Proberunde im Mittelmeer (Juni-August 2015) 

San Remo
San Remo

Anfang Juni ist es endlich so weit, mit einem bis unters Dach vollbeladenen Skoda machen wir uns auf den Weg nach Südfrankreich wo unser Boot auf uns wartet. Mehr oder weniger konkret konnten wir mit unserem Werftbesitzer Phillipe im Vorfeld einen Termin zum Kranen sowie eine Motorwartung vereinbaren, zu unserem großen Erstaunen ist das Boot auch tatsächlich am Tag nach unsere Ankunft im Wasser und der Mechaniker hat auch Zeit.

Wenig später treffen auch schon unsere ersten Gäste, Brigitte und Hartmut ein. Bei perfektem Ostwind legen wir zu unserer ersten Ausfahrt ab. Bei der Handhabung und besonders bei den Hafenmanövern gibt es noch deutliches Verbesserungspotenzial  und wir sind froh über 4 weitere mit Fendern bewaffnete Hände. Gemeinsam erkunden wir die italienische Riviera mit den schon etwas charmant

heruntergekommenen Städten Menton, San Remo, Bordighera und Imperia.

Wieder zu zweit geht es retour Richtung Nizza in die Bucht von Villefranche, wir wollen endlich wieder einmal ankern, müssen aber feststellen dass unsere Ankerwinde nicht funktioniert. Dieses Problem wir uns noch 1 Monat lang verfolgen und es beschert Wolfi, der bis dahin den Anker händisch hinaufziehen muß einen wehen Rücken.

Nach einer Woche vor Anker finden wir keine weiter Ausrede mehr unseren Aufbruch, inklusive erster Nachtfahrt, nach Korsika zu verschieben. Mit leicht mulmigem Gefühl nehmen wir die 120sm nach Calvi in Angriff. Die Überfahrt beschert uns spektakuläre Begegnungen mit Delfinen und Finnwalen und wir haben jede Menge Zeit uns mit dem Windpilot vertraut zu machen, wie wir in weitere Folge feststellen werden eine Beziehung mit Höhen und Tiefen.

Nach 56 Stunden erreichen wir sicher die Bucht von Calvi und belohnen uns erstmal mit einem Tag ausspannen. Wir unternehmen einen Ausflug mit der Bimmelbahn entlang der Küste nach Ile Rousse und mieten uns einen Jeep um die Westküste zu erkunden.

Menton
Menton
Korsika
Korsika
Porto
Porto

Unser nächster Stopp an der französischen Küste ist St. Tropez, abseits der Touristenmassen entdecken wir den ursprünglichen Teil des Dorfes. Bei einsetzendem Mistral hält unser Anker nicht mehr und wir müssen in den Hafen flüchten – Delle am Boot inklusive.

Je näher wir Marseilles kommen desto mehr stellen wir fest dass unsere  Informationen über das Wetter falsch sind, der Mistral kommt nämlich entgegen der Literatur auch im Sommer sehr oft, ist stark und bläßt quasi an der gesamten französischen Küste. In den Tagen ohne Mistral hanteln wir uns von St. Tropez über die Illes de Porquerolles und Port Miou nach LaCiotat wo wir Mitte Juli Besuch von Kathis Eltern und Schwester bekommen.

Gemeinsam werden Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen und auch kulinarisch wird einiges geboten.

Alain ein Pied Noir (algerisch stämmiger Franzose) installiert im Schweiße seinen Angesichts unsere neue Ankerwinde.


Arles
Arles
unter Segeln
unter Segeln
LaCiotat
LaCiotat
Port Miou
Port Miou

Da wir genug vom Mistral haben und die französische Küste auch ankertechnisch nicht sehr viel zu bieten hat beschließen wir auf die Balearen überzusetzen. Leider erwischt uns auf der Überfahrt noch ein Mistralausläufer und beschert uns sehr ruppige 24 Stunden, unsere Mägen beruhigen sich erst wieder als wir sicher in der Ankerbucht von Fornells liegen.

Menorca ist ein voller Erfolg, die Ankerbuchten im Norden der Insel sind perfekt, das Wetter ist gut und die Landschaft malerisch, (noch) keine Spur von teutonischen Kolonisten und Partyurlaubern. Je weiter man Richtung Süden kommt desto touristische wird es, in den Calas an der Südküste quetschen sich 20 Boote wo eigentlich nur Platz für 5 wäre. Panisch flüchten wir wider Richtung Norden und fürchten für Mallorca noch schlimmeres.  In Mallorca besuchen wir nur den großen Naturhafen Porto Colom und fahren dann Richtung Palma wo wir unser Boot für 2 Wochen im Real Club Nautico parken während wir zurück nach Österreich fliegen.

Zu unsere großen Überraschung ist Palma selbst eine total nette Stadt, die ganzen deutschen Partytouristen sind alle im Karee zwischen Schinkenstraße und Bierstraße versammelt.

Ballermann
Ballermann
Menorca
Menorca
Bucht bei Mahon
Bucht bei Mahon

Zurück in Österreich erledigen wir noch letzte Behördengänge und Impfungen sowie unzählige Treffen mit Freunden und Familie sowie eine Abschiedsparty in Bregenz und eine in Wien


Einkauf
Einkauf

Am 15.September ist es dann soweit, um 5 Uhr in der Früh geht unser Billigflieger wieder zurück nach Palma. Gleich am Flughafen holen wir unser Mietauto ab und wir verbringen den Rest des Tages sämtliche Supermärkte in der Umgebung von Palma aufzukaufen. Mit einem rappelvollen Auto und einer ca. 3 Meter langen Einkaufsrechnung treffen wir bei unserem Boot ein und benötigen nochmal einen Tag um alles fachgerecht zu verstauen und zu inventarisieren    

Bei idealem NE-Wind starten wir unsere Fahrt Richtung Gibraltar, Aufgrund zu erwartender hoher Wellen wurde vorsorglich Scopoderm Transdermales Pflaster gegen Seekrankheit angewendet – hilft super! Magen bleibt wo er ist. Nach ca. 450 Meilen verläßt uns kurz vor Gibraltar leider der Wind und wir müssen in Malaga Zwischenstopp einlegen, da es dort aber keine Tankstelle gibt fahren wir noch nach Benalmadena wo wir auch noch unsere Lichtmaschine austauschen ließen.

 

Drei Tage später als geplant erreichten wir schließlich Gibraltar unser letzter Stopp in Im Mitllelmeer.

Tanker vor Gibrlatar
Tanker vor Gibrlatar
das Ende von Europa
das Ende von Europa