Überfahrt nach Southport

 

Nach fast 4 Monaten in Sydney und Umgebung ist langsam zeit weiter zu segeln. Das Wetter wird schon herbstlich und es regnet viel, wir wollen endlich wieder warm und sonnig. Wir beschließen in einem großen Schlag direkt nach Southport zu segeln. Am 7.3.2018 legen wir ab. Die ersten 24 Stunden laufen super, wegen des East Australia Current der Richtung Süden fließt müssen wir uns nahe an der Küste halten. Zwischen Port Maquaire und Smoky Cape ist der Strom jedoch direkt an der Küste zu finden und so dümpeln wir mit 2 Knoten dahin obwohl es sich anfühlt als würden wir extrem schnell voran kommen. Da wir in der Strömung ständig hin und her geschoben werden müssen wir auch die Windfahne ununterbrochen nachjustieren. Als wir Coffs Harbour passieren geht es wieder schneller vorwärts. Leider spielt das Wetter jetzt nicht mehr mit, es regnet in Strömen als wir uns nach 4 Tagen der Einfahrt von Southport nähern. Teilweise sieht man kaum die Hand vor Augen.

Wir ankern bei The Spit gleich gegenüber von Sea World. In den nächsten Tagen müssen wir viel organisatorisches erledigen. Am 3.4. kommt das Boot aus dem Wasser und neben dem Antifouling und einigen kleineren Reparaturen haben nun beschlossen auch die schon etwas altersschwachen Navigationsgeräte inklusive Autopilot zu ersetzten.

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Ein Sommer in Sydney

 

Bei unserer Ankunft in Sydney werden wir sogleich herzlich von Wolfis Freunden aus London Tiffany und Christian empfangen und gleich großzügig in die Familie integriert. Auch die kleine Zara hat uns nach anfänglicher Reserviertheit mit Beschlag belegt. Wir sind regelmäßig in Little Manly Cove vor Anker, wo wir nicht nur am Rande des Nationalparks baden, spazieren und Kakadoos beobachten, sondern auch einen Einblick ins australische Alltagsleben ergattern können. Auch das Weihnachtsfest verbringen wir gemeinsam bei Tiffanys Eltern. Nach langem Hin und Her koordinieren verschiedener Terminkallender gelingt uns sogar ein Zusammentreffen aller Sydney-Siders die anno dazumal gemeinsam in London in der Ommaney- Road gelebt haben. Wie erwachsen alle geworden sind!!

 

Daneben wollen wir aber natürlich auch wieder einmal Stadtluft schnuppern. Deswegen ankern wir über viele Wochen in der Black Wattle Bay, mitten in der Stadt. Mit dem Beiboot fünf Minuten zum Steg und mit dem Bus fünfzehn Minuten ins Zentrum. Welche Großstadt bietet eine solche Gratisunterbringung im Zentrum? Wir erkunden ausgiebig alles was Sydney zu bieten hat, soweit es mit unserem Sparbudget vereinbar ist. Die Haute Cuisine lassen wir zwar links liegen, dafür finden wir einige hervorragende Lokale in China-Town. Die Touristenattraktionen wie Oper, Harbour Bridge, Botanic Garden, etc. geben wir uns gemeinsam mit unseren Gästen. Für das Maritime Museum lösen wir gleich eine Jahreskarte und kehren immer wieder zurück. Es ist mit den historischen Schiffen direkt davor am Steg ein tolles Highlight. Besonders die Rekonstruktion der Endeavour von James Cook hat es uns angetan.

 

Die Atmosphäre in den einzelnen Vierteln der Stadt ist vielfältig und spannend. An den Außenstränden in Manly und Bondi sind die coolen Surfer zu Hause. Mit Surfbrett unterm Arm, barfuß und in Badehose gehen die coolen Jungs und Mädels durch die Fußgängerzone runter zum Strand. Zum Kontrast ist im sogenannten CBD (central business district) alles auf Business getrimmt. Teure Maßanzüge und polierte Schuhe prägen das Straßenbild. In den innerstädtischen Wohnviertel wie Glebe ist Bobo-Land: fast wie in der Josefstadt gibts hier Naturkostläden und die Leute könnten gleich als Grünensprecher anfangen. Um die Oxford Street weht die Regenbogen- Fahne und es findet die jährliche Gay-Pride Parade statt (Mardi Gras), die wir uns selbstverständlich auch nicht entgehen lassen. Endlich wieder einmal richtiger Großstadt Flair!

 

Über Justin, einem Seglerkollegen, den wir in Fiji kennen gelernt haben, organisieren wir uns eine Boje im so genannten Pittwater ca. 20km nördlich von Sydney. Dort können wir unser Boot zurück lassen während wir unsere Zugreisen unternehmen. Außerdem können wir noch einige Freunde zu Kurztripps in den Nationalpark von Broken Bay aufs Boot einladen. Tiffany und Christian kommen mit nach Coasters Retreat wo wir gemeinsam Austr(i)alia-Day feiern. Mit Katharina und Carlos fahren wir übers Wochenende nach Amerikas Bay. Schöne Bucht leider von unzähligen Ankerbojen etwas verunstaltet und von einer Qualleninvasion geplagt. Auf der Rückfahrt lässt uns zum ersten Mal unsere Maschine im Stich sie überhitzt! Wir segeln zurück und führen unser erstes Ankermanöver unter Segeln durch. Gut zu wissen, dass es auch ohne Maschine geht! Wir tauschen die Kühlflüssigkeit, putzen den Propeller und räumen das Abgasknie frei von Russ. Die Maschine funktioniert wieder Einwand frei.

 

Zu Kathis Leidwesen ist ein Sommer in Sydney nicht ganz so schön sonnig und warm wie man sich das so aus der Ferne vorstellt. Wir bekommen Sehnsucht nach den Tropen mit dem warmen, türkisen Wasser sowie dem guten Wetter und freuen uns nach vier Monaten wieder auf unsere Reise in den warmen Norden.

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