St. Barthelemy

Wenn man in die Bucht vor Gustavia, der Hauptstadt von St.Barths einläuft wird einem schnell klar wo die ganzen Bänker-Boni die veruntreuten Millionen und die Scheine aus der Waschmaschine landen. Man sieht Megajachten mit Hubschrauberlandeplätzen einer Flotte von Beibooten, Jet-skis und aufblasbaren Wasserrutschen. Auf dem kleinen Flughafen der Insel landen im 30 Minuten Takt Privat Jets um die Eigener für die Weihnachtsferien abzuliefern.

Das schwedische Erbe (die Schweden besaßen die Insel 100 Jahre lang mußten sie aber aus Geldnot 1877 an die Franzosen zurückverkaufen) ist in dem Dorf Gustavia nicht mehr wirklich zu erkennen, dafür reihen sich Designerboutiken aneinander und im außerordentlich exklusiv sortierten Supermarkt kostet 1l Milch 10€ und ein prächtiges 4 kg Stück Kobe-Rind 1250€.

Unser Boot ist immer noch vollgestopft mit Köstlichkeiten aus Frankreich und Spanien und so ankern wir gratis in der exklusivsten Bucht (Anse Colombier) der Insel direkt neben der Villa von David Rockefeller. Die Bucht ist nur per Boot oder über einen 20 minütigen Wanderweg erreichbar. Dies hält so manchen Reichen Schnösel aber nicht davon ab sich das Mittagessen aufs Boot liefern zu lassen, wir sehen einen armen Angestellten der mit einem Lunchpaket in der Hand in der Mittagshitze den steilen Pfad zum Strand hinunter sprintet.

Auch unser Weihnachtsmenü kann sich sehen lassen: Shrimpscocktail, Angussteak mit Pilzhaube und Maiskolben und als absolutes Highlight flambierte Banane. Wir verbringen danach noch ein paar ruhige Tage bevor wir nach St.Martin übersetzen.






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Gwadloup (Guadeloupe)

Die Überfahrt von les Saintes nach Guadeloupe von 12 sm sollte eigentlich ein kaum erwähnenswertes Ereignis sein, leider kommt es manchmal anders als geplant. Vor so einer  Abfahrt ist immer sehr viel zu tun und vor allem muss an viel gedacht werden. Alles gehört verstaut, festzurrt und die Fenster geschlossen. An Deck wird alles was  im Laufe des Aufenthaltes liegen geblieben ist weggeräumt. Die Sonnencreme der Hut und die Brille sollten bereit gelegt sein. Die Navigationszentrale und der Autopilot werden eingeschaltet. Die Seekarte will sorgfältig studiert und der Kurs festgelegt werden. Außerdem muss ein aktueller Wetterbericht heruntergeladen und kontrolliert werden. Da ist die Verlockung manchmal groß, etwas nachlässig zu werden und zum Beispiel das Beiboot nicht auch noch wegzustauen, sondern einfach die paar Meilen nachzuschleppen. Natürlich wussten wir bereits aus unserer Sturmerfahrung von Saint Tropez, dass unser Beiboot sich nicht gut schleppen lässt. Aber das war ja doch eine Ausnahmesituation. Diesmal sollte schon alles gut gehen, meinten wir....

 

Aber auch diesmal schlägt „Murphys law“ zu (alles was schief gehen kann, geht schief).

Nach ca. der Hälfte der Strecke, bei rauschender Fahrt und halbem Wind (Wind von der Seite) schaut Kathi nach hinten und schreit auf. Das Beiboot war von einer seitlichen Welle erwischt worden und vollgelaufen. Wir drehen in den Wind und rollten die Segel ein. Bis wir das vollgelaufene Beiboot wieder sicher an Deck hatten, vergingen ca. 20 Minuten, unsere Nerven lagen blank und wir waren ziemlich erschöpft, denn voller Wasser ist so ein Beiboot ganz schön schwer. In der Hitze des Gefechtes hatte sich außerdem das kleine Brett unter der Sitzbank gelöst und war über Bord gegangen. Trotz einer Rettungsrunde war das Brett nicht mehr aufzufinden. Es musste also ein neues Brett gebastelt werden.

