Expediditonscharakter. Zurück in der Zivilisation finden wir auch hier nochmal ein Kino und schauen uns mit Helene den neuen Star Wars Film an. Die Zeit vergeht schnell und am 10.Jänner müssen wir uns auch von Helene verabschieden.

Wir erledigen noch letzte Einkäufe und Tanken um unschlagbar günstige 65 Cent pro Liter unseren Dieseltank voll bevor wir das erste mal auf unsere Reise die europäische Union verlassen.

Ankunft der Familie Hirschl
Ankunft der Familie Hirschl
Regenwaldwanderung
Regenwaldwanderung

Strand vor dem Holland House
Strand vor dem Holland House
Frühstücksbuffet
Frühstücksbuffet

Strand
Strand
Helene am Steuer
Helene am Steuer

Strandleben
Strandleben

In einer gemütlichen Nachtfahrt setzen wir auf die British Virgin Islands über, wir klarieren im North Sound von Virgin Gorda ein und bekommen ein 30 tägiges Touristenvisum ausgestellt. Wir haben schon im Vorfeld einen Tauchkurs bei Sunchaser Scuba in Bitter End gebucht. Unser PADI Open Water Diver Kurs dauert 3 Tage, Tauchlehrer Mike führt uns an spektakuläre Plätze mit bunten Fischen und tollen Riffen. Jeden Abend fallen wir hundemüde ins Bett.

Der North Sound besteht eigentlich nur aus einer Hand voll extrem gepflegten und idyllischen Resorts, einigen hochpreisigen Restaurants einem teuren Kaufladen und einer Bar mit mäßig guten Happy Hour Cocktails. Die Gegend ist offenbar auf spendierfreudige Besucher aus den USA ausgerichtet – die allerdings ausbleiben. Wir sehen in 10 Tagen nur etwa 5 Hotelgäste.

Eines der Highlights der Insel und eigentlich auch unserer bisherigen Reise ist The Bath: durch eine Laune der Natur sind am Strand riesige Granitblöcke liegen geblieben, diese wurden durch das Wasser glatt abgeschliffen und es entstanden bizarre Formationen und Höhlen und Grotten in denen man baden kann.

Weiter geht es nach Norman Island zum Drehort des Klassikers Treasure Island, die Bucht Benures Bay mit ihrem tollen Riff und den darin heimischen Schildkröten wird zu einer unsere Lieblingsplätze auf unserer Reise.

Anfang Februar bekommen wir Besuch von Helmut und Magda, wir ankern in der Trellis Bay und können die beiden zu Fuß vom Flughafen abholen. Mit im Gepäck sind Leckereien aus der Heimat wie Powidel, Milka und Mannerschnitten. In der Loose Mongoose fängt für die beiden bei Spare Ribs, Cocktails und Musik-Bingo ein entspannter Urlaub an. Dank Helmuts neuem Spielzeug – einer GOPRO können wir nun endlich auch die Unterwasserwelt gebührend Dokumentieren. Die Schildkröten in der Benures Bay zeigen sich von ihrer Besten Seite, wir sehen sie mehrmals täglich, ganz entspannt schwimmen sie vor Helmuts Linse. Nach einer Woche Cocktails, Sonne und Strand wollen uns die zwei gar nicht mehr verlassen.

The Bitter End
The Bitter End
Traumstrand
Traumstrand
Tauchkurs
Tauchkurs

unsere Tauchlehrer
unsere Tauchlehrer
erster Tauchgang
erster Tauchgang
Relax Time
Relax Time
unsere Gäste Helmut und Magda
unsere Gäste Helmut und Magda
unsere neue Galionsfigur
unsere neue Galionsfigur
im Urwald
im Urwald

Blödeln mit der Gopro
Blödeln mit der Gopro
The Bath
The Bath
Sackgasse
Sackgasse
Blub Blub Blub
Blub Blub Blub
auf Erkundungstour
auf Erkundungstour
das Ziel: Devils Bay
das Ziel: Devils Bay

von Oben
von Oben

Auch wir machen uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge daran die Antillen zu verlassen. Am 16. Februar starten wir die 1000sm quer über das karibische Meer nach Panama. Das Wetter ist ideal, und wir brausen bei 15-20 Knoten und zusätzlicher Hilfe des Äqutorilastroms mit 6-8 Knoten dahin, wiedereinmal kommt bei achterlichem Wind nur die Genua zu Einsatz.  Etwa 15 Minuten nach Ausfahrt aus der Ankerbucht ist auch der Windpilot richtig eingestellt und wir können uns den wirklich wichtigen Dingen widmen, abwechselnd werden neue Levels bei Candy Crush gelößt und Bücher aus dem Dune Universum von Frank Herbert verschlungen.

Auch die Schleppangel haben wir wieder ausgebracht und nach einem Fehlversuch können wir doch noch ein ca. 40cm großes Exemplar an Bord hieven. Nachdem Wolfi das Tier mehr oder weniger fachmännisch ums Eck gebracht hat kommt es auf den Grill und schmeckt dann auch wirklich super lecker – das ist mal echt frischer Fisch.

Etwas Kopfzerbrechen bereitet uns noch der Wetterbericht für die Gegen vor der Küste vor Columbien, hartnäckig hält sich dort ein Bereich mit 30-35 Knoten Wind, alle Ausweichmanöver helfen nix, wir müssen da einfach durch. Um nicht in der Nacht auf den San Blas Inseln anzukommen hat das Segel nur noch die Größe eines Taschentuchs, wir fahren aber immer noch mehr als 6 Knoten und klappen auch noch das Sprayhood weg – das mittlerweile wahrscheinlich mehr Fläche hat als unser Segel. Im Morgendunst erkennen wir schließlich die ersten kleinen mit Palmen bewachsenen Inseln. Vorsichtig navigieren rund um das Riff zur Inseln Porvenir wo wir uns einklarieren müssen.

 

erster selbstgefangener Fisch
erster selbstgefangener Fisch