Regenzeit in Port Phaeton

Der Wetterbericht für die nächsten Tage sagt starken Wind und jede Menge Regen voraus. Wir beschließen nach Port Phaeton zu segeln. Der natürliche Hafen befindet sich zwischen Tahiti Iti und Tahiti Nui und soll sogar bei einem Cyclon sicher sein. Auf der Fahrt sehen wir eine Familie Grindwale die neugierig aus dem Wasser gucken als wir vorbeiseglen. Die 35sm schaffen wir in einer gemütlichen Tagesfahrt, wir ankern in einer kleinen Bucht direkt gegenüber vom pinkfarbenen Crepe-Stand. Die nächsten 10 Tage verbringen wir wegen des ständigen Regens hauptsächlich am Boot. Wir verfolgen aufmerksam das Wetter, bekommen von den bis zu 40 Knoten Wind die laut Wetterkarte herrschen und die unsere Seglerkollegen aus Papeete berichten gar nichts mit. Der internationale Flughafen in Tahiti muß wegen Überschwemmung geschlossen werden, in der City Marina gibt es Schäden an einem der Stege. Unser einziges Problem ist, dass uns langsam die Ideen ausgehen was wir mit dem ganzen gesammelten Wasser anfangen sollen.

Der Ort Taravao hat leider außer einem McDonalds nicht viel zu bieten. Wir verbringen einen sehr netten Abend mit Marc und Cherryl auf der French Curve und laden im Gegenzug zu Buchteln auf unser Boot ein.

An einen regenfreien Tag fahren wir per Autostopp zurück nach Papeete um unsere neu gefüllten Gasflaschen von der Tankstelle abzuholen. Wieder einmal sind wir von der Freundlichkeit der Polynesier begeistert, länger als 5 Minuten muß man nicht warten bis man mitgenommen wird. 

Leider ist das Wasser in der Bucht eher trüb und läd nicht zum baden ein und es scheint als würden die Regenwolken immer nur über unserer Bucht hängen bleiben. Wir beschließen also bei nächstmöglicher Gelegenheit in die Tuamotos zu segeln.   

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Wolfi allein in Tahiti

Unser gemeinsames Weihnachten in der Karibik 2015 hat Kathi nicht weihnachtlich genug gefunden, darum hat sie beschlossen dieses Jahr für  die Feiertage zurück nach Wien zu fliegen. Daneben war es aber vor allem auch das Wiedersehen mit Freunden und Familie das sie nicht länger aufschieben wollte. 

Deshalb wurde ich samt Boot kurzerhand in der Marina in Papeete (Tahiti) geparkt mit der Auflage nicht alleine herumzufahren, dafür unsere To Do Liste abzuarbeiten. Da ein Widerspruch gegen den Skipperbefehl  undenkbar ist, habe ich es mir in Papeete gemütlich gemacht. Ich konnte die Annehmlichkeiten der Stadt genießen wie Pub-Besuche, Bäckerei, Konditorei, regelmäßig frisches Brot, Obst und alles was das Herz sonst begehrt. Das Internet war nicht ganz so schlecht, wie sonst hier in den Inseln und ich konnte mich, wenn ich wollte, den ganzen Tag mit Seglerkollegen unterhalten.

Florian von der Esperanza sorgte für meine Fitness indem er mit mir vom Flughafen zum Bootshafen joggt nachdem ich Kathi dort abgeliefert hatte. Er hat auch den Vorschlag zur Inseldurchquerung, die wir zu fünft einige Tage später unternehmen. Martina und Florian von der Esperanza, Erwin und Jay von der Windsome und ich hatschten ein wunderschönes Tal (Papenoo) bis zum Talschluss hinauf. 25 km und mehrere Regengüsse  später erreichen wir eine Herberge mit fantastischem Rundum-Blick und tollen Stimmungen. Leider können wir nicht die Durchquerung abschließen, da ein privater Straßenbesitzer den Weg gesperrt hat. Es geht also am nächsten Tag von noch mehr Regen begleitet wieder retour. Der guten Stimmung tut der Regen allerdings keinen Abbruch. Am darauf folgenden Tag gibt’s Blasen und Muskelkater. Zurück beim Boot kümmere ich mich, pflichtgemäß um unsere lange To Do Liste. Nichts drammatisches, aber lauter Kleinigkeiten müssen repariert und gewartet werden. Ein größerer Posten ist das Kopieren von ca. hundert Papierseekarten von Esperanza, die ja schon auf der dritten Weltumsegelung unterwegs ist und noch über hunderte Papierkarten an Bord verfügt. 