 

Wenn’s nicht läuft, dann läuft’s nicht. Als nächstes erreichten wir die Marina vor Basseterre, wo ein schöner Ankerplatz auf 5-6m Wassertiefe sein sollte. Schon von weitem sahen wir, dass kein Boot vor Anker lag. Das war ungewöhnlich, da musste was faul sein. Beim Näherkommen wurde klar, der Ankerplatz existierte einfach nicht. Bis kurz vor der Küste war die  Wassertiefe viel zu groß, nur genau vor der Einfahrt zur Marina wäre sie geeignet. Die Einfahrt blockieren geht aber natürlich auch nicht.

 

Wir mussten also zur nächsten Ankerbucht ausweichen. Die "anse de la barque" war allerdings voll, die Suche ging weiter. Die „petite anse des trois tortues“ hat nicht nur einen netten Namen, sondern bot uns auch einen schönen ruhigen Platz zum Baden und Übernachten. Beim  Anker Kontrollieren per Taucherbrille wurde Wolfi mit Harpune ausgestattet, da ein aggressiv aussehender Barrakuda unter unserem Boot lauerte. Die Konfrontation endete mit einem Unentschieden und die Beteiligten blieben unverletzt. 

 

Am nächsten Tag erreichten wir das Dorf Deshaies, mit wirklich gutem Ankerplatz. Von hier aus wollten wir die Insel Guadeloupe erkunden. Wir mieteten uns ein Auto für zwei Tage und brachen auf in den Urwald des Nationalparks. Es erwarteten uns schöne Spaziergänge durch den tropischen Regenwald, Aussicht auf einen 110m hohen Wasserfall und als Krönung Schwimmen im Becken unter einem kleinerem Wasserfall, paradiesisch.

Wir besuchten auch das archeologische Zentrum der Insel, wo interessante unerklärliche Steingravuren aus Vorkolumbianischer Zeit zu bestaunen waren. Neben der gefundenen Keramik sind dies die letzten Zeugnisse der verschwundenen indigenen Kultur. Es ist verstörend sich zu überlegen, was sich hier abgespielt haben muss, als eine ganze Kultur komplett ausgelöscht wurde.

 

Die größte Stadt der Insel Point a Pitre hat neben wenigen netten alten Gebäuden leider vor allem Lärm, Billigläden und Fastfood-stände zu bieten. Wenigstens bekommen wir  erstmals seit Gibraltar wieder die Gelegenheit einen Kinofilm zu sehen. Der neue, äußerst schlechte, James Bond, Specter.

 

Vor Anker kam langsam der „Weihnachtswind“ auf. Der Passat wurde stärker und in Böen erreichte er zuweilen 30 Knoten. Hier machte sich unser Beiboot wieder negativ bemerkbar. Mit unseren Rudern ausgestattet, kamen wir nur noch sehr langsam in Böen gar nicht mehr vorwärts. Wir kamen ins Grübeln, ob wir nicht doch in St. Martin ein neues Beiboot erstehen sollten.

 

Am letzten Tag vor Abreise nach St. Bart wurde noch eingekauft, Unterwasserschiff kontrolliert und alles seeklar gemacht siehe Anfang des Artikels. Diesmal wurde das Beiboot richtig verstaut.

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Iles des Saintes

Nach einer recht ruppigen Überfahrt von Martinique erreichen wir nach 18 Stunden die Iles des Saintes vor der Küsten von Guadeloupe. Wir nehmen vor dem Ort Le Bourge eine Boje für 9 Euro pro Nacht. Beim einklarieren im Internetcafe treffen wir kärntner Segler die mit der ARC über den Atlantik gekommen sind aber in einer Woche schon wieder nach Hause fliegen müssen.

Die Insel ist ca. 10 km lang und besteht eigentlich nur aus bewaldeten Hügeln und Strand. Für die winzige Landebahn wurde offenbar eine Schneise in den Berg gesprengt. Wir spazieren quer über die Insel und besichtigen das Fort Napoleon mehrere male sehen wir 1m lange Leguane und jede Menge Pelikane. Die meisten Einwohner haben Tiere und in der Früh krähen die Hähne um die Wette.

Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel in dem pittoresken Ort gibt es zahlreiche Restaurants und Geschäfte, man kann Mopeds ausleihen oder auch elektrische Golfautos.

