Schnorcheln in Rangiroa

5 Kommentare

Brot backen!

endlich haben wir es geschafft unser Kochbuch anzufangen zum Artikel geht es hier.....

6 Kommentare

Rangiroa

Um dem Dauerregen in Tahiti zu entgehen beschlossen wir beim nächsten Wetterfenster wieder zurück (gegen die vorherrschende Windrichtung) zu den Tuamotu -Atollen zu segeln. Bei Wind aus OSO konnten wir nach der Umrundung Tahiti Itis (die südliche Halbinsel) Kurs auf Rangiroa im Nordosten anlegen. Die 15-25 Knoten Wind bescherten uns eine unkomfortable Überfahrt und wir benötigten knapp drei Tage für die 270 sm. Einige Stunden vor der Ankunft reduzierten wir die Geschwindigkeit damit wir genau richtig bei Ebbe und Morgendämmerung den Einfahrtspass erreichten. Komplett still lag er schließlich um 5:30 in der Früh vor uns und wir glitten in aller Ruhe in die riesige Lagune hinein. Es handelt sich um die weltweit zweitgrößte Lagune. Vor dem Kia Ora Hotel fanden wir einen guten Ankerplatz mit ausreichend Abstand zu den Korallenköpfen. Man will auf jeden Fall vermeiden, dass sich die Ankerkette um einen dieser Korallenköpfe wickelt. 

Zur Belohnung für die anstrengende Überfahrt gab es gleich am ersten Tag einen riesigen Eisbecher im neben an gelegenen Hotel. Darauf folgen einige sehr gemütliche Tage mit viel Lesen und Faulenzen am Boot, sowie Landausflügen, Spaziergängen, einem Fahrradausflug und der Weinkellerbesichtigung. 

Der Weinanbau hier ist einzigartig. Ein französischer Weinbauprofi hat in den 90er Jahren auf verschiedenen Atollen Versuche mit Weinanbau durchgeführt und hat festgestellt, dass sich Rangiroa besonders gut eignet. Statt kalkhaltigen Böden in anderen Gebieten gibt es hier kalkhaltigen Korallenuntergrund. Die Versuche mit dem Rotwein wurden nach einigen Jahren zwar wieder eingestellt, da er einfach nicht schmeckte, aber der Weißwein ist ausgezeichnet. Es werden vier verschiedene Sorten produziert in Summe 40000 Flaschen pro Jahr auf 8ha. Alle fünf Monate gibt es eine Ernte. Der Großteil des produzierten Weines wird in Französisch Polynesien konsumiert. Nur wenige Flaschen werden nach Europa exportiert. 

 

Während unseres Aufenthaltes sammelte sich so langsam ein kleiner Fischschwarm um unser Boot, der es auf unsere Brotreste abgesehen hatte. Die kleinen Schnorrer waren uns sehr willkommen außer vielleicht die sogenannten „Shark sucker“ (Remorafische). Wie schon in anderen Blogs erwähnt haben diese schlanken Hai-förmigen Fische von ca. einem halben Meter Länge eine Art Saugnapf am Hinterkopf mit dem sie sich an größeren Meeresbewohnern festsaugen um mitgenommen zu  werden. Wir haben schon einige Geschichten gehört, von diesen Trittbrettfahrern, dass sie sich versucht haben an Menschen festzusaugen. Das tut scheinbar sehr weh und gibt einen blauen Fleck. Darum waren wir anfangs beim Baden sehr vorsichtig und wollten diese unguten Nachbarn eher verscheuchen. Kathi hatte dies an einem der ersten Tage mit Harpune versucht und dabei zufällig wirklich einen dieser Fische erwischt. Danach wurde die Plastikkappe der Harpune beim Verscheuchen oben gelassen. Nach einer Weile stellten wir fest, dass die Fische zwar neugierig sind und ziemlich nahe kommen, aber uns dann doch in Ruhe baden lassen. Eines Tages kamen wir drauf, dass unser Reibekäse schimmlig wurde und wir mussten fast die ganze Packung wegwerfen. Wieder war einer der Remoras sofort zur Stelle und verputzte einen großen Klumpen nach dem anderen. Nach vier fünf Happen wurden seine Bewegungen immer träger und man merkte ihm richtig an, dass diese Kalorienbombe etwas zu viel war. Vor lauter Gier konnte  er es aber nicht lassen und würgte weitere fette Bissen hinunter. Am Schluss ging gar nichts mehr und er hing nur noch kaum mehr bewegungsfähig im Wasser herum. Wir fragten uns ob diese Mahlzeit überhaupt noch von so einem kleinen Fisch verdaubar ist, oder ob er bald selbst zum Happen werden würde. 

Neben der Unterwasserwelt direkt unter unserem Boot machten wir mehrere Schnorchelausflüge in das sogenannte Aquarium. Ein absolutes Highlight an Unterwasserlandschaft und vor allem Fischreichtum. Riesige Schwärme von Snappern und jede Menge anderer bunter Riffbewohner können bewundert werden. Daneben sieht man jeden Tag ein paar Haie und regelmäßig auch Riesenmuränen.

Wir hätten auch gerne einen sogenannten „Driftsnorkel“ im Pass gemacht, aber die Strömung ist fast immer ausgehend, was für uns mit unserem schwachen Außenborder die Gefahr birgt, am Schluss nicht mehr gegen die Strömung zurück in die Lagune zu kommen. Deshalb haben wir auf diesen Ausflug schlussendlich verzichtet. 

Je länger wir in Rangiroa waren, desto mehr Kreuzfahrtschiffe kamen in die Lagune. Mit ihren Landungsbooten spuckten sie täglich eine riesige Horde bleicher „Zombi-Touristen“ inklusive Herzschrittmacher und Rollatoren aus. Die Insulaner gaben sich Tag ein Tag aus große Mühe die Besucher mit ihren Trommeln und Tänzen zu unterhalten. Uns wurde es aber nach einer Weile zu viel und wir beschlossen das nächste Atoll zu erkunden. 

16 Kommentare