Für Abwechslung sorgten einige interessante Schiffe die den Hafen von Papeete besuchten. Als erstes kam die Esmeralda ein chilenisches Segelschulschiff mit Barkentine-Takelung. Heimathafen Valparaiso, was Erinnerungen an meine Zeit in Chile wachruft.  Am Tag der offenen Tür wurden wir von einem jungen Kadetten herumgeführt und mit Anekdoten über die große 6000 Seemeilen Pazifikreise versorgt. 

Als nächstes kam ein Teilnehmer der in Frankreich sehr populären Regatta- Vendée-Globe in den Hafen herein. Er musste das Rennen nach Neuseeland abbrechen, trotz aussichtsreicher 3. Position, da ein Hubzylinder seines Schwenkkieles gebrochen war.  Ebenfalls ein interessanter Anblick so ein Hochseeregattaboot. Mit unserer Yacht hat so ein Boot ähnlich wenig Gemeinsamkeiten wie ein Formel 1 Bolide mit einem Wohnmobil. 

 

Für Weihnachten bekam ich neue Nachbarn ein lustig aussehendes amerikanisches Boot namens „Just drifting“. Die hatten 12 Solarpanele montiert und ein Gemüsebeet.  Es sieht komplett verbaut aus und reicht dennoch nicht ganz für die Selbstversorgung. Der ganze produzierte Strom wird fürs Waschen, Kochen und Beleuchten verwendet. Zusätzlich gehen sich noch 8 Stunden Klimaanlage pro Tag aus. Ich dachte immer wir haben es übertrieben mit unserem „Spoiler“ am Heck, aber es geht immer noch extremer. Passend zur Jahreszeit gab es bei den Nachbarn auch eine typisch amerikanische Weihnachtsbeleuchtung. Vorbildlicher Weise ebenfalls mit Solarstrom betrieben. Um die Feiertage jagte eine Einladung die andere und ich spezialisierte mich jeweils auf die Nachtische. Meine erstmalig selbst gebackenen Vanillekipferl waren ein großer Erfolg. 

Den Crews der „Mezzaluna“, „Emma Luise“, „Ocean Star“, „Marianne 2“, „Jackaranda“, „French Curve“ , „Into the Wind“ und „Just drifting“ verdanke ich schöne, interessante und unterhaltsame Erinnerungen an diesen Jahreswechsel. 

Trotz allem war es aber wieder schön mit Kathi nach den fünf Wochen wiedervereint zu sein und unsere Reise fortzusetzen.  

 

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Weihnachten in Wien

Am 7.Dezember war es soweit. Kathi machte sich quasi auf den Rückweg nach Wien, in etwa 30 Stunden Reisezeit über L.A. und Frankfurt lefte sie die selbe Distanz zurück für die sie mit dem Boot fast 1,5 Jahre gebruacht hatten. Wolfi hütet in der zwischenzeit das Boot in Tahiti und erldigt hoffentlich alle Punkte auf der To-Do-Liste.

In Wien angekommen kam zuerst natürlich der Temperaturschock, 30 Grad weniger und keine Sonne außerdem muß man wieder Socken und Schuhe tragen.

 

Kaffe trinken mit Freunden, Shopping mit Geri und Abendessen und Ausflüge mit der Familie bestimmten den Tagesablauf.

Zu Weihnachten gab es das typische Hirschlsche Familienprogramm mit besinnlichem Abend am 24.12. , großem Truthanhnessen am 25.12.  und Besuch in Kleinriedental am 26.12.

Zu Silvester stand ein Sprung am Hannovermark mit Geris Eltern und deren Arbeitskollegen und danach Fondü in der der Casa Hirschl auf dem Programm. Man merkt schon wir werden alt, nach dem Feuerwerk zu Mitternacht zieht es dann doch alle ins Bett.

Im neuen Jahr folgten ein Ausflug zu Zotter (Schokolademanufaktur) in die Steiermark mit anschließemder Speckjause, der Besuch von Haus des Meeres und Tiergarten Schönbrunn sowie zahlreiche weitere treffen zum Kaffe.

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