Nach 2 Tagen an der Boje verlegen wir uns zu baden und schnorcheln in die Anse à Cointe bevor wir weiter nach Guadeloupe fahren.

windig
windig




Suchbild Plastik Plankton
Suchbild Plastik Plankton
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Die Geschichte des Rum

Kaum angekommen führte uns unser Weg in eine karibische Cocktailbar wo wir erstmals wieder richtig gute Getränke genießen konnten. Auf der Insel gibt es jede Menge Destillen in denen man Rum degoustieren kann, die Priese sind extrem günstig und die Qualität ist fantastisch. Seither ist unser Alkohol Konsum rapide angestiegen und wir haben viele neue Rezepte selbst ausprobiert.


Neben der Verkostung in der Cabane de Rum haben wir selbstverständlich auch einige Fabriken besichtigt und wissenswertes über Herstellung und Geschichte gelernt.


Zuckerroh stammt ursprünglich aus Melanesien, 15.000 v.Chr. kam es nach Südostasien, 2000 v.Chr. nach China und Indien, mit der arabischen Expansion um 600 n.Chr. wurde es erstmals in Europa bekannt der Anbau war aber aufgrund des Klimas in unseren Breiten nicht möglich.

Um 1500 machte sich die Pflanze dann mit Christoph Kolumbus auf dem selben Weg wie wir auf in die neue Welt. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Karibik das Hauptanbaugebiet des Zuckerrohrs. Es gibt über 60 verschiedene Arten von denen allerdings nur mehr eine Hand voll angebaut werden.

Als Arbeiter auf den Plantagen wurden Sklaven aus Afrika eingesetzt. Auf Martinique wurde seit Mitte des 18 Jhdt. massiv mit dem Anbau begonnen. Im Zuge der französischen Revolution 1789 wurde die Sklaverei in Martinique abgeschafft und 4000 Landbesitzer guillotiniert. Napoleon führte sie allerdings kurz darauf wieder ein. Erst 1848 wurde die Sklaverei endgültig abgeschafft.


Die Herstellung von Rum ist recht einfach und die Fabriken scheinen sich nicht groß verändert zu haben, in einigen werden die Maschinen immer noch mittels Dampfmaschine betrieben. Das Zuckerrohr wird heutzutage wenn es das Wetter zulässt maschinell geerntet, dann werden die Stangen gepresst und der gewonnene Saft in großen Bottichen etwa 1-3 Tage fermentiert, der entstandene Zuckerwein wird in großen Türmen destilliert. Der fertige weiße Rum wird dann noch mit Wasser auf den gewünschten Alkoholgehalt verdünnt. Der so alleine aus frischem Zuckerrohrsaft hergestellte Rum wird „Rum agricole“ genannt, im Gegensatz dazu wird normaler Rum aus Melasse hergestellt. Übrigens Inländer-Rum ist Alkohol mit rumartigen Aromastoffen, hat also mit echtem Rum rein gar nix zu tun.

Um braunen Rum zu erhalten lagert man den Rum teilweise bis zu 10 Jahren in Fässern, dieses Getränk ist dann besonders teuer und man verwendet es nicht mehr zur Herstellung von Cocktails sondern genießt es wie einen edlen Whisky pur.

 

Der Rum hat übrigens auch das politische Schicksal der Insel entschieden. Als es den Briten gelungen war auf dem steilen Felsen Rocher du Diamant 120 Matrosen mit Kanonen und Gewehren abzusetzen begann ein 18 Monate währendes Spiel. Tagsüber nahm die französische Küstenwache den Roche unter Beschuss, nachts ärgerten die Engländer vorbeifahrende französische Schiffe. Da wendeten die Franzosen eine List an und schickten ein mit Rumfässern beladenes Boot Richtung Felsen. Da die Briten schon lange auf dem Trockenen saßen holten sie die Fässer an Land und feierten ein hochprozentiges Gelage. Anschließend waren sie so betrunken dass die Franzosen sie widerstandslos gefangen nehmen konnten.

 

Ti-Punch

6cl weißer Rum

2cl Zuckerrohrsirup

Saft von ¼ Limette

auf Eiswürfel servieren

 

Cocktail Douceur

4cl weißer Rum

4cl Limettensaft

2cl Zuckerrohrsirup

auf viel Eiswürfel servieren

 

Planteur coco

2cl La Mauny Spicy

2cl Kokosmilch

1cl Zuckerrohrsirup






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Gastbeitrag: Von Paris ins Paradies, Brigitte und Hartmut

Bericht von unserer Reise nach Martinique vom 29.11. - 9.12.2015    

 

Von einem noch ganz unter Terrorangst stehenden Paris (unendliche Kontrollen)

landeten  wir nach 9 Stunden Flug mit 2 stündiger Verspätung auf der Trauminsel.

