Lanzarote mit Poldi und Günter

In Flotillenformation segeln wir von La Graciosa mit unseren neuen Bekanntschaften von den Jachten Stranizza (Antonella und Angelo) und der Lazy Bones (Gayle und Jeff) in die Hauptstadt Lanzarotes, Arecife. Am nächsten Tag kommen uns Poldi und Günter besuchen. Sie wohnen direkt im Zentrum am Ufer des kleinen Binnensees , el charco.  Wir verbringen ein paar wunderschöne Tage auf der unwirtlichen vulkanischen Insel mit spektakulären Landschaften. Wir besuchen das Wohnhaus des Künstlers Cesar Manrique, schlendern durch die tolle Stadt Teguise, speisen Tapas, Paella und sonstige Köstlichkeiten in Arecife und lassen es uns noch einmal richtig gut gehen bevor wir die erste richtig herausfordernde Etape unserer Reise in Angriff nehmen, die Atlantik-Überquerung!


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Isla Graciosa

Nachdem wir die Nacht über die Segel gerefft hatten um nicht im Dunklen anzukommen tauchten in der Morgendämmerung langsam die Inseln Graciosa und Lanzarote auf. Wir fuhren in den Kanal zwischen den Inseln ein, links von uns erhob sich eine imposante Steilwand, das mächtige Gebirge an der Nordwestseite der Insel Lanzarote wird bis zu 600m hoch. Wir passierten die beiden malerischen Dörfer Pedro Barbara und Caletta del Sebo bevor wir unseren Anker in der Bucht vor Playa Francesca fallen ließen.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Baden, Lesen und kleinen Ausflügen an Land, wir spazierten in das Dorf Caletta del Sebo. Dort gibt es einen Laden und einige Restaurants, eine Tauchbasis sowie einen Hafen und eine Fähranlegestelle.

Die Straßen sind nicht gepflastert, zwischen den Häusern gibt es nur Sandpisten, überhaupt gibt es auf der kleinen Inseln nur 2 Sandstraßen die mit Geländewagen befahren werden können.

Unser Strand ist immer gut besucht, nachmittags kommen 3-4 Partyboote und laden Kanus, Schwimminseln und jede menge Badende ab. In der Nacht ist es aber immer ruhig.

Ein paar Tage später ankert plötzlich Lazy Bones neben uns, wir haben das Boot schon in Menorca, Mallorca und Gibraltar gesehen nun ergibt sich endlich die Gelegenheit Gayle und Jeff persönlich kennen zu lernen. Die Amerikaner sind schon seit 10 Jahren unterwegs und jetzt ist ihr Ziel auch Martinique. Außerdem lernen wir Angelo und Antonella von der La Stranizza kennen, die beiden Italiener wollen ums Cap Horn. Nach einer gemütlichen Woche vor Anker legen wir – und da starker Wind aus Süden angesagt ist auch die meisten anderen – Richtung Arrecife ab wo wir Besuch von Wolfis Onkel Günter und Tante Poldi bekommen.






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Überfahrt Gibraltar-kanarische Inseln

Nachdem nun auch in Gibraltar der Herbst Einzug gehalten hatten – die Temperaturen sanken nachts bis auf 16° - beschlossen wir trotz subopitimaler Wettervorhersage Richtung Süden aufzubrechen. Die Vorhersage war 2 Tage mäßiger Wind aus Norden und dann Flaute. Falls der Wind uns verlassen sollte wollten wir einfach einen Stopp in Marokko einlegen.


Da im Mittelmeer mehr Wasser verdunstet als durch die Flüsse nachfließt herrscht eine stetige Strömung von West nach Ost. Außerdem gibt es noch eine weiter Strömung die durch Ebbe und Flut im Atlantik entsteht. Mit Hilfe der Gezeitentafeln aus dem Internet berechnet man sich den günstigsten Zeitpunkt um die Straße von Gibraltar zu durchqueren.


Den ganzen Weg durch die Straße sehen wir riesige Frachter sowie jede Menge Delfine und fliegende Fische. Nachdem wir die Säulen des Herkules und Europa hinter uns gelassen haben nehmen wir Kurs entlang der afrikanischen Küste Richtung SW. Die ersten beiden Tage kamen wir recht gut voran, wir konnten auch ausgiebig unseren Blister (großes buntes Vorsegel) testen, allerdings nur so lange bis dass Fall abriss und wir plötzlich eine 65qm große weiß/rote Qualle hinter uns herzogen. Mit vereinten Kräften konnten wir das triefende Segel wieder an Bord hieven, Wolfi kletterte auf den Mast und reparierte auch das kaputte Seil wieder.

Die nächsten beiden Tage mußten wir wegen fehlendem Wind abwechselnd segeln und motoren. In der Nacht hielten wir abwechseln Wache, Kathi blieb bis 3 Uhr wach dann übernahm Wolfi, so hatte jeder 6 Stunden ungestörte Nachtruhe, in den ersten Nächten waren die Geräusche und Bewegungen noch etwas gewöhnungsbedürftig aber gegen Ende konnten wir auch bei viel Wind wunderbar einschlafen. An der Bezeichnung Barfußrute  muß allerdings noch gearbeitet werden, Kathi hatte jede Nacht Skiunterwäsche, Fließjacke und Flauscheschuhe an.


Recht unerwartet kam in der nächsten Nacht dann doch Wind auf, zuerst moderat und dann immer stärker bis maximal 33 Knoten in Böen – etwas zu viel für Kathis Geschmack. In der Früh war der ganze Spuk dann auch wieder vorbei. Wir hatten jetzt noch 70sm bis zu den Kanaren, zu viel um noch bei Tag anzukommen und eigentlich zu wenig für eine weitere Nacht, wir reduzierten die Segelfläche maximal und drehten sogar bei. In der letzten Nacht holte uns lautes geschnattere aus unserem Halbschlaf, eine Gruppe großer Tümmler schwamm um unser Boot herum, tauchte immer wieder unter uns durch und stupste uns an, wenn man die Hand ins Wasser gestreckt hätte, hätte man sie angreifen können – haben wir natürlich aus Sicherheitsgründen nicht gemacht.


Pünktlich zum Sonnenaufgang kamen die Inseln Graciosa und Lanzarote in Sicht.

Wir haben es geschafft in 6 Tagen haben wir 600sm zurückgelegt, jetzt noch schnell ein Schwumm und dann faulenzen!

 

Sonnenuntergang am Atlantik
Sonnenuntergang am Atlantik
volle Fahrt voraus
volle Fahrt voraus
Lanzarote im Morgengrau
Lanzarote im Morgengrau
Isla Graciosa
Isla Graciosa
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