Dort warteten schon Kathi und Wolfi mit einem Mietwagen.  Dieser ermöglichte es uns, in den nächsten Tagen die ganze Insel zu erkunden. Nach einem kurzen Abstecher in den Regenwald - es schüttete in Strömen - besuchten wir am nächsten Morgen neben St. Pierre, der vor gut hundert Jahren durch einen Vulkanausbruch des Mont Pelée zerstörten alten Haptstadt, einen der schönsten Gärten dieser Welt, den Jardin de Balata. Nachdem wir dann auch noch die Verkehrsstaus in Fort de France, der Hauptsadt von Martinique, kennenlernen durften - Es scheint dort mehr Autos als Menschen zu geben - ging es zurück zum Boot..

 

Am Tag darauf besuchten wir unter Wolfis fachkundiger Führung eine alte Rhumdestillerie, Kathis Bezugsquelle für die ausgezeichneten Cocktails, die sie uns täglich mehrmals servierte. Suchtgefahr! Der eigentliche Höhepunkt aber waren die Strände im Süden der Insel. War schon die  Bucht von St. Anne, wo das Boot vor Anker lag, für uns ein Bilderbuchstrand, war der Strand Les Salines mit seinem hellen, feinen Sand und den Hunderten von Palmen, die beinahe ins Meer ragen, noch eindrucksvoller.  Wahrscheinlich den schönsten Fleck dieser Erde, wenn wir einmal vom Winterpanorama von Damüls absehen, entdeckten wir jedoch bei der Anse Michel - der perfekte und fast menschenleere Strand. Der Aussichtsturm in der Nähe gab den Blick frei auf eine wunderbare Landschaft auf die Ile du Chevalier.

 

Die nächsten Tage genossen wir die optimale Wassertemperatur von sage und schreibe 29° C. Der Morgen- und Abendschwumm waren obligatorisch. Dann stand natürlich auch noch das Segeln auf dem Programm. Ich wollte mich ja schließlich auch wenigstens einmal in meinem Leben so fühlen wie ein amerikanischer Millionär. Am vorletzten Tag unserer Reise,  machten wir noch einen Abstecher in die bunte, vielfältige und lärmende creolische Welt in dem alten Einkaufsviertel von Fort de France. Die Menschen wirkten fröhlich, freundlich und hilfsbereit und vor allem fühlten wir uns in dem Getümmel vollkommen sicher.  Am letzten Tag unseres Aufenthaltes fuhr uns dann die Besitzerin des Strandrestaurants mit ihrem Auto direkt vom Strand zum Flughafen.  Wir danken dem Skipper und der Crew der Plastik Plankton für diesen wundervollen Aufenthalt.    

 

Brigitte und Hartmut 

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Traumstrände bis zum Abwinken I (Martinique)

Unser Lieblingsstrand auf Martinique war die Anse Michel am Cap Chevalier. Man geht auf einem Steg über einen Sumpf voller Krebse dann durch einen Djungel bis man an den von Kokospalmen gesäumten fast menschenleeren Strand kommt (Vorsaison). Das Wasser ist kristallklar und in Ufernähe geschätzte 30° warm. Wir blödeln auf den Palmen beim Fotoshooting.

 

Ebenfalls in der Nähe von Ste. Anne liegt der Strand namens Grande Salines. Man kann mit dem Auto direkt hin fahren, deshalb tummeln sich viele Touristen an dem kilometerlangen mit  feinem, weissen Sand ausgestatteten Strand. Auch hier gibt es Palmen soweit das Auge reicht und glasklares, schön warmes Wasser.

 

Der Strand vor unserem Ankerplatz direkt beim Ort Ste. Anne ist ebenfalls vom feinsten. Die selben Attribute wie oben nur mit mehr Einheimischen bevölkert, die hier vor allem am Wochenende „abhängen“.  Mit großen Strandtüchern, prall gefüllten Kühltaschen, sowie allerhand Strandspielzeug ausgestattet, verbringen die Leute hier entspannte Stunden.

 

Die anse à l’ane, unsere nächste Station, wird nicht im nautischen Reiseführer erwähnt. Dementsprechend wenig Ankerlieger sind vorhanden. Wir können ungestört das gemütliche Ambiente der kleinen, von üppig bewachsenen Hügeln umgebenen Bucht genießen. Von hier geht eine kleine Fähre in die Hauptstadt Fort de France. Auf Morgen und Abend-Schwumm (vorarlberger Ausdruck für kurzes Schwimmen) muss beim Tagesausflug in die Stadt nicht verzichtet werden.

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Ankunft in Martinique, Besuch von Wolfi's Eltern

Unsere erste Station in der neuen Welt beschert uns gleich jede Menge spektakulärer Eindrücke. Strände wie aus dem Bilderbuch. Einfache aber oft liebevoll, bunt angestrichene Häuser geben den Dörfern ein unverkennbares Flair . Gutgelaunte, entspannte Menschen begegnen uns durchwegs freundlich. Sehr gutes Essen gibt es ebenfalls überall, was kein Wunder ist, da die Insel ja ein Teil Frankreichs ist. Weil es auch Teil der Eu ist, sind die Einklarierungsformalitäten kaum der Rede Wert und die Roaming-Gebühren am Handy wie in Europa. Wenn da nicht die exotische Umgebung wäre, könnte man sich fast heimisch fühlen.

 

Wir landen zuerst in der Marina von Le Marin, wo wir unser Boot auf Vordermann bringen. Ca. 30kg Wäsche, ein Großputz unter und über Deck sowie eine lange, heiße Dusche später entsprechen wir und unser Boot wieder unseren hygienischen Vorstellungen.

 

Nach drei Tagen in der Marina verlegen wir unser Boot an den Ankerplatz vor Ste. Anne ganz im Südosten der Insel, ein nettes Dorf mit tollem Strand.  

 

Brigitte und Hartmut, Wolfgangs Eltern kommen uns eine Woche nach unserer Ankunft besuchen. Wir mieten ein Auto und erkunden das Landesinnere.

 

Die Vegetation ist richtig tropisch.  Schon während der Ansteuerung unter Segeln schlug einem meilenweit vor Ankunft ein schwerer üppiger Geruch entgegen. Speziell an den Hängen des höchsten Berges, des Mount Pelée bleiben die Wolken hängen und es gibt sehr viel Niederschlag. Wir fahren und spazieren durch dampfende Regenwälder, exotische Blüten und alles überwuchernde Pflanzenpracht.


Auf unserer Fahrt  kommen wir an der alten Hauptstadt St. Pierre vorbei, die 1902 komplett vom ausbrechenden Vulkan Mount Pelée verschüttet wurde. Alle 30.000 Bewohner kamen ums Leben. Ein karibisches Pompeij.

Laut Legende gab es nur einen einzigen Überlebenden, nämlich einen Gefängnisinsassen, der durch die dicken Kerkermauern geschützt war.  

 

Der zweite Tag mit Auto führt uns zur Destillerie von La Maunay, wir essen unterwegs in der Straßenküche von Dou Dou Accras (fritierte Fisch- und Meeresfrüchtebällchen)

und entdecken mehrere Traumstrände.

 

Danach segeln wir um die Südostseite der Insel und ankern in der anse à l’ane.

Eine gemütliche Bucht mit wenigen Touristen, dafür vielen einheimischen Badenden.

 

Von dieser Bucht aus machen wir per Linienschiff einen Tagesausflug in die Hauptstadt Fort de France. Neben ein paar alten Kolonialbauten und einigen hypermodernen Implantaten wie dem Gerichtsgebäude gibt es auch hier diese kleinen , einfachen Häuschen, die bunt angestrichen sind. Manche der Viertel auf den umliegenden Hügeln wirken zwar sehr ärmlich, im Großen und Ganzen ist der Lebensstandard auf der Insel dennoch relativ hoch.

 

Den letzten Tag vor Heimreise von Brigitte und Hartmut verbringen wir hauptsächlich am Strand zum Baden, Sonne und Wärme tanken, denn die beiden müssen ja zurück in ein winterliches Österreich.

 

Bei der Suche nach Busverbindungen kommen wir mit einem Einheimischen ins Gespräch, der ein Jahr in Klagenfurt gelebt hat und dankbar war, wieder einmal sein eingerostetes deutsch aufzupolieren.

 

Nach der Abreise unserer Gäste bereiten auch wir uns vor, auf die nächste Insel zu „hüpfen“